So reagieren wilde Tiere, wenn sie sich mitten im Dschungel im Spiegel sehen

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„Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?", fragt Schneewittchens Stiefmutter und ärgert sich ob der Antwort des allwissenden Spiegels fast zu Tode. Menschliche Charakterschwächen wie Eitelkeit und Narzissmus, wie wir sie nicht nur aus den Grimms Märchen, sondern dem echten Leben nur allzu gut kennen, haben im Tierreich dagegen keinen Platz—oder doch?

Xavier Hubert Brierre, französischer Fotograf mit einem ausgeprägten Auge für das Komische, beschäftigt sich seit Jahren mit der Reaktion von wilden Tieren auf ihr Spiegelbild. Gemeinsam mit seiner Frau hält sich Brierre im Dschungel von Gabun auf und stellt mit einem Motion-Tracking-System augestattete Spiegelwände in die freie Wildbahn. Sobald die Bewohner des Dschungels, wie Schimpansen, Gorillas, Leoparden und Elefanten, in die Nähe des Spiegels gelangen, beginnen mit dem Motion-Tracking-System verbundene und in Sicherheitsboxen versteckte Kameras zu filmen.

Brierre hat so über Jahre bisweilen schreiend komische Aufnahmen gemacht, die er jetzt in einer Art Best-Of versammelt hat. Die Bilder zeigen, wie unterschiedlich unsere tierischen Freunde auf ihr Spiegelbild reagieren.

Während der Elefant die Wand nur eines flüchtigen Blickes würdigt und dann weiterzieht, wird ein massiger Gorilla so richtig aggressiv, als er sich im Spiegel erblickt und beginnt, auf seine eigene Reflexion einzudreschen. Am sympathischsten waren uns aber eindeutig, die drei Schimpansen, die in bester Poser-Manier erstmal in Ruhe abchecken, was so geht.