FYI.

This story is over 5 years old.

Tech

Aquapods: Die Zukunft der Tiefseefischerei

Die globale Überfischung hat ein dramatisches Ausmaß erreicht. Aber vor der mexikanischen Küste schwimmen überdimensionale Unterwasser-Stahlkugeln, die die nachhaltige, faire und ökologische Fischquellen von Morgen sein sollen.
​Bild: MOTHERBOARD

​Fisch findet sich überall auf der Welt auf dem Speiseplan: Sei es als Sushi, beim BBQ oder in Pasta. Angesichts der wachsenden Weltbevölkerung und des steigenden Reichtums in Asien, erlebt auch die die kommerzielle Fischerei einen unvergleichbaren Boom, während die Fischbestände weltweit dramatisch abnehmen.

Wir haben längst den Punkt überschritten, um Fisch, Shrimps oder Muscheln nachhaltig aus dem Meer fischen können. Mittlerweile gibt es überall auf der Welt längst riesige Aquakulturanlagen und Fischfarmen. Laut der Welternährungsorganisation hat die Produktion von Aquafarmen pro Weltbürger seit 1970 pro Jahr um 6,9 Prozent zugenommen.

Anzeige

Unglücklicherweise beinhalten viele Methoden der modernen Fischzucht überfüllte Gehege mit schlechter Wasserzirkulation, was nicht nur zu einem ethischen Dilemma, sondern auch zu regelmäßigen Krankheitsausbrüchen führt. Außerdem sind die Fütterung und die übermäßige Medizinausgabe extrem schlecht für die küstennahen Ökosysteme.

An dieser Stelle kommt Steve Page mit seinem Unternehmen Ocean Farm Technologies ins Spiel. Die Inspirationsquellen für die von ihm entwickelten Aquapods sind sowohl natürliche Formationen, die Fischschwärme bilden wie auch die überdimensionalen geodätischen Kugeln von Buckminster Fuller.

Der gelb markierte Einstieg in das Innere des Aquapods

Steve Page vor einem Tauchgang zu einem seiner Aquapods.

Momentan werden die Aquapods vor der mexikanischen Küste getestet und nahe der Wasseroberfläche analysiert.

Page hat das Aquapod-Konzept der freischwimmenden Tiefsee-Habitate mitentwickelt, um eine alternative Fischproduktion aufzuziehen, ohne die überfüllten Gehege und die gravierenden Auswirkungen auf die Umwelt in der Nähe der Fischfarmen. Eine der Besonderheiten der Aquapods ist, dass sie mit den Meeresströmungen wandern und so nicht immer an derselben Stellen liegen.

Die Fische werden immer noch in einem Käfig gehalten, wenn auch in einem ungleich größeren und deutlich natürlicheren Umfeld als in den konventionellen Anlagen. Und zumindest Steve Page ist sich sicher, dass Aquapods einen wichtigen Beitrag zur Nahrungsmittelproduktion der Zukunft leisten werden.

Wir sind für diese Folge von Upgrade in den mexikanischen Bundesstaat Baja California gefahren, um zu sehen, wie diese Stahlkonstrukte funktionieren, und warum dringend mehr solcher Optionen für eine bessere Nahrungsmittelproduktion brauchen.