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Das FIFA-HQ in Zürich wurde angegriffen!

Während hunderttausende Brasilianer in die Strassen strömen, um der FIFA den Mittelfinger eines gesamten Volkes zu zeigen, wird auch vor dem FIFA-Hauptsitz Zürich demonstriert.

Foto: Patrik Tschudin, Flickr,CC-BY 2.0

Letzten Samstag fanden sich ca. 150 Mitglieder des ganz linken Flügels vor dem FIFA-Hauptgebäude am Zürcher Zoo ein, um den Vuvuzela-Kommerzialisierern mit Pfeifkonzerten zu begegnen. Wie auf dem Video zu sehen ist, war das Eskalationspotenzial zwar da, aber von ganzem Herzen bei der Sache war niemand.

Ein paar blutrote Farbbomben auf das Logo und Graffiti-Banner, die ohne Cause keine Credibility bekommen würden. Auch Strassenschilder hat man abmontiert. Nicht ganz nett, aber auch nicht wirklich gefährlich. Sepp kennt seine Homebase ja hoffentlich ohne Hausnummer und die umgeworfenen Parkverbote werden keine einzige männliche Politesse zum Weinen bringen.

Ein paar Papeterien konnten etwas mehr fette Eddingstifte verkaufen, ein paar Töffgeschäfte konnten den Absatz an Sturmmasken steigern. An diese Form Aggressionsabbau-Performances haben wir uns jedenfalls gewöhnt. Und die FIFA schon lange: Die monatelangen Proteste in Brasilien haben Blatter und die anderen Mönchsfrisuren gelehrt, wie wütend ein Land sein kann.

Im Video von Ruptly TV sieht man den Nike-Dresscode vieler Demonstranten. Am Ende geht es der Revolutionären Jugend Zürich und ihren Altlinken-Altvorderen also nicht um Arbeitsbedingungen, Korruption und das absolut lächerliche Stadion in der Amazonas-Metropole Manaus, sondern um den (zu schlechten?) Sponsoringdeal von Nike. Who knows? Die paar Kulturanthropologiestudenten und -abbrecher, die am Zürcher Hauptquartier demonstrierten, würden sich mal besser auf die Thesen ihrer Seminararbeiten konzentrieren.