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VICE wird 10

Diese "Kracherlsekte" macht uns alle reich und unsterblich

Seit einiger Zeit versucht eine amerikanische "Affiliate"-Marketing-Gruppe namens Vemma uns allen Nahrungsergänzungsmittel und Versprechen vom finanziellen Erfolg anzudrehen.

Lest hier die im September 2014 erschienene Stellungnahme von Vemma zu diesem Bericht und _hier unsere dritte Reportage vom Juni 2015, in der _wir mit Leuten, die Erfahrungen im Vemma-System gemacht haben, über deren Meinung und Ansichten gesprochen haben, um auch eine Innenperspektive zu bekommen.__

Als meine Freundin letztens von einem Treffen mit einer Bekannten aus dem Sportkurs nach Hause kam, meinte sie leicht verstört, dass sie anstatt dem erwarteten Kaffeehausgeplauder gerade zum Ziel eines höchst skurrilen Verkaufsgesprächs geworden wäre. Man wollte sie zu einem Energy-Drink „bekehren", hinter dessen Vertrieb eine US-Firma namens Vemma steht und der stark an ein Schneeballsystem sowie an Sektenmethoden erinnert.

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Die schrille wasserstoffblonde Solarium-Dame mit den Gelnägeln und dem auftrainierten Popo erwartete sie bereits, zusammen mit zwei wildfremden Typen—einem Bodybuilder und einem ungesund aussehenden Herrn mit Schnauzer im Vorstadtanzug. Am Tisch thronte in der Mitte der Energy-Drink Verve! wie ein lebensverändernder Götze, als den sie ihn dann auch verkaufen wollten.

In einem unangenehmen, halbstündigen Rekrutierungsversuch gaben diese freien Vemma-Mitarbeiter ihr Bestes, um meine Freundin davon zu überzeugen, dass sie sich als „Wissende" doch auch Gedanken über tiefgehende Dinge mache und daher perfekt ins Vemma-Team passen würde. Durch den Konsum und Verkauf des Energy Drinks Verve! erlange man nicht nur finanzielle Unabhängigkeit, sondern auch „mehr Vitalität" und vor allem eine „positive Persönlichkeitsveränderung". Indem sie diese Erkenntnis an andere „Suchende" weitergebe und sie ebenfalls zum Konsum des „ganz natürlichen", „äußerst gesunden" Energy Drinks animiere, könne sie ihre Persönlichkeit noch weiter optimieren und auch das Leben anderer zum Besseren verändern—und somit schrittweise die gesamte Gesellschaft.

Für jeden auf diese Weise verkauften Drink und rekrutierten Neukunden würde man außerdem ein Vemma-Leben lang „Tantiemen" beziehen und sich ohne Aufwand der eigene finanzielle Gewinn damit schneeballeffektartig vermehren. Ein Schneeballsystem, das einem hier assoziativ natürlich gleich einfällt, ist übrigens ein Begiff aus dem Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb, aber mehr dazu später.

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Die Frau des ungesunden Herrn mit Schnauzer habe wegen Verve! sogar ihr Verstopfungsproblem gelöst und die Dame nach dem Sport wundersamerweise keinen Muskelkater mehr, da es ganz natürlich „Alternative Energie" liefere, so wie es auf der Dose oben steht. Die Argumente, dass Nahrungsergänzungsmittel—deren Zusatz auch im Kleingedruckten genau so formuliert auf der Dose angegeben ist—doch oft Unfug und Betrug am Konsumenten seien und Energy Drinks ganz generell meist das genaue Gegenteil von „gesund" wären, wurden abgewinkt, da bei Vemma sowieso „alles bio" sowie „voll organisch" sei und bei der Herstellung würden angeblich keine künstlichen oder chemischen Stoffe verwendet.

Etwas frustriert darüber, für so leichtgläubig und leicht manipulierbar gehalten zu werden, hörte meine arme Freundin nach längerer Diskussion und einem klaren „Nein" nicht mehr viel von den Leuten von Vemma. Sie bekam lediglich noch eine kleine Liste an Gehirnwäsche-Links als letzten Köderversuch. Bei meiner ersten Online-Recherche stolperte ich dann gleich in der Kommentarsektion einer Facebook-Page über die Bezeichnung „Kracherlsekte" für Vemma. Das fand ich anfangs noch ziemlich witzig.

