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Sex

Der VICE Wrong Boner Blog

Hosenzelte, die eigentlich nicht sein sollten - mit Niesen als Fetisch.

Ich verstehe ja bis heute nicht, warum Amerikaner so gerne Gesundheit sagen. Also, nicht die Floskel an sich, in der regionalen Version von "bless you", sondern eben das deutsche Wort "Gesundheit", das fast schon selbst zur amerikanischen Floskel geworden ist. Falls ihr eine Ahnung habt, sagt mir bitte unverzüglich per E-Mail Bescheid oder niest mir die Antwort einfach durch den Äther. Meine Theorie dazu geht jedenfalls so, dass nach wie vor alles, was irgendwie preußisch klingt, und dabei nicht Nazi ist, in den USA  die alte Weltkriegs-Konditionierung aufleben lässt und wegen der zeitlichen Distanz heute eher zu boshaftem Gelächter als zu liebevollem Baseballschläger-Schläfentätscheln führt.

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Noch weniger verstehe ich eigentlich nur, warum "Gesundheit" in Sitcoms jedesmal eine Lachsalve auslöst, die selber klingt, als würde die ganze eingedoste TV-Nation gleichzeitig niesen, aber das liegt wahrscheinlich daran, dass ich Niesen an und für sich genauso unlustig finde wie einen Samenerguss – und eigentlich auch fast gleich geil.

BACKGROUND

Irgendwo hab ich mal gehört, dass beim Niesen im menschlichen Körper zirka dieselben Knöpfe gedrückt und die gleichen Hormone ausgeschüttet werden wie bei einem Orgasmus. Das an sich muss natürlich nichts heißen – schließlich habe ich auch schon mal gehört, dass die Nazis in Neu-Schwabenland eine Antarktis-Kolonie betreiben, Obama eigentlich Barry heißt und die Mondlandung vor allem deshalb Fake sein muss, weil die Erde in Wahrheit eine Scheibe ist (von Walt Disneys 666-Symbolik im Firmen-Logo will ich gar nicht erst anfangen, immerhin habe ich auch meine Grenzen).

Vielleicht wirkt es ja wie Seelenbalsam, wenn ich dazusage, dass ich das vom Niesgasmus außerhalb des Internets gehört habe, zum Beispiel in einem Buch oder so, und ihr euch deshalb nicht vor Falschmeldungen fürchten müsst? Okay, wahrscheinlich nicht, solange ich nicht zumindest ein bisschen konkretere Angaben als "Quelle: Reallife" machen kann. Genau genommen ist mir aber ohnehin völlig egal, ob biologisch und physiologisch was an dem Sprüh-Sperma/Nasal-Sex-Mythos dran ist, solange ich empirisch überprüfen kann, dass Schleimhautkitzeln wie Eichelstreicheln funktioniert und ein zum Zepter der Lust zusammengezwirbeltes Taschentuch das gesellschaftlkich akzeptierte Äquivalent zu einem bombenmäßigen Bestialo-Butt-Plug fürs olfaktorische Oberloch darstellt.

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BONER

Einmal im Leben sollte sich jedenfalls jeder in die Nase fahren. Mit dem Finger, einem Sonnenstrahl oder eben dem erwähnten Stück Rotzepapier. Und wie bei allem, was man einmal im Leben gemacht haben muss, wird danach nicht jede glücklicher sein und mancheiner sich vielleicht fragen, warum er all das über sich ergehen lassen hat (und weshalb ihm nicht wenigstens irgendwer ein Taxi zurück in die Zivilisation bestellt, wo er sich das Ding von einem chinesischen Wunderheiler wegoperieren lassen kann). Im Gegensatz zu den meisten anderen Dingen, die man einmal im Leben getan haben sollte, ist dieses hier aber völlig harmlos und garantiert kein Mutprobematerial, also chillt und probiert es einfach, vielleicht schlummert ja auch in euch ein kleiner Niesischist, von dem ihr noch nichts wisst. Falls nicht, taugt es euch ja eventuell trotzdem, Japanerinnen dabei zuzusehen, wie sie sich im Gesicht stimulieren. Was weiß ich, wie ihr drauf seid. Hier bitte:

Das Ganze gibt es auch ohne Japan und mit verspieltem Psycheledic-Chic, falls ihr es nicht so mit den alten Achsenmächten habt und lieber ein bisschen vertrauten US-Flair wollt. Bei mir verursacht die zweite Version zwar Unbehagen, weil die Mädels ganz offensichtlich keine Ahnung von dem Fetisch haben, den sie damit bedienen und sich bei all ihrem Jux gar nicht vorstellen können, dass es dort draußen auch Typen gibt, die dazu das alte Fab-fab-fab-Spiel spielen. Aber womöglich findet ihr selbst das noch irgendwie reizvoll.

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In einem Punkt hat der Schnodder gegenüber dem Sperma jedenfalls die Nase vorne (hihi): Während der gemeine Mann seine Sackratten nur mit maximal 80 km/h aufs Erdenrund pfeffern kann, rotzt man seine Keime schon mal mit schönen 160 km/h in den Pollenhimmel. Falls ihr zufällig mal Argumente für euren Fetisch brauchen solltet. Mahalo!

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