FYI.

This story is over 5 years old.

Stuff

Episches Foto, epische Kosten: Dieses Blitzerfoto kostete verdammt viel Geld

Ihr kennt das: Eine richtig gute Idee, die man in einer Urlaubs- oder Partylaune hat, und die dann doch ziemlich in die Hose geht.

"V for Victory", dachten sie hier wohl noch | Foto: Polizeipräsidium Oberbayern Süd

Die blödesten Aktionen entstehen oft im Urlaub. Entspannung, gute Laune und eine Prise Langeweile befördern Ideen, die auch von einem Achtjährigen oder Rambo sein könnten. Wenn sie gelingen, feiert deine Reise-Crew dich dafür: "Wow, er ist gerade echt vom Hausdach in den Pool des Nachbarn gesprungen?"

Fast wäre den vier jungen Herren auf dem Foto ein solcher Moment gelungen. Ein 20-Jähriger und seine drei Mitfahrer, alle aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, waren in Bayern nahe der österreichischen Grenze in einem gemieteten Opel Astra unterwegs. Ihr Plan war gewitzt. Sie müssen gewusst haben, dass auf der A8 am Irschenberg bei Rosenheim ein Blitzer steht, heißt es in der Polizeimeldung.

Der Irschenberg ist besonders berüchtigt, er verleitet quasi zum Rasen. Bis zu 6000 Fotos im Monat schießt die Polizei von Menschen, die mit mehr als den erlaubten 100 Stundenkilometern nach unten düsen. Die Männer müssen aber gedacht haben, dass ihr Foto ohne Konsequenzen bleibt, weil sie wieder zu Hause in den Vereinigten Arabischen Emiraten kaum für ein deutschen Strafzettel herangezogen werden können. Die Polizei schreibt über das Foto: "Fröhlich feixend mit 193 km/h durch die Radaranlage." Die Urlauber hätten "da sicher noch geglaubt, ungeschoren davonzukommen".

Doch es kam anders. Die Autobahnpolizeistation fand heraus, um welches Mietauto es sich handelt—und das noch bevor die Jungs am Flughafen ankamen. So stand bei der Rückgabe des Wagens die Flughafenpolizei am Schalter der Mietwagenfirma und verlangte von dem 20-jährigen Fahrer 1.263,50 Euro. Das Geld kratzten laut Polizei alle vier zusammen, mussten aber noch mal Geld abheben. So schnell kann derjenige, der die Idee hatte, vom Helden zum Arsch der Urlaubsgruppe werden.

Bei der Vorstellung der langen Gesichter muss unser schadenfreudiges Ich grinsen. Die vier reihen sich mit ihrem Victory-Zeichen nicht ein in die epischen Blitzerfotos wie das weiße Pferd, das schneller lief, als die Polizei erlaubt. Oder etwa doch?

Die Polizei kürt sich selbst natürlich zum Sieger der Geschichte. Aber die Jungs haben jetzt zumindest guten Gesprächsstoff. Eine Partytalk-Geschichte wie "Weißt du noch, der Typ, der im Suff nach Paris geflogen ist, ein Hotel bezahlt hat, und nach dem Frühstück sofort wieder zurückgeflogen ist?" hält sich eisern. Eine völlig sinnlose Art, das über Monate angesparte Geld rauszuhauen, und gerade deswegen wird darüber öfter gelacht als über jede geglückte Aktion. Menschen, deren blöde Aktionen schieflaufen, sind einfach ziemlich sympathisch. Und so sind die Jungs die heimlichen Sieger.