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FIFA bestraft fünf Verbände wegen homophober Fangesänge

Das neue Anti-Diskriminierungs-Kontrollsystem der Fifa registrierte die homophoben Gesänge. Für ein Umdenken reichen die geringen Geldstrafen jedoch nicht. Das sagt selbst die Fifa.

Die Fifa hat fünf süd- und mittelamerikanische Fußballverbände zu Geldstrafen wegen „diskriminierender Gesänge von Fans" verurteilt. Laut des Weltverbandes kam es während WM-Qualifikationsspielen von Argentinien, Chile, Honduras, Mexiko, Peru und Uruguay zu homophoben Gesängen der Anhänger und es wurden daraufhin Dizlipinarverfahren eröffnet.

Während die interne Disziplinarmaschine des Fußball-Weltverbands Fifa schon seit Wochen auf Hochtouren läuft und etwa der langjährige Generalsekretär Jérôme Valcke entlassen wurde, verhängte die Fifa gegen die fünf Nationalverbände Geldstrafen von jeweils 20.000 Schweizer Franken (ca. 18.000 Euro)—Chile muss angesichts von Verfehlungen in vier Fällen 70.000 Franken (ca. 63.900 Euro) zahlen.

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Alle Vorfälle wurden durch das neue Anti-Diskriminierungs-Kontrollsystem registriert, das die Fifa im Rahmen der Qualifikation für die WM 2018 in Russland installiert hat.Das System ist eine Partnerschaft zwischen der Fifa und dem Netzwerk FARE (Football Against Racism in Europe), einer Non-Profit-Organisation, die Diskriminierung in der Fußballwelt bekämpft. Der Weltverband sendet FARE-Beobachter zu Spielen auf der ganzen Welt ein, die detaillierten Berichte an den Verband schicken.

Das Coming-Out von Thomas Hitzlsperger hat nichts verändert

Wie wirksam die Sanktionen jedoch sind, bleibt offen. Man könnte anführen, dass die 20.000 Schweizer Franken die Verbände nicht wirklich in Zugzwang bringen. Ein Problem, das der Fifa zumindest bekannt ist:

„Ein Disziplinarverfahren allein kann nicht das Verhalten von bestimmten Gruppen von Fans, die den Grundwerten unseres Spiels leider widersprechen, verändern", erklärte Claudio Sulser, Vorsitzender der FIFA-Disziplinarkommission, in der Pressemitteilung des Verbandes. „Die FIFA und die gesamte Fußball-Community haben proaktiv bei der Erziehung mitzuwirken und müssen inspirierend die Botschaft der Gleichheit und des Respekts über alle Ebenen des Spiels transportieren."

Die zukünftige Arbeit gegen Homophobie und Diskriminierung in den Stadien—vor allem bei den fünf bestraften Verbänden—wird die Wirksamkeit der Geldstrafen ein bisschen besser beleuchten können.