Als ich durch einen Artikel von Vorarlberg Online wieder auf die Vemma-Gruppe aufmerksam gemacht wurde, bestätigte sich der Verdacht, dass es sich bei diesen Leuten vielleicht nicht nur um unfähige, aufdringliche Vertreter handelt, sondern um ein Multilevel-Marketing-System, deren Verkaufsmuster von der Arbeiterkammer in Bregenz als problematisch eingestuft worden sind und die AK deshalb bereits Untersuchungen eingeleitet hat.

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Es ist schon erschreckend, wie Menschen sich von offensichtlichen pseudoesoterischen Begrifflichkeiten wie „Wissende" und fanatischer Heilsideologie überzeugen lassen, wo man doch eigentlich nur lachend und den Kopf schüttelnd davon gehen sollte. Ich habe mir die Firmenideologien von Vemma genauer angesehen und mich mit dem österreichischen Schutzverband gegen unlauteren Wettbewerb sowie der Bundesstelle für Sektenfragen unterhalten.

Auf Seite 2 geht es weiter mit dem CEO namens BK Beyreko und seinen 4 Megatrends, die unsere moderne Gesellschaft plagen und ganz einfach durch die Vemma-Produkte lösbar zu sein scheinen.

„Vielleicht geht ihnen ein Licht auf, wenn sie von Partnern hören, die nebenbei für uns arbeiten und 500, 5000 oder sogar 50 000 Euro oder mehr Monatsumsatz schaffen." (5:45min)

Der CEO und Gründer der Vemma Gruppe, BK Beyreko, klingt wie der Charakter von Mr T aus The A-Team und lebt in Scottsdale, Arizona—wobei sich der Sitz der Vemma-Gruppe in Irland befindet, das Steuerparadies für US-amerikanische Firmen. Wenn man sich Beyrekos' The Wolf of Wallstreet-Attitüde in diesem Video mit etwas mehr als 0,01 Prozent Gehirnleistung ansieht, sollte klar werden, wie geschickt und hinterlistig er mit saftigen Zahlen und wirren Info-Sheets blendet und flächendeckend alle Problemzonen unserer menschlichen Existenz anspricht und zu lösen verspricht.

Wie ein aalglatter Success-Coach zählt Beyreko seine 4 zu bekämpfenden „Megatrends" auf und sichert dabei Leuten ohne Ausbildung sogar in Teilzeitbeschäftigung die Chance auf surreal hohe Einnahmen, Mini Coopers oder auch BMWs zu. Dem ersten Megatrend—der steigenden Zahl an Senioren—stellt Vemma den Anti-Aging-Effekt ihrer Produkte (Verve!, Mangosteen Plus, etc.) entgegen.

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Nummer 2 ist Arbeitslosigkeit und wird durch Vemmas Businessplan gelöst—der natürlich zufälligerweise perfekt auf Couchpotatoes ausgelegt ist, die davon träumen, ganz einfach mit Social Media und einer Handy-App Geld zu verdienen. Dass wir alle nachmittags müde werden, nennt Bereyko die „wahre Energiekrise", was auch der 3. Megatrend ist, der leicht durch die „Vitalität liefernden" Vemma-Säfte bekämpft werden kann. Gleichzeitig werde auch der letzte Mega-Problempunkt, die Fettleibigkeit, dadurch gelöst.

Bei der Online-Recherche zur deutschsprachigen Präsenz von Vemma bin ich auf den Beitrag von einem vermeintlich kritischen Blogger gestoßen, der sich auf den ersten Blick als außenstehend und objektiv positioniert. Am Ende verteidigt er jedoch nicht nur Vemma, sondern beschreibt sogar Konzepte, die Schneeballsystemen ähneln, als komplett legitim und gesellschaftlich vorherrschend. Auf YouTube hat der User mit demselben Namen übrigens einen Account namens „vemmathirst", auf dem nicht nur wundersame Mineralstoffwerbungen gehostet werden, sondern auch bis vor kurzem Videos von BK Beyreko und Vemma.

