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Die NASA plant eine Erkundungsmission auf Europa, um nach Aliens zu suchen

Mit ihrer Ankündigung, auf dem mysteriösen Jupitermond nach Aliens zu suchen, beflügelt die NASA die Hoffnungen vieler Forscher, vielleicht schon bald auf außerirdisches Leben zu stoßen.
NASA/JPL-Caltech

Gibt es Leben auf Europa? Die Wahrscheinlichkeit, dass auf dem geheimnisvollen Jupitermond etwas gedeiht, was der irdischen Definition von „Leben" nahekommt, ist gar nicht mal so gering. Zumindest ist sie für die NASA hoch genug, um schon bald eine Sonde auf Europa zu schicken, um die eisige Oberfläche des Mondes auf Spuren von Leben zu untersuchen.

In einem kürzlich veröffentlichten 264-Seiten-Bericht legten NASA-Forscher die Details ihres ehrgeizigen Plans offen: Auf dem Mond angekommen soll die Raumsonde ein etwa zehn Zentimeter großes Loch in Europas Kruste bohren, um nicht nur auf der Oberfläche, sondern auch unter ihr nach außerirdischen Lebensformen zu suchen. Mithilfe von Spezialwerkzeugen soll die Sonde die chemische Zusammensetzung des Mondes studieren und herausfinden, ob die chemischen Muster in der Lage sind, Leben hervorzubringen. Auch eine Kamera und ein Geophon, das Bodenschwingungen registriert, soll die Sonde mit auf ihre Reise nehmen, empfiehlt das NASA-Team.

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2024 will die NASA die Sonde ins All schießen, 2031 soll sie auf Europa landen. Der Abstand zwischen Europa und der Erde beträgt knapp 630 Millionen Kilometer.

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„Ich war zunächst skeptisch, ob wir eine Tragfläche designen können, die zugleich technologisch ausgereift und nicht zu kompliziert ist", sagte der Astronom Jonathan Lunine gegenüber dem Tech-Blog Gizmodo. „Dank unserer Ingenieure haben wir eine sehr praktische Lösung gefunden, die nicht überambitioniert ist. Ich glaube jetzt viel stärker daran, dass die Mission in den nächsten 20 Jahren gelingen kann", so Lunine.

Schon seit geraumer Zeit beflügelt Europa die Hoffnungen und Träume vieler Astronomen, dort extraterrestrisches Leben zu finden. Denn unter der etwa 100 Kilometer dicken Eisplatte des Mondes vermuten die Forscher fließendes Wasser, vielleicht einen Ozean – und damit eine mögliche Brutstätte für Organismen. Neue Nahrung für derartige Spekulationen lieferte die NASA zuletzt im September 2016: Forscher der US-Behörde hatten beobachtet, wie Fontänen aus Wasserdampf die dicke Eisschicht hochschossen.

Die Hoffnung, dass unter der Eisdecke Europas Wasser fließt, entnehmen die Wissenschaftler unter anderem ihren Beobachtungen ähnlicher Bedingungen auf der Erde, etwa in der Antarktis: Denn selbst dort, in den eisigen Tiefen des Südpols, schlummern unterirdische Seen, die sich unter den dicken Eisschichten ihr eigenes Ökosystem geschaffen haben. Warum also nicht auch auf einem Jupitermond?

„Selbst wenn wir keinen definitiven Beweis für außerirdisches Leben entdecken, würden wir den Grundstein für die künftige robotische Erkundung Europas legen", so die Autoren in ihrem Bericht. „Diese Mission würde unser Verständnis von Europa als Ozeanwelt beträchtlich nach vorne bringen."