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Bundesliga

Die Bundesligatabelle nach Beraterzahlungen

Wer die Kohle hat, der kann damit auch prassen. Zu diesen Vereinen gehen die Spielerberater am Liebsten.
Foto: Imago

Das Beratergeschäft brummt. Das zeigen auch die von der DFL veröffentlichten Zahlen der Provisionen für die Spielervermittler. Im Zeitraum zwischen dem 15. März 2015 und dem 15. März 2016 überwiesen alleine die Bundesliga-Klubs 127,73 Millionen Euro an sie. In der zweiten Liga waren die Teams weitaus sparsamer unterwegs: Sie gaben lediglich um die 16 Millionen Euro aus. In der Rangliste der Zahlmeister fällt aber auf, dass viele Klubs im Vergleich zur eigentlichen Tabelle in ganz anderen Sphären mitmischen.

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Nach den Beratergebühren ist überraschenderweise nicht der Ligakrösus aus München der Zahlmeister. Und auch nicht Borussia Dortmund. Die Provisionstabelle führt vor den beiden der FC Schalke mit 16,86 Mio. Euro an. Zwischen den üblichen Verdächtigen—und auch Champions-League-Teilnehmern—aus Wolfsburg, Leverkusen und Gladbach wartet auf Platz 5 die nächste Überraschung: Die akut abstiegsbedrohte TSG Hoffenheim hat über 11,7 Millionen Euro an Berater fließen lassen. Eine durchaus stolze Summe für den 14. der Tabelle.

#schalke 04 wir zahlen 2 und 1 Millionen mehr als Dortmund und Bayern an Spieler Berater… Und was bekommen wir dafür..?
— Ralf Jehnen (@RalfJehnen) 4. April 2016

Die (sportlichen) Überraschungsmannschaften aus Berlin (3. Platz) und Mainz (6. Platz) sucht man hingegen vergebens. Hertha gab lediglich 4,1 Mio. Euro aus und Mainz sogar nicht mal drei. Zum Vergleich: Das Zweitliga-Spitzentrio in der richtigen Tabelle ist in Sachen Beraterausgaben schon erstligareif. Leipzig gab gar so viel Geld aus wie Ingolstadt und Mainz zusammen und steht auf Platz 12. Freiburg und Nürnberg stehen im Ranking sogar in Liga 1 und verdrängen die sparsamsten BuLi-Teams aus Frankfurt, Ingolstadt und Darmstadt. Aber wie setzt sich die Zahl zusammen?

Die Vergütungen der Spielervermittler, die laut FIFA-Reglement seit 1. April 2015 offengelegt werden müssen, beziehen sich auf die letzten beiden Transferperioden im Sommer und Winter. Neben Zahlungen an Berater bei Transfers beinhalten sie auch Vergütungen, die durch Vertragsverlängerungen von Profis angefallen sind. „Wir hatten außergewöhnliche Einnahmen von 50 Millionen Euro und dementsprechend auch außergewöhnliche Mehrausgaben", erklärte S04-Manager Horst Heldt die Spitzenposition bei Bild Online.

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Der etwas andere Spielerberater mit dem Handschlag-Prinzip

Soll heißen: Schalke musste auch eine sogenannte Wegvermittlung an die Berater der verkauften Draxler, Farfan oder Papadopoulos bezahlen. Zusätzlich erhalten die Spielervermittler Geld vom aufnehmenden Verein (8-10 Prozent des Grundgehalts des Spielers). Weitere Einnahmen gibt es bei Vertragsverlängerungen, wo das Gehalt meist mit der Laufzeit des Kontraktes multipliziert wird. Heißt: Falls ein Spieler beispielsweise drei Millionen im Jahr verdient und einen Vierjahresvertrag unterschriebt, erhält sein Berater bis zu 10 Prozent der 12 Millionen pro Jahr. Insgesamt wären das 4,8 Millionen Euro.

Je mehr Spieler also zum Verein kommen oder ihn verlassen, desto mehr Gelder können die Spielervermittler einstreichen. Die genauen Zahlen müssen die Bundesligisten nicht veröffentlichen, aber klar ist: Am Ende zählt vor allem das Gehalt der Spieler und somit auch das Verhandlungsgeschick von Berater und Verein…

Bundesliga nach Beraterzahlungen

1. Schalke 16.860.333 Euro
2. Bayern 16.663.250 Euro
3. Dortmund 15.720.350 Euro
4. Wolfsburg 12.883.826 Euro
5. Hoffenheim 11.720.500 Euro
6. Leverkusen 10.962.610 Euro
7. Gladbach 7.100.000 Euro
8. Bremen 5.959.000 Euro
9. Stuttgart 5.217.669 Euro
10. HSV 5.179.113 Euro
11. Hertha 4.174.390 Euro
12. Leipzig 4.170.575 Euro
13. Köln 3.335.000 Euro
14. Mainz 2.721.250 Euro
15. Hannover 2.713.074 Euro
16. Augsburg 2.570.038 Euro
17. Freiburg 1.968.739 Euro
18. Nürnberg 1.920.088 Euro

2. Liga nach Beraterzahlungen

1. Eintracht Frankfurt 1.914.830 Euro
2. Ingolstadt 1.274.400 Euro
3. Kaiserslautern 861.602 Euro
4. Darmstadt 761.000Euro
5. Düsseldorf 719.000 Euro
6.1860 München 703.850 Euro
7. Paderborn 668.810 Euro
8. Heidenheim 670.427 Euro
9. Fürth 571.084 Euro
10. Braunschweig 532.080 Euro
11. Union Berlin 484.800 Euro
12. Bielefeld 484.450 Euro
13. Duisburg 465.650 Euro
14. Bochum 450.970 Euro
15. Karlsruhe 427.815 Euro
16. St. Pauli 399.000 Euro
17. FSV Frankfurt 276.248 Euro
18. Sandhausen 262.149 Euro

Quelle: bundesliga.de