der text '10 jahre' über einer illustration von österreich

FYI.

This story is over 5 years old.

Menschen

Das waren die größten und schlimmsten Ereignisse der letzten 10 Jahre in den Bundesländern

Wir haben für euch die wichtigsten Ereignisse aus den Jahren 2007 bis 2017 aus den Archiven geholt, die in Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Kärnten, Oberösterreich, Niederösterreich, Wien, der Steiermark und im Burgenland passiert sind.

10 bewegte Jahre liegen hinter uns. 10 Jahre mit Höhen und Tiefen, mit Good-News und Bad-News (und manchmal auch Fake-News) für das ganze Land. Weil man aber – vor allem wenn man in der Bundeshauptstadt lebt, wohnt und arbeitet – den Blick über den eigenen Tellerrand nicht allzuoft wagt, haben wir einen Blick darauf zurück geworfen, was in den letzten 10 Jahre die Bundesländer beschäftigt hat; und damit einen großen Teil von Österreich. Vorweg müssen wir gestehen: Ein paar Wiener Ereignisse haben sich dann doch auch eingeschlichen. Aber das ist ja ok, schließlich ist auch Wien ein Bundesland.

Anzeige

2007

Österreichweit waren 2007 vor allem Fotos von Heinz-Christian Strache Thema, auf denen er mit mutmaßlichen Rechtsextremisten bei sogenannten "Wehrsportübungen" zu sehen ist. Nachdem die Tageszeitung Österreich das erste dieser Bilder veröffentlicht hatte, tauchten in den nächsten drei Jahren immer wieder neue Fotos und Beweisstücke für Kontakte Straches zu rechtsextremen Gruppen wie der Wiking-Jugend oder der Gruppe rund um Gottfried Küssel auf.

Daneben gab es aber noch zahlreiche weitere große und kleine Ereignisse, an die ihr euch im besten Fall einfach nicht mehr erinnert, vielleicht aber auch noch nie davon gehört habt.

In Vorarlberg ging zum Beispiel die 13. Welt-Gymnaestrada über die Bühne, eine Art Weltmeisterschaft der Hobbysportler. In Salzburg musste sich die durch die Faninitiative Violett-Weiß wiedergegründete Austria eine neue Spielstätte suchen, nachdem die alte Holztribüne am Unionsgelände abgebrannt war, weil ein paar Kids der umliegenden Schulen dort heimlich geraucht hatten.

Neben Sport, gibt es in Österreich ein weiteres Thema, um das man beim Schreiben einer Chronik einfach nicht herumkommt: Leichen im Keller. 2007 traf es Tirol. Dort wurden drei Babyleichen in einem Keller entdeckt.

In Oberösterreich und darüber hinaus sorgte 2007 der Fall Arigona Z. für Schlagzeilen. Die 15-jährige war 2007 untergetaucht und hatte in einem Brief mit ihrem Selbstmord gedroht, sollte ihre Familie in den Kosovo abgeschoben werden.

Anzeige

In der Steiermark passierte 2007 etwas, das uns aktuell gerade wieder viel beschäftigt: Der erste Eurofighter landete in Zeltweg. Das Burgenland feierte einstweilen 100 Jahre Postbus.

2008

Die wichtigste Nachricht kam 2008 aus Kärnten. Es ist jene Nachricht, zu der jede Österreicherin und jeder Österreicher ihre oder seine ganz persönliche Geschichte zu erzählen hat. Ich hab an diesem 11. Oktober eine simple SMS von meinem Papa erhalten: "Haider ist tot. Lg" Mehr gab es eigentlich auch nicht zu sagen. Und trotzdem sorgte der Tod des damals europaweit bekanntesten Rechtspopulisten für ein gefühltes Jahr Ausnahmezustand im südlichsten Bundesland Österreichs und eine beispiellose Trauerstimmung, die man sonst nur aus Nordkorea kennt:

Neben dieser nationalen Tragödie wirkt eigentlich jede andere Nachricht aus dem Jahr 2008 lächerlich. Weil das Jahr 2008 mit Haiders Tod aber trotzdem nicht auf einen einzigen Tag zusammengeschrumpft ist, erzählen wir euch, was sonst noch so passiert ist:

In Niederösterreich fanden zum Beispiel Landtagswahlen statt. Die wurden allerdings zwei Monate später von einem anderen niederösterreichischen Ereignis überschattet, das Josef Fritzl heißt. In Wien sorgte ein Straßenbahnfahrer für Aufregung, der sich während der letzten Fahr der Ringlinie 1 aus seinem "Führerstand" mit den Worten "Sieg Heil" bei seinen Fahrgästen verabschiedete. Der Mann wurde entlassen.

