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Alkohol

Zu tief ins Glas geschaut? Kaffee könnte deine Leber retten

Endlich kommt zusammen, was zusammengehört: Wissenschaftler haben jetzt herausgefunden, dass Kaffee vor einer Leberzirrhose schützen könnte.
Hilary Pollack
Los Angeles, US
Foto: Kaboompics // Karolina | pexels | CC0

Nachdem du dich letztes Wochenende wieder hemmungslos mit Tequila, Jägermeister-Red-Bull und wer weiß was für Zeug besoffen hast und dabei der mickrige Rest deines Gehalts draufgegangen ist, stellst du dir vielleicht eine Frage: Kann ich das alles irgendwie rückgängig machen?

Kann ich meine Jacke vielleicht doch nicht verloren haben? Kann ich meinem Kollegen diese ziemlich anzügliche Foto vielleicht doch nicht geschickt haben? Kann ich vielleicht doch nicht in den Tiefen dieses unsäglichen Katers versunken sein?

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Wahrscheinlich nicht, sorry. Aber Wissenschafter haben ein Licht am Ende dieses Tunnels entdeckt. Durch Kaffee könnten einige der Leberschäden, die durch dein letztes Gelage verursacht wurden, rückgängig gemacht werden.


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Ein Forscherteam der britischen Southampton University hat eine Metaanalyse von neun Studien mit insgesamt über 430.000 Teilnehmern durchgeführt und herausgefunden, dass zwei Tassen Kaffee mehr pro Tag das Risiko für Leberzirrhose um 44 Prozent senken. Leberzirrhose steht in starkem Zusammenhang mit lebenslangem starken Alkoholkonsum; jährlich sterben über eine Million Menschen weltweit daran.

"Eine Leberzirrhose verläuft meist tödlich und es gibt kein Heilmittel … Daher ist es gut zu wissen, dass das Krankheitsrisiko durch Kaffeekonsum reduziert werden kann. Kaffee ist billig, überall verfügbar und allgemein akzeptiert", so der leitende Autor der Studie, Dr. Oliver Kennedy.

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Doch nicht nur wer zu viel Alkohol trinkt, riskiert eine Leberzirrhose. Weitere Ursachen sind Hepatitis, Autoimmunerkrankungen und eine Verfettung der Leber.

In allen untersuchten Studien – mit Ausnahme einer einzigen – deuteten die Ergebnisse darauf hin, dass das Risiko für Leberzirrhose sank, je mehr Kaffee die Studienteilnehmer pro Tag tranken. Wenn du vier Tassen pro Tag trinkst, sinkt das Risiko um 65 Prozent. Dafür bekommst du dann wahrscheinlich ein leichtes Zittern.

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Einige offene Fragen bedürfen allerdings noch weiterer Untersuchungen: Inwiefern gibt es Unterschiede zwischen Filterkaffee und gebrühtem Kaffee? Hat Kaffee auch die gleiche Wirkung, wenn die Leberzirrhose durch Diabetes ausgelöst wurde und nicht durch Alkohol?

Die Forscher wissen nicht genau, warum gerade Kaffee die Leber so gut schützt, also immer sachte mit den jungen Pferden und nicht gleich dem Alkoholismus verfallen, nur weil du denkst, dass du dem Tod mit einer ordentlichen Ladung Jacob's Krönung ein Schnippchen schlagen könntest.

"Kaffee enthält sicher Stoffe mit antioxidativer und entzündungshemmender Wirkung. Aber ein paar Tassen Kaffee können weder die dauerhafte Leberschädigungdurch Übergewicht oder Fettleibigkeit, Bewegungsmangel oder exzessiven Alkoholkonsum reparieren, noch sind sie ein Ausgleich für eine schlechte Ernährung und Lebensweise", so Heller gegenüber der New York Post.

Ach naja, beim Brunch am Morgen nach dem Exzess ist und bleibt Kaffee die erste Wahl. Und mit dem neuen Wissen gönnen wir uns auch gerne noch eine dritte Tasse. Das einzige Problem: Damit fällt das nachmittäglich Anti-Kater-Nickerchen wohl ins Wasser.

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