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Auf diese Jobs der Zukunft solltest du dich jetzt schon vorbereiten

Von Freelance Biohacker bis Space Tourguide—die Jobs der gar nicht so fernen Zukunft klingen nicht mehr lange exotisch in unseren Ohren. Mit bestem Dank an die Automatisierung.
Bild: Shutterstock

Deine Maloche nervt in ihrer alltäglichen Routine, doch kein anderer Beruf erscheint dir wahrhaftig attraktiv oder überhaupt zeitgemäß? Dieses Problem könnte sich bereits in den nächsten Jahren in Luft auflösen, denn der Arbeitsmarkt der Zukunft bietet ein paar ganz neue, bisher ungeahnte Karrieremöglichkeiten.

Dank zahlreicher technologischer Neuentwicklungen, die schon jetzt zu beobachten sind, werden Robotik, Künstliche Intelligenzen oder Genetik-Werkzeugkästen ein fester Bestandteil unserer Gesellschaft und somit auch der Arbeitswelt sein. Gleichzeitig stehen wir vor der Aufgabe, die Lücke, die die Automatisierung in viele traditionelle Arbeitsbereiche reisst und Millionen Jobs gefährdet, sinnvoll mit neuen Möglichkeiten zu füllen.

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The Future Laboratory, eines der größten Beratungsunternehmen für Zukunfts- und Strategiefragen, und Microsoft haben in Zusammenarbeit mit führenden Wissenschaftlern, Wirtschaftsbeobachtern und Analysten die erfolgsversprechendsten Jobs der Zukunft zusammengestellt. Da der Report auch herausfand, dass lediglich ein Drittel der heutigen Studenten davon ausgehen, dass ihre gewählte Karriereoption in zehn Jahren überhaupt noch existiert, macht ein wenig Brainstorming über zukünftige Optionen gleich umso mehr Sinn.

„Technologische Veränderungen, ökonomische Turbulenzen und gesellschaftliche Transformationen zerschlagen Karrieremöglichkeiten, die bisher als sicher galten. Das macht es zunehmend schwierig zu sagen, welche Abschlüsse und Qualifikationen auch noch in zehn Jahren eine sichere Bank für einen gutbezahlten und ausfüllenden Job sein werden", so Steve Tooze von The Future Laboratory.

Die Top Ten der Liste wurde im August mit der Veröffentlichung des Berichts verkündet, so dass sich jeder schon mal in die von ihm favorisierte Richtung weiterbilden kann. Wir haben euch eine Auswahl der spannendsten Stellenausschreibungen von 2025 zusammengestellt, die wohl schon in naher Zukunft ganz normale Jobcenter-Empfehlungen sein werden.

Virtual Habitat Designer

Schon heute werden Kriegsveteranen in virtuelle Welten geschickt, um ihre Traumata zu therapieren. Die Enterprise ist mittlerweile auch für den 0815-Treckie virtuell begehbar, und erste Pioniere verbringen bereits ganze Tage in der Virtuellen Realität. Obwohl bereits in den 1990er erstmals mit VR-Headsets experimentiert wurde, steckt die Virtual Reality noch immer am Anfang ihrer viel versprechenden Karriere. Der künstliche 3D-Raum, in dem wir alle laut der Studie bald mehrere Stunden pro Tag verbringen werden, werde in Zukunft so normal sein wie der Fernseher im Wohnzimmer von Mama und Papa,

Bild: imago

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Auch heute schon sprießen nach und nach Jobs aus dem siliciumgenährten Boden, die die künstlichen Realitäten in unserem Alltag manifestieren werden. So kann man in Deutschland beispielsweise an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg VR-Produktion studieren und die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle bietet den Bachelor-Studiengang VR-Design an.

Wen es in die Ferne zieht, der kann am Digital Media Institute des Intertech Louisiana Intensivkurse in 3D-Modeling, Animation oder Motion Capturing belegen. Dort wird ein besonderes Augenmerk darauf gelegt, die Absolventen für VR-Jobs in Bereichen, in denen schon heute mit Head-Mounted-Displays gearbeitet wird—wie Architektur, Strafvollzug, dem Militär oder der Öl- und Gasindustrie—vorzubereiten.