Einer weiterer offener Blog namens „Vemma Kritik" mit dem Schlagwort-Untertitel „Betrug Schneeballsystem Abzocke Erfahrung Sekte"—also Wortkombinationen die so höchstwahrscheinlich häufig gegoogelt werden—stellt sich sofort als Verteidigungsmanifest pro Vemma heraus, das Information-Suchende bei der Online-Recherche quasi gleich abfangen soll.

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Auf Facebook gibt es mit ANTI VEMMA wohl die vertrauenswürdigste Adresse, die über die grenzwertigen Geschäftsmodelle von Vemma informiert.

Erste Google-Recherchen haben schon vor Monaten gezeigt, dass Leute in den USA bereits lange vor Vemma warnen.

Nach außen hin wird hier, ebenso wie im Video von Beyreko, beteuert, dass keine Starterpacks gekauft oder Beitragsgebühren gezahlt werden müssen, um als „Affiliate"—sprich ein Vertriebspartner oder offizieller Unterstützer—von Vemma zu gelten. Unsere Informationen aus den Anwerbegesprächen zeigen aber, dass manchen Leuten, die die Vemma-Produkte vertreiben, anscheinend fast jedes Mittel recht ist, um Verkaufs- und Anwerbeprovisionen abzustauben.

Die freien Vertriebspartner bezeichnen dieses Business-Konzept schlicht als „Affiliate-Marketing", das direkt mit dem Erwerb eines „Einstiegspakets" um 471 Euro beginnt. Das ist eine Produktpalette, die sich den Angaben Vertriebsleute zufolge aber natürlich „fast wie von selbst verkauft" und einen „in ein paar Jahren reich macht—und zwar richtig".

Italienische Konsumentenschutzbehörden haben Vemma in ihrem Land bereits untersucht, aber hiesige Behörden, wie der Schutzverband gegen unlauteren Wettbewerb, konnten mir „zu dem konkreten System keine Auskunft geben". Die Arbeiterkammer in Bregenz hat nach Verkaufs-Events von Vemma, bei denen Jugendliche und teils Minderjährige als Vertriebspartner angeworben wurden, das Multilevel-Marketing-System noch immer im Visier, da Vemma zwar PR-technisch mit Zugeständnissen auf „Fehlentwicklungen im Vertriebssystem" reagiert hat, sich aber an deren Geschäftsmodellen, die stark an Schneeballsysteme erinnern, nichts geändert hat.

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Der Schutzverband gibt beim derzeitigen Wissen über das Vemma-System an: „Ein strafrechtlich relevanter Betrug würde noch weiter gehen und voraussetzen, dass hier mit definitiv falschen Angaben Interessenten angeworben werden." Ein Schneeballsystem ist ein Begriff aus dem Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb und wird dort so beschrieben:

„Unter dieser Bezeichnung sind Vereinbarungen zu verstehen, durch die einem Kunden gegen ein unbedingt zu leistendes Entgelt die Lieferung einer Ware oder die Verrichtung einer Leistung unter der Bedingung zugesichert wird, dass der Kunde mittels der ihm übergebenen Anweisungen oder Scheine dem Unternehmen des Zusichernden oder eines anderen weitere Abnehmer zuführt, die mit diesem Unternehmen in ein gleiches Vertragsverhältnis treten."

Bei unserem derzeitigen Wissensstand rund um die dubiosen Versprechungen dieser „Kracherlsekte" stellt sich die Frage, was eine oben erwähnte „definitiv falsche Angabe" ausmacht, übertrieben dargestellt ist es allemal-ob strafrechtlich relevant müssten Anwälte und Richter klären.

