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Popkultur

Österreich will das zweitbeste Land der Welt sein

Um mit Trumps USA mithalten zu können, eignen sich die Österreicher wieder Hitler und den Zweiten Weltkrieg an.

Der interkontinentale Wettstreit um den noch unbesetzten zweiten Platz hinter Trumps Amerika tobt im Netz. Jetzt steigen auch die Österreicher ein und sichern sich in ihrem Bewerbungsvideo die Urheberrechte am "Muslim Ban" und sogar an Hitler und dem Zweiten Weltkrieg.

Die Österreicher haben keine schlechten Karten, sich gegen die anderen Bewerber aus Europa durchzusetzen. Schließlich kann man den österreichischen Kampf gegen die türkische Belagerung als den Ur-Muslim-Ban interpretieren: "We invented the muslim ban. In 1529 we kicked the turks out, in 1683 they came back, we kicked them out again. Total losers, can't even ski." Auch ihre großzügige Willkommenskultur der letzten Jahre preisen die Ösis an – ihr Motto: "Welcome Refugees … to Germany". Auch für Trumps Aussage, er würde seine Tochter Ivanka daten, wenn sie nicht seine Tochter wäre, zeigen unsere Nachbarn mit einem Bild von Josef Fritzl vollstes Verständnis: "Dating your daughter is quite common in Austria".

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Nachdem Donald Trump nur wenige Wochen nach seiner Amtseinführung Amerika schon wieder zur Nummer 1 der ganzen Welt gemacht hat, hatten zuerst unsere niederländischen Nachbarn die Idee, sich mit einem Video für "The Netherlands Second" zu bewerben. Das konnte der Rest Europas nicht auf sich sitzen lassen. Late-Night-Shows in ganz Europa ahmten das Video nach, um ihrerseits das zweitbeste Land der Welt zu werden. Schon jetzt sind dreizehn weitere Videos von "Every Second Counts" online.

Jan Böhmermann bekam die Ehre, für Deutschland anzutreten, und enttäuschte nicht. Für uns führt aber immer noch die Schweiz das Rennen an: Die meint schließlich, den Gangster-Rap erfunden zu haben ("This is DJ Bobo. He is our best rapper. Much better than Kanye. And he's white.") und Gold ohne Ende zu besitzen ("During World War II, the Jews gave it to us for safe-keeping. They never returned – so strange – so we melted it.")

Das Netz wird inzwischen durch massenhaft Amateur-Videos überflutet: Da bewerben sich Ostfriesland, der Iran oder auch die Stadt Köln um Trumps Gunst. Das ist einerseits eine schöne Bewegung, doch leider kommt beim Schauen oft nur eine dicke Portion Fremdscham am anderen Ende des Bildschirms an.

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