„Im Jahr 2015 wird das Design virtueller Welten einige der spannendsten und kreativsten Karrierechancen bieten und in der globalen Industrie Millionen neuer Jobs schaffen", so der Bericht des Future Laboratory. Dabei sollten die Anwärter eine ganze Palette von Fähigkeiten parat haben, in denen sie Elemente des Storytelling mit einem Gespür für Architektur und Grundwissen in Verhaltenspychologie kombinieren.

Die Entwickler hyperrealistischer 3D-Welten werden sich in den nächsten Jahren den unterschiedlichsten Herausforderungen gegenüber sehen: Von der Erfüllung menschlicher Wunschträume wie fliegen zu können wie ein Vogel oder einem Treffen mit Aliens bis zu Welten, in denen die Regeln der Schwerkraft keine Geltung mehr haben. In erster Linie jedoch, und das ist der spannendste Teil des Jobs, werden die virtuellen Welten bald kaum noch von der echten Realität zu unterscheiden sein. Um das zu ermöglichen, sollen bald auch Sinne jenseits der Augen wie Geruchs- oder Tastsinn angesprochen werden.

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Um diese künstliche Wirklichkeit zu erschaffen, ist das Grundwissen in kognitiver und Verhaltenspsychologie wichtig, welches den Designern ermöglicht genau zu verstehen, wie die Menschen mit ihrer Umwelt interagieren und diese wahrnehmen. Damit der Mensch eine künstliche Umwelt überhaupt als real empfinden kann, sind Sinneswahrnehmungen wie die korrekten Gerüche oder Texturen unverzichtbar, da das virtuelle Umfeld so dank analoger Reize überhaupt erst als echt empfunden werden kann.

Ethical Technology Advocate

Die dritte Industrielle Revolution hat bereits begonnen, und die Roboter marschieren mit festem Schritt in unsere Arbeitswelt ein. Die mehr oder weniger autonomen Maschinen, die bei einigen von uns wohl tiefsitzende Ängste schüren, unter anderem den eigenen Arbeitsplatz an ein intelligentes Stück Blech zu verlieren, so bringen sie auch einige produktive neue Herausforderungen mit sich.

Neben Entwicklern und Ingenieuren, die unsere neuen Mitbewohner überhaupt erst zum Leben erwecken, bedarf es gleichzeitig einer geschickten Kommunikationspolitik, um die aufstrebende „Robotergesellschaft" mit dem Menschen in trauten Einklang zu bringen. Der Beruf des Anwalts für ethische Technologie erfüllt genau diese Aufgabe und benötigt dafür nicht nur Verhandlungsgeschick und Fingerspitzengefühl, um das Vertrauen der Öffentlichkeit gegenüber den Maschinen zu stärken, sondern auch ein wenig wirtschaftliches Geschick, um seinen Klienten einen perfekt auf die Bedürfnisse abgestimmten digitalen Assistenten zu vermitteln.

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Es liegt an ihm, ob die Popularität der Roboter zunimmt oder die Welt im Schrecken vor den autonomen Humanoiden in einer rückwärtsgewandten, uninformierten Angststarre erliegt.

Freelance Biohacker

Forschung ist teuer, langwierig und immer wieder verdammt ineffizient. Was läge da näher als Forschungsobjekte, die als unprofitabel oder zu spekulativ gelten, an Freelancer auszulagern, die in ihren Laptops und heimischen Privatlaboren den drängenden Fragen als Hilfswissenschaftler auf den Grund gehen? So könnten wichtige Erkenntnisse über das Leben schon bald von zu Hause aus gelöst werden.

Eine entscheidende Grundlage für den Einsatz solcher Hobbyforscher bietet dabei das opensource Genediting-Tool CRISPR, welches uns anhand einer Art copy/paste-Verfahren konstruktiv an der DNA herumspielen lässt. So lassen sich beispielsweise Krankheiten aus dem Erbgut ausradieren oder auch Babys „optimieren", womit das Verfahren bereits die Bedenken von Ethikern auf sich gezogen hat.

