Fotoserie: Ein Tag Extrembergsteigen mit der „Swiss Machine"
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Fotoserie: Ein Tag Extrembergsteigen mit der „Swiss Machine"

Ueli Steck ist einer der schnellsten Bergsteiger der Welt—und bezwingt die Eigernordwand schneller als du den Brocken im Harz. Wir haben ihn bei seinem Hammer-Workout begleitet.

Extrembergsteiger Ueli Steck, 39, hat sich für seine Geschwindigkeit den Namen „Swiss Machine" verdient. Er hat schon dreimal den Rekord für die schnellste Besteigung der Eigernordwand aufgestellt, 2007, 2008 und zuletzt im vergangenen Herbst. Er hält auch die Geschwindigkeitsrekorde für die Nordwand des Matterhorns und die Grandes Jorasses. Im letzten Sommer hat er innerhalb von 62 Tagen alle 82 Gipfel über 4.000 Metern in Europa bezwungen.

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Erwartungsgemäß dreht sich Stecks Training um viel Workout hoch in den Bergen. Der Fotograf Reto Sterchi hat ihn einen Tag lang beim Training begleitet und festgestellt, dass Steck ein zurückhaltender Mann ist, der am liebsten die Fakten für sich sprechen lässt.

Stecks Trainingstag beginnt auf Skiern. Noch vor dem Sonnenaufgang beginnt er den Aufstieg von der Ortschaft Grindelwald im Kanton Bern hoch auf den Berg Männlichen und legt dabei fast 1.300 Höhenmeter zurück.

Rund anderthalb Stunden später erreicht Steck den Gipfel auf 2.300 Metern. Sein Puls beträgt 120 Schläge pro Minute. „Mein Grundtraining", meint er.

Steck wurde 1976 in Langnau im Kanton Bern geboren.

Steck macht sich für die Abfahrt vom Männlichen bereit. Hinter ihm türmt sich die berüchtigte Eigernordwand auf. Er hat im letzten Jahr einen neuen Schnelligkeitsrekord aufgestellt und den Berg in zwei Stunden, 22 Minuten und 50 Sekunden bestiegen.

Steck bei Vorbereitungen im Fitnessstudio.

Über das tägliche Training sagt Steck: „Motivationsprobleme kenne ich nicht. Ich muss mich eher bremsen."

Eine starke Beinmuskulatur ist für schnelles Klettern Grundvoraussetzung. Für die Eigerbesteigung braucht Steck nur einen halben Tag. „Es ist gar nicht so anstrengend. Ich breche gegen sieben auf, fahre mit dem Zug zum Fuße des Berges und beginne mit dem Aufstieg. Gegen Mittag bin ich dann wieder zu Hause."

Wenn er in den Bergen ist—und während seiner Workouts—, geht Steck mit Wasser äußerst sparsam um. Auch in Wettkämpfen nimmt er nur sehr wenig zu trinken mit. „Eine kleine Flasche", sagt er. „Alles andere bremst mich nur. So viel Flüssigkeit ist auch gar nicht nötig."

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Beim Oberkörpertraining in seinem Keller in Ringgenberg.

Stecks Sammlung an Wander- und Skischuhen. „Die pinken Moonboots gehören aber meiner Frau", stellt er klar.

Beim Training auf seinem Hausberg, den Harder Kulm. Für gewöhnlich macht er drei Runden und legt dabei rund 23 Kilometer und 2.300 Höhenmeter zurück. Rund vier Stunden braucht er für das Workout.