Natürlich handelt es sich bei Vemma um keine Sekte im klassischen Sinne der Definition—so wie auch manche widersprechen würden, dass dieser Energy-Drink ein Kracherl ist. Bei meinem Gespräch mit Dr. German Müller, Geschäftsführer der Bundesstelle für Sektenfragen, stellte sich trotzdem heraus, dass gewisse Parallelen auffällig sind—zu Sekten, nicht zu Kracherln.

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Auf Seite 3 sehen wir uns diese Ähnlichkeiten mit Hilfe der Bundestelle für Sektenfragen etwas genauer an.

Als sektenähnlich wahrgenommen wird häufig die hohe Überzeugung der Mitarbeiter vom Produkt in Kombination mit dessen hohem Einfluss auf deren Leben—anstatt der Ideologien oder Gurus hat einfach das Nahrungsergänzungsmittel und dessen Verkauf eine sehr hohe Priorität und den Status eines Wundermittels, als das es bei Anwerbegesprächen auch genau so beworben wird. Der Verve!-Drink, den es laut den freien Vertriebspartnern von Vemma angeblich bei Zanoni & Zanoni zu kaufen gibt, macht schlank, in weiterer Folge des Verkaufs natürlich reich und die Produkte können den Organismus nachhaltig verjüngen.

Auch die dabei entstehende Gruppendynamik, das geschlossen wirkende Auftreten—wie zum Beispiel die oben erwähnten drei ungleichen Vertriebspartner—und die strikte Ablehnung von Kritik am „heiligen" Getränk erinnern an ein sektenähnliches Mindset. Tatsächlich gibt Müller an, dass er in den vergangenen Jahren einige Anfragen zur Vemma-Gruppe erhalten hat. Er interessierte sich deshalb auch sofort für meinen Zugang, Infos und die Geschichte meiner Freundin.

Auch Angehörige werden bei Vemma häufig skeptisch, da Familienmitglieder plötzlich ihr Leben neu ausrichten und sich ganz auf das Produkt und dessen Verkauf konzentrieren—soweit, dass sie es zum Beispiel ständig all ihren Verwandten anbieten und verkaufen wollen.

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Herr Müller hebt hier wieder den vermeintlichen Altruismus hervor, der den Angeworbenen vermittelt wird, da man mit den Vemma-Produkten schließlich das Leben anderer verbessere.

„In Österreich ist die religiöse und weltanschauliche Situation ähnlich wie in den anderen deutschsprachigen Ländern Mitteleuropas," meint Müller. „Allerdings gibt es keine konkreten Statistiken, da es, wie man am Beispiel von Vemma erkennt, schwierig ist, genau festzulegen, was als konfliktträchtig gilt und was nicht."

Ein wichtiger Arbeitsbereich der Bundestelle für Sektenfragen ist die Auseinandersetzung mit dem breiten Feld der Esoterik, wo Gefährdungen wie finanzielle oder sexuelle Ausbeutung im Zusammenhang beispielsweise mit „Wunderheilern", „schamanistischen" Praktiken, spezifischen alternativmedizinischen Angeboten oder „Lichtnahrung" wahrgenommen werden können.

Weiters liegt der Fokus auch auf extremen religiösen Vorstellungen, die zum Beispiel zu Konflikten in Familien führen können.

Dr. German Müller bemerkt, dass auch in der Wirtschaft sektenähnliche Entwicklungen wahrgenommen werden können, etwa im Bereich des Coaching, in der boomenden Ratgeberliteratur oder bei Multilevel-Vertriebsprogrammen.

So werden gerade Menschen in schweren Lebenslagen und mit Hoffnung auf eine easy Lösung in das System von Vemma hineingezogen.

Zur Zielgruppe von Vemma gehören demnach nicht nur Jugendliche wie in Vorarlberg oder Sportbegeisterte, sondern besonders Leute in finanziellen oder beruflichen Problemsituationen. Meine Freundin meinte, dass sie zu ihrer unerwarteten Anwerbung eingeladen wurde, kurz nachdem sie erwähnt hatte, dass ihr Job sie ankotzen würde. So werden gerade Menschen in schweren Lebenslagen und mit Hoffnung auf eine easy Lösung in das System von Vemma hineingezogen.