Anzeige

Für Unverständnis und spontane Kiss-ins sorgte in Oberösterreich ein Kussverbot an der Gunskirchner Hauptschule. Der Linzer Lerbkas-Pepi expandierte außerdem nach London und in Salzburg fand die letzte Unite-Parade statt, die sich "über die Jahre totgelaufen" hatte.

In Tirol bekam der liebeswütige Gammsbock Martin einen Gummi übergestreift – allerdings nicht über sein edles Stück zwischen den Hinterläufen, sondern über seine beiden Hörner, da für die begehrten Weibchen erhebliche Verletzungsgefahr bestand. Ihr seht, 2008 hatte weitaus mehr zu bieten als den Verlust von Stefan Petzners Lebensmenschen.

2009

Das Jahr 2009 war vor allem durch die #unibrennt-Proteste geprägt. Zahlreiche Hörsäle wurden besetzt, allen voran das Audimax der Uni Wien. Ausgehend von Österreich breiteten sich die Proteste auf ganz Europa aus. In Salzburg entrollten Aktivistinnen und Aktivisten ein riesiges Transparent auf der Festung Hohensalzburg, das von der ganzen Altstadt aus sichtbar war und zum Symbol der Bewegung wurde. Das Banner tauchte anschließend in mehreren Städten auf der ganzen Welt auf.

In Kärnten wurde die Bankengruppe Hypo Alpe Adria vom Staat übernommen und so vor der Pleite bewahrt. Die Hypo entwickelte sich dennoch zum Milliardengrab und beschäftigt uns, ähnlich wie die Eurofighter aus 2007, ebenfalls bis heute.

In der Steiermark wählte die Uni Graz das Wort "Audimaxismus" zum Wort des Jahres. Zum Spruch des Jahres wurde "Reiche Eltern für alle!" gekürt – beides in Anlehnung an die Studiproteste. Zum Unspruch des Jahres erklärte die Uni Graz den Satz "Wer alt genug ist zum Stehlen, ist auch alt genug zum Sterben". Die Aussage stammt aus der Feder des Krone-Kolumnisten Michael Jeannée und bezieht sich auf den Tod des 14-jährigen Florain P., der bei einem Supermarkt-Einbruch von der Polizei erschossen wurde.

Anzeige

In Tirol kam es zu einer Groß-Demo gegen den Festkommers der deutschnationalen Burschenschaften. In Linz wurde eine Demo zum 1. Mai von der Polizei brutal aufgelöst und der Vizerektor der Kunstuni verhaftet. Außerdem wurde in Oberösterreich Gerhard Maria Wagner als Weihbischof verhindert, der Harry Potter als okkultische Gefahr und Homosexualität als heilbare Krankheit bezeichnete. Auch im Burgenland wurde zum Wohle aller etwas verhindert: Dort verbot das Landwirschaftsministerium den Bau eines Delfinariums.

2010

Der Kaunertaler Gletscher in Tirol verwandelte sich 2010 in ein Testgelände der NASA. Außerdem fand in Tirol eine Schatzsuche nach 20 Millionen Euro statt, die angeblich an mehreren Orten vergraben wurden.

Am Wiener Flughafen in Schwechat kam es vor sieben Jahren zum größten Agentenaustausch zwischen den USA und Russland seit Ende des Kalten Krieges. Insgesamt stiegen auf neutralem Boden 14 Spione aus einer amerikanischen Maschine in eine russische um und umgekehrt.

Im äußersten Westen Österreichs bekriegten sich 2010 Skinheads und Rocker. Ein Kandidat der FPÖ empfand es außerdem als Auszeichnung, von "Museln" als Nazi bezeichnet zu werden, weil: "Dann wissen sie wenigstens, zu was man noch fähig sein wird und auch fähig sein muss. Es gibt europaweit nur mehr die Gewaltoption." Vielleicht spielten diese und ähnliche Aussagen 2010 auch eine Rolle dabei, dass die Vorarlberger vermehrt zu Drogen griffen.

