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Hangover News

6 News vom Wochenende, die du nicht verpasst haben solltest

Österreichs nächster Kanzler ist 31 Jahre alt, Nacktmagazin-Chef setzt Kopfgeld auf Trump aus und ein Fluss in Freiburg verfärbt sich giftgrün.
Sebastian Kurz, wohl der nächste Kanzler Österreichs | Foto: imago | Eibner

Reif fürs Wochenende waren wir ja alle, aber keiner von uns wohl so sehr wie die Abgeordneten der CDU-Landtagsfraktion in Nordrhein-Westfalen. Die verwechselten am Freitag schon die Rauchmelder im Parlament mit dem Wlan-Router.

Screenshot: Twitter

Weniger zu lachen hatten die Parteikollegen am Sonntag in Niedersachsen, die CDU erzielte bei der gestrigen Landtagswahl das schlechteste Ergebnis seit 1959. In Österreich schafft es wohl ein 31-Jähriger ins