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Müller erklärt auch, wie mangelnder Erfolg gedeutet werden kann und dieser sich auf den Betroffenen auswirkt. Da das Verkaufssystem oder die Produkte natürlich nicht in Frage gestellt werden, sondern als unanfechtbar, ausgeklügelt und perfekt gelten, kann das Nichterreichen von vorgegebenen Zielen nur mit schlechter Leistung bzw. mangelndem Arbeitseinsatz des Einzelnen begründet werden. So kann dann das Ausbleiben der versprochenen Einnahmen vor allem mit zu wenig Einsatz und Hingabe des Vertriebspartners erklärt werden.

Ich habe die Vemma-Gruppe angeschrieben und mich als Interessent an schnellem Geld ausgegeben. Seit sie die AK im Nacken haben, sind sie nun auch vorsichtiger geworden und entsprechend unverfänglich ist die Antwort des Customer Success Advisors ausgefallen. Dieser meinte, ich könne gerne zu einem persönlichen Gespräch vorbeikommen, die Handy-App von Vemma gibt lediglich Einsicht in das Affiliate-Konto und ich solle doch einfach an einem der nächsten Events teilnehmen.

Nach einem Selbstversuch kann ich die Vemma-Produkte für mich nur als gepantschten Müll deklarieren—was zwar zu erwarten war, aber die Frechheit der überhöhten Versprechungen von Vemma meiner Meinung nach trotzdem noch vergrößert. Die vermeintlich „verjüngende" Wirkung des Verve!-Drinks muss ich wohl kaum kritisch hinterfragen—vital ist auch seither höchstens mein Hass gegen das Wetter und meine Verdauung bleibt das gleiche traurig grummelnde Desaster wie zuvor. Dass ich trotz der Magenverstimmung nicht kotzen musste, ist dem Drink wohl am ehesten zu Gute zu halten.

Ich muss wohl niemandem eine Predigt darüber halten, doch bitte kein Geld für derartig fantastische Versprechungen zum Fenster rauszuwerfen, aber manche von uns sind eben doch leichter manipulierbar als andere. Allgemein gilt, glaube ich: Je größer die Heilsversprechungen, umso angebrachter ist auch die Kritik. Wer dir Reichtum und Unsterblichkeit verspricht—egal, ob durch Glaube oder Produkte—, der verfolgt meist andere Ziele als dein bedingungsloses Glück. Oder anders gesagt: Wenn etwas zu gut ist, um wahr zu sein, dann ist es das meistens auch nicht.

Also falls jemand von euch übermotivierte und auftrainierte Menschen am Schulhof oder im Fitnessstudio sehen sollte, die irgendwelchen leichtgläubigen Leuten dieses Vemma-Zeug samt Starterpakete andrehen wollen, bitte schreitet ein und lacht allen Beteiligten einfach laut ins Gesicht.

Update April 2016: Ende letztes Jahr hat die Federal Trade Comission Vemma in den USA geschlossen aufgrund „deceptive and unlawful acts and practices" (irreleitendem und unlauterem Wettbewerb), was in insgesamt 50 Ländern zehntausende Menschen betroffen haben soll, und der Vorwürfe ein illegales Pyramidensystem zu praktizieren.

Die Gerichtsverfahren in den europäischen Ländern sind noch nicht zur Gänze durch und Vemma scheinen ihre Produkte immer noch ungestört weiter zu vertreiben. Doch hat das finale Urteil der FTC auch bei den europäischen Tochtergesellschaften eine provisorische Liquidation zur Folge—sprich eine Schließung. Es gibt mehrere Berichte, dass Führungskräfte von Vemma „das sinkende Schiff verlassen".

Kritische Online-Quellen haben Vemmas aktuelle vierteljährliche Reports eingesehen—die die Firma aufgrund der Gerichtsbeschluss einreichen muss—und geben an, dass Vemma 2016 bereits Millionen an Verlusten gemacht. Die wirklichen Verlierer dabei sind wie immer diejenigen, die an ihre „Kracherlsekte" geglaubt haben.

Josef auf Twitter: @theZeffo