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Die neueste Generation der Google-Roboter lässt sich von Menschen nicht mehr umhauen

Der Mensch stellt für den Atlas-Roboter mittlerweile wohl keine Gefahr mehr dar.
Gif: Youtube

Die Roboter von Boston Dynamics, jener Robo-Schmiede die sich Google bzw. Alphabet im vergangenen Jahr viele Millionen Euro kosten ließ, zählen zu den fortschrittlichsten Mensch-Maschinen, die wir aktuell herstellen können. Bereits seit einigen Jahren stellt das Unternehmen Roboter nach menschlichen oder tierischen Vorbildern her und forscht vor allem für das US-Militär. Seit dem vergangenen Sommer hat eines der Flagschiffe der Firma noch einmal einen enormen Entwicklungsschritt hingelegt.

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Die neueste Generation des Modells Atlas ist mit 1,75 Metern Größe ganze 15 Zentimeter kleiner und wiegt nur noch 81 Kilogramm statt 156. Vor allem stabilisiert sich der zweibeinige Roboter inzwischen mit einer wohl nie dagewesenen Standfestigkeit auch in unwegsamen Gelände—und, falls er doch mal stürzt, steht er einfach wieder auf.

Um das Können ihrer gestern vorgestellten Roboter-Kreation zu testen, bleiben die Mitarbeiter von Boston Dynamics der Tradition treu: Sie schubsen Atlas, hauen ihm Gegenstände aus seinen stählernen Händen, und schieben sie mit einem Hockeyschläger weg sobald er sich danach bückt.

Wie das gestern veröffentlichte Video „Atlas, The Next Generation" zeigt, lässt sich der Roboter auch nicht von dem gemeinsten menschlichen Rüpel aus der Ruhe bringen und geht stoisch seinen Aufgaben nach. Er hebt die Kiste einfach noch mal auf, geht ein paar Schritte weiter, bückt sich erneut oder tariert sein Gleichgewicht aus.

Nur einmal schafft ATLAS es nicht, dem menschlichen Fiesling Herr zu werden. Nachdem er von hinten mit einem Hockeyschläger gestoßen wurde stolpert die Maschine und fällt hin. Doch wie in einem schaurig-schönen Science Fiction-Film bewegen sich kurze Zeit später die Füße und die Maschine richtet sich mit einem plötzlichen Ruck wieder auf.

Motherboard-Video: Die neue Macht der Mensch-Maschinen—Zu Besuch in der Roboterschmiede TORC

Noch im vergangenen Jahr zeigte die DARPA Robotics Challenge, dass auch die ingenieurstechnisch besten Roboter noch immer allzu oft wie die Fliegen umfallen. Doch der neueste Atlas-Roboter stellt seine „veralteten" Kollegen locker in den Schatten. Neben seiner Steh-Auf-Männchen-Mentalität, kann er auch noch praktisch Kisten stapeln, maschiert stilsicher durch verschneites Dickicht und kann auch selbstständig Türen öffnen.

In seinem Kopf wird der Atlas über LIDAR und Stereokameras gesteuert, mit denen er Abstände und Geschwindigkeiten messen sowie Objekte tracken kann. Sensoren in Beinen und Oberkörper sorgen dafür, dass er in sekundenschnelle sein Gleichgewicht wieder findet und sich aufrecht halten kann. Die Bewegungen seiner Gliedmaßen funktionieren hydraulisch.

Bleibt nur noch die Frage, ob der fiese Boston Dynamics-Mitarbeiter mit dem Hockeyschläger bei einem möglichen Roboteraufstand als erstes dran glauben muss.