Bild: Shutterstock

Auch heute schon kann der zukünftige Biohacker erste quasi-akademische Erfahrungen an der BioHack Academy im niederländischen Waag sammeln. In der New Yorker Non-Profit Organisation Genspace gibt es neben einem regen Austausch zur Praxis des Biohackings Boot Camps und Crash Kurse.

„Indem wir den Menschen Zugang zu solchen Werkzeugen und Technologien geben, lassen wir sie los, um die Welt zu verändern", so Josiah Zayner, Gründer des Biotechunternehmens TheOdin in der Studie.

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Die Etablierung dieser Jobs ist nahezu sicher und wird schon in naher Zukunft jegliche Exotik verloren haben. „Auch wenn diese Jobs vielleicht noch sehr nach Science Fiction klingen, können wir die Veränderungen auch heute schon in unserer Realität sehen", so Ryan Asdourian von Microsoft. Doch die Forscher und Analysten haben noch weiter in die Zukunft gesehen und einige Berufe aufgetan, für die es zwar im Jahr 2025 noch keine Ausbildungsbetriebe geben wird, mit denen aber dennoch gerechnet werden darf.

Space Tour Guide

Mars One, Virgin Galactic und Space Adventures, ein Unternehmen, das angeblich schon im Jahr 2018 Flüge um den Mond anbieten möchte, sind nur einige Namen, die den Menschen in den Weltraum bringen möchten. Während Mars One schon Vorbereitungen zur Besiedlung des Roten Planeten trifft, konzentrieren sich die anderen beiden auf einen eher freizeitlichen Besuch des Kosmos.

Nun wird der Weltraum demnächst also nichts anderes sein als ein weiteres exotisches Reiseziel, und was braucht man an unbekannten Ferienorten, um sich sicher und gut unterhalten zu fühlen? Natürlich, einen Tourguide!

Der Reiseführer der Zukunft entführt die Space-Touristen zu Ansammlungen von Weltraumschrott, verlassenen, nicht mehr funktionstüchtigen Raumschiffen oder Memorabilia aus den vergangenen Jahrhunderten der Raumfahrt, die im Erdorbit herumschwirren.

Rewilding Strategist

In diesem Jahr haben wir die Ressourcen der Erde wieder einen Tag früher als bisher aufgebraucht und diesen unrühmlichen Rekord werden wir in den nächsten Jahren noch locker zu toppen wissen. Damit werden auch die traditionellen Naturschutzansätze nicht mehr ausreichen, um unseren Planeten und im Zuge dessen auch unsere eigene Zukunft zu erhalten.

Bild: imago

Ein Rewilding Stategist hat nun die Aufgabe, ein möglichst fruchtbares Patchwork aus Flora und Fauna zu kreieren, und die Natur damit zu neuer Blüte zu bringen. Für bestimmte Regionen typische Tiere und Pflanzen sollen wieder angesiedelt werden, um eine witterungs- und schädlingsresistente Umwelt entstehen zu lassen. Doch nicht nur die Renaturierung beschäftigt den Strategen, auch die Entmüllung unserer industriellen Vermächtnisse ist seine Aufgabe. Kohlminen und Industrieruinen werden aufgeforstet und von ihrem sterilen Erbe befreit werden.

Human Body Designer

Dieser Job könnte schon bald als die rechte Hand des Mediziners fungieren und rüstet den menschlichen Körper mit Organen und Extremitäten auf. Der Hans Dampf der Bodyoptimierung verbindet die elegante Silhouette deiner Statur mit Bezahlbarkeit und Alltagstauglichkeit. Obwohl er auch fehlende Gliedmaßen durch perfekte Replika ersetzt, verschönert der Künstler auch individuelle Körper mit künstlichen Organen und Körperteilen in optimaler Hautfarbe und Muskelzusammensetzung. Was heute ein tätowierter Blumenstrauß auf dem Oberarm oder ein Fleshtunnel im Ohr ist, wird in Zukunft vielleicht ein Extrabein an der Hüfte oder ein Finger am Hals sein.