Anzeige

In Kärnten erwartete man 2010 eigentlich eine Marienerscheinung, die aber ausblieb. Dafür tauchten plötzlich ziemlich viele Waffen aus dem Zweiten Weltkrieg auf, die bis dahin auf den Gründen der Kärntner Seen lagen.

Obwohl es im oberösterreichischen Fucking gar keine Brauerei gibt, behauptete eine deutsche Firma genau dort das Bier "Fucking Hell" herzustellen. Die Fuckinger fanden das nicht so lustig und der Bürgermeister erklärte, er sei den Rummel um die Ortschaft leid. Life fucks us all.

2011

In Niederösterreich endete 2011 der sogenannte "Tierschützerprozess" mit einem Freispruch für alle Angeklagten. Der Prozess gegen 13 Tierrechtsaktivistinnen und Aktivisten nach dem Mafiaparagraphen 278a wurde massiv kritisiert und führte schließlich zu einer Reformierung des umstrittenen Paragraphs.

In Kärnten wurde 2011 der seit den 50er-Jahren tobende Ortstafelstreit offiziell beigelegt. Inoffiziell ging er dennoch weiter. Im Burgenland zerschlugen die Behörden eine vietnamesische Mafia, die mehrere Hanfbauern wie Sklaven gehalten haben soll. Auch in Oberösterreich gelingt ein Schlag gegen den Drogenhandel. Dort flog ein Crystal-Meht-Labor auf.

In Salzburg wurde 2011 außerdem die erste Strahlenschutz-Unterhose präsentiert. Ansonsten war 2011 ein eher unspektakuläres Jahr.

2012

Kurz vor Jahresende, im November 2012, zogen mehrere hundert Flüchtlinge vom Lager in Traiskirchen in einem Protestmarsch nach Wien, um auf die schlechten Lebensbedingungen im Flüchtlingslager Traiskirchen aufmerksam zu machen. Der Marsche endete im Sigmund-Freud-Park, wo in den folgenden Tagen eine Zeltstadt errichtet und das Refugee Protest Camp Vienna aufgebaut wurde. Aus dem Camp entwickelte sich ein fast ein Jahr anhaltender Protest von vor allem pakistanischen Flüchtlingen, der schließlich in einem umstrittenen Schlepperei-Prozess endete.

Anzeige

In Salzburg entführte ein 38-Jähriger einen Linienbus, weil er "einfach einmal mit einem großen Bus fahren" wollte. Außerdem kam es in Salzburg 2012 zu einer Serie von Zoo-Ausbrüchen. Gleich zwei mal entwischten Geparden und auch ein Luchs suchte das Weite. Auch in Kärnten wurde Jagd auf ein wildes Tier gemacht, nachdem zwei Kinder ein Krokodil in der Drau gesehen haben sollen. In der Steiermark wurden 17.000 Krähen zum Abschuss freigegeben.

In Vorarlberg trieb 2012 eine Gang namens "Black Jackets" ihr Unwesen. Den Mitgliedern wurde unter anderem Nötigung, schwere Körperverletzung, Einbruchsdiebstähle und Suchtgifthandel vorgeworfen.

Drogenschmugglern wurde 2012 auch in Oberösterreich das Handwerk gelegt. Dort fanden Zollbeamte insgesamt 110 Kilo Heroin in einem LKW.

2013

Seit mehreren Jahren suchte die Polizei in Niederösterreich einen oder mehrere Wilderer. Als im September 2013 im Rahmen der Fahndung eine Straßensperre errichtet wurde, begann der Amoklauf des 55-jährigen Alois Huber. Drei Polizisten und einen Sanitäter tötete der Wilderer, bevor er schließlich in einem versteckten Bunker im Keller seines Hauses Suizid beging. Der stundenlange Polizeieinsatz mit über 300 Polizisten, zählt zu einem der größten in der österreichischen Polizeigeschichte.

