Älteren gelten sie als Halbstarke, wie sie mit ihren lauten Brettern durch die Straßen und Gassen der Inseln klackern. Wie sie öffentliche Plätze zu Skateparks umfunktionieren und den ganzen Tag rumhängen. Aber die Skatekultur auf Mallorca bedeutet nicht nur Zeitvertreib. Sie hilft den jungen Menschen, mit ihren Problemen klarzukommen.
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Skaten ist Provokation, Zerstörung, Schmerz, aber gleichzeitig auch Euphorie, Adrenalin und Kunst. "Uns gefällt die Straße und wir stehen dafür ein, auf der Straße zu bleiben, um das zu machen, was uns gefällt. Immer aber mit Respekt, das ist klar", sagt Max, einer der Skater.
Normalerweise finden sich in den Sommermonaten nur wenige junge Leute zum Skaten zusammen. Dafür ist das Jobangebot zu gut. Sie arbeiten dann in den Hotels oder anderen Bereichen des Tourismus. Aber diesen Sommer war alles anders, die Touristen blieben weg und damit die Jobs. Unendlich viel Zeit also, um auf den glatten Plätzen der "ayuntamientos", der Rathäuser, in den wenigen hochwertigen Skateparks oder in verlassenen Gebäuden zu sliden, grinden und Pop Shove-its zu machen.
Und an manchen dieser Orte bauten sie sich ihre Skateparks einfach selbst – aus Beton und alten Autoreifen. Es sind Orte für den Sport, aber auch, um sich treffen zu können, ohne dabei etwas kaufen zu müssen. Sie hängen ab, trinken Bier, der ein oder andere Joint macht die Runde. Zwischen den Graffitis und dem lauten Geräusch der Skateboards, die auf den brüchigen Beton knallen, entsteht hier ein Freiheitsgefühl trotz schwieriger Zeiten. Skaten ist keine Sportart, bei der dir jemand sagt, was du tun sollst. Jede und jeder lässt hier das Brett auf eigene Weise tanzen.