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Musik

Kauft Spotify Soundcloud? Diese 4 Gründe sprechen dafür

Spotify-Gründer Daniel Ek hat in einem Interview über die Zukunft des Streamingdienstes gesprochen.
Daniel Ek (rechts) mit einem der Mitgründern von Spotify, Martin Lorentzon. Foto: imago.

Streaming-Gigant Soundcloud steht früheren Berichten zu Folge zum Verkauf. Der Wert des Unternehmens wird demnach auf eine Milliarde Dollar beziffert. Mit Jupp Schmitz stellt sich da die Frage: „Wer hat so viel Pinke Pinke? Wer hat so viel Geld?" Es kommen schließlich nur wenige Unternehmen in Frage, die genügend Schotter haben und einen Dienst wie Soundcloud gebrauchen könnten. Einer dieser Big Player ist Spotify.

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Einer der Gründer des Dienstes, Daniel Ek, hat in einem exklusiven Interview mit dem schwedischen Fernsehsender TV4 indirekte Hinweise gegeben, dass man Soundcloud kaufen könnte. Dabei sprach er über die Zukunft des kostenpflichtigen Streamingdienstes. In den nächsten zehn Jahren, so Ek, werden immer mehr Leute Musik produzieren, weil die technischen und ökonomischen Hürden viel kleiner geworden sind. Für Spotify ergebe sich daraus eine wichtige Aufgabe:

Spotify hat bis dato zwei Millionen Künstler auf seiner Plattform. Für uns wird es in den nächsten Jahren vor allem darum gehen, diesen Menschen die Möglichkeit zu geben, von ihrer Musik zu leben und sie mit neuen Zuhörerschaften zu verbinden. Aktuell sagen unsere User: „Zeigt mir neue Musik." Die Künstler sagen: „Helft mir, eine neues Publikum zu finden." Im Grunde sind das zwei Seiten der gleichen Medaille.

Der TV-Moderator fragt den Spotify-Gründer daraufhin, ob er eine direkte Kommunikation zwischen Künstlern und Hörern anstrebe. Und ja, genau das will er. Man wolle eine Möglichkeit finden, dass Künstler sich auf der Plattform präsentieren und die User ihnen wiederum ein Feedback geben können.

Kommt dir das bekannt vor? Uns auch. Was Daniel Ek beschreibt, ist das Prinzip von Soundcloud. Hier kann jeder Anfänger seine Tracks innerhalb von wenigen Minuten hochladen und mit dem Publikum interagieren. Als unbekannter Künstler einen Track auf Spotify zu platzieren, ist da schon deutlich schwieriger.

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Warum aber sollte Spotify Soundcloud kaufen? Warum nicht was Eigenes aufbauen? Dafür sprechen mindestens drei Gründe:

Erstens sind die Kosten für den Ausbau zu einer eigenen Plattform, die Soundcloud ähnelt, höher als ein Kauf. Diese Praxis des Einkaufens neuer Dienste ist unter großen Unternehmen seit Jahrzehnten üblich.

Zweitens würde man eine Infrastruktur übernehmen, in der sich genau die User und Produzenten tummeln, die man ansprechen möchte. Das ergibt aus Unternehmsperspektive viel mehr Sinn, als die etlichen Benutzer von Soundcloud zu Spotify zu locken. Vor allem so lange Soundcloud weitestgehend kostenlos bleibt.

Drittens würde mit einem Kauf einer der größten Konkurrenten im Bereich des Musikkonsums wegfallen. Denn Soundcloud, das nach YouTube, der zweitgrößte Musikstreamingservice weltweit ist, hat mehr als doppelt so viele Nutzer wie Spotify, der immerhin größte Service nach Abonnentenzahlen.

Und viertens scheint der Moment richtig, denn wie TechCrunch neulich analysierte, könnte Soundcloud trotz aller Probleme im Vergleich zu Spotify derzeit möglicherweise sogar unterbewertet sein.

Und wenn Spotify es dann noch gelingen würde, ein für die Künstler attraktives „Monetarisierungsmodell" für ihre Tracks anzubieten, das auch von den Usern als akzeptabel angesehen wird, könnten vielleicht alle Seiten endlich zufrieden gestellt werden.

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