Wegen sexueller und gewalttätiger Übergriffe auf 24 ehemalige Schüler des Stiftsgymnasiums Kremsmünster, wurde 2013 der inzwischen laisierte katholische Geistliche August M. in Oberösterreich zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt. Außerdem wurde 2013 die oberösterreichische, rechtsextreme Organisation Objekt 21 endgültig zerschlagen, die tief im kriminellen Milieu verankert war. Im Burgenland wurde 2013 ein 12-köpfiger Drogenring zerschlagen. Die Männer sollen Drogen im Wert von 1,3 Millionen Euro verkauft haben.

Anzeige

2013 wurde außerdem der Flughafen Wien erneut zum Schauplatz eines Spionagethrillers. Die Maschine von Boliviens Präsidenten Evo Morales musste wegen Treibstoffmangels in Wien zwischenlanden, nachdem Frankreich, Italien, Spanien und Portugal den Überflug des aus Moskau kommenden Flugzeuges untersagten. Grund dafür war, dass die USA den Whistleblower Edward Snowden an Bord der Maschine vermuteten. Die USA sollen Österreich auch dazu gezwungen haben, das Flugzeug zu durchsuchen. Snowden befand sich allerdings nicht an Bord.

2014

Eines der größten Ereignisse in Österreich fand 2014 in der Bundeshauptstadt statt. Nach langem juristischem Hin- und Her wurde im Juli die besetzte Pizzeria Anarchia mit einem absurd großem Aufgebot der Polizei geräumt.

Doch auch abseits von Wien war einiges los. Kaum ein Jahr vergeht in Österreich ohne einen Nazi- oder Keller-Skandal. 2014 gab es sogar beides in einem: In Ulrich Seidels Film "Im Keller" waren in einer nicht gestellten Szene fünf Männer zu sehen, wie sie in einem Hobbyraum voller Hitler-Devotionalien getrunken und gesungen haben. Für Aufregung sorgte die Geschichte vor allem deshalb, weil Puls4-Recherchen ergaben, dass zwei der Männer ÖVP-Gemeinderäte waren.

Im Neusiedlersee tauchten 2014 außerdem eine Sebastian-Kurz-Insel und eine Maria-Fekter-Insel auf und der RFJ erklärte uns, wie "echte Frauen" angeblich aussehen.

Anzeige

Die Salzburgerinnen und Salzburger beschäftigte mal wieder ein Ausbruch eines Geparden aus dem städtischen Zoo. Das war sogar der Zoo-Direktorin zu viel: "Man hat schon beim letzten Mal meinen Kopf gefordert. Es ist mein Traumjob, aber so etwas darf einfach nicht passieren, ich übernehme die volle Verantwortung", erklärte sie und gab ihren Rücktritt bekannt.

In Tirol kam es zu einer Attacke gegen ein Asylheim. Bis zu fünf Männer sollen "Ausländer raus!" und "Wir bringen euch um! Ihr Schweine" gerufen haben, Feuerwerkskörper gegen das Wohnhaus geschleudert haben und mit einer Pistole in die Luft geschossen haben. Außerdem kam es in Tirol zu mehreren Hausdurchsuchungen im rechtsextremen Rocker-Milieu, weil mehrere Mitglieder eines MCs SS-Totenköpfe auf ihren Kutten getragen haben sollen.

Im oberösterreichischen Gefängnis Garsten gelang es einem Häftling irgendwie, in seiner Zelle Gras anzubauen. Aufgeflogen ist er 2014 nur deshalb, weil er mit einem Handy – das er ebenfalls unerlaubter Weise besaß – ein Foto von sich und seiner Pflanze machte und postete und ein Wärter das Bild sah.

In Niederösterreich fing ein Fischer in der March einen Piranha, in Kärnten stolperte ein Polizist in eine Gülle-Sprengfalle, in Vorarlberg wurde ein Gartenzwergdieb auf frischer Tat ertappt und in Oberösterreich die Mauer des ehemaligen KZ Mauthausen mit dem Schriftzug "Türkerass ab ins Gas" beschmiert.

Anzeige

2015

Das Jahr 2015 war vor allem von der sogenannten Flüchtlingskrise geprägt. In Wien und Salzburg wurden die ankommenden Schutzsuchenden von hunderten Helfern empfangen und mit dem nötigsten Versorgt, nachdem staatliche Strukturen versagt hatten. Im Burgenland kam es auf der Autobahn A4 zu einer Flüchtlingstragödie, bei der 71 Männer, Frauen und Kinder in einem Kühllaster erstickten.

Doch auch abseits der Flüchtlingsthematik war 2015 ein turbulentes Jahr. Im Burgenland kam eine rot-blaue Landesregierung zustande. Wieviel die "Blaue Lady" Ilse Benkö mit ihrem Wahlkampfsong dazu beigetragen hat, ist umstritten.

In Graz kam es zu einer Amokfahrt, die für viele immer noch auch ein Terroranschlag gewesen sein könnte. Außerdem schlug der mysteriöse, steirische Haarabschneider wieder zu und entwendete einem Mädchen ihren Pferdeschwanz.

In Salzburg kam es 2015 zu einer Spaltung und heftigen Auseinandersetzungen innerhalb der FPÖ, nachdem Klubchef Karl Schnell Heinz-Christian Strache vorgeworfen hatte, er würde wie ein "Diktator" agieren.

In Tirol soll 2015 das angeblich erste Drogenlabor ausgehoben worden sein. Außerdem fand eine Konferenz der BIlderberger samt Gegendemo statt.

Besiegelt wurde 2015 schließlich von Antenne Kärnten, die kurz vor Weihnachten Last Christmas in Dauerschleife spielten und so ihre Hörerinnen und Hörer fast in den Wahnsinn trieben. Wegschalten konnte trotzdem keiner.

Anzeige

2016

Die Kommentatoren waren sich einig: 2016 war ein beschissenes Jahr – nicht nur wegen Trump und dem österreichischen Wahldebakel. In Vorarlberg kam es während einer Biker-Feier zu einem Amoklauf eines Rechtsextremen. Nur knapp ein Monat zuvor wurde bekannt, dass in Vorarlberg eine ungarische Neonaziband aufgetreten war.

Für Braunau in Oberösterreich kündigte Innenminister Sobotka an, dass das Hitler-Haus nun endgültig abgerissen werden würde. Das fanden nicht alle eine gute Idee. In Linz fand außerdem der "Kongress der Verteidiger Europas" statt, der im Vorfeld massiv als rechtsextreme Veranstaltung kritisiert wurde und in Grieskirchen fand ein Pokémon-Go-Spieler eine Hanfplantage.

In Salzburg fuhr 2016 zum ersten Mal ein selbstfahrender Minibus, kurz hieß es, ServusTV würde zusperren und in der Innenstadt ließen zwei Männer, einen mit NS-Symbolen verzierten Drachen steigen. Außerdem saßen 2016 gleich sechs mutmaßliche Dschihadisten in Salzburg im Gefängnis.

Während sich im Burgenland Jäger mit Tierschützern prügelten, gerieten am Brenner in Tirol Anarchisten und Polizisten bei einer Demo gegen die Grenzschließung hart aneinander.

In Niederösterreich wurde indessen bekannt, dass 150 Chinesinnen zur Prostitution gezwungen worden waren und es gab einen Brandanschlag auf ein Flüchtlingswohnheim. Was wahrscheinlich die wenigsten von euch wissen, ist, dass Niederösterreich außerdem seit Jahren in der Weltraumindustrie zum großen Player avanciert.

In Kärnten ließ ein Vater seine Kinder mit einer vermeintlichen Harley fahren, ein Polizist schloss sich den Reichsbürgern an und Jörg Haider beschäftigte 2016 immer noch die Kärntnerinnen und Kärntner.

In der Steiermark, wo es 2016 die größte Zunahme an Waffen gab, fand eine Luftshow des Bundesheeres statt, die Millionen an Steuergeldern kostete. Außerdem tauchte auf der A2 Autobahn ein 12 Meter großer Pac-Man auf und der Chefredakteur der Krone Steiermark musste sich wegen eines Kommentars zur Flüchtlingssituation vor Gericht verantworten.

Wir sind gespannt, was das nächste Jahrzehnt zu bieten hat. Obwohl, nein, eigentlich wollen wir uns nach diesem Reality-Check lieber vergraben und erst wieder auftauchen, wenn diese Welt aus den letzten zehn Jahren irgendetwas gelernt hat.

Paul auf Twitter: @gewitterland

Folgt VICE auf Facebook, Instagram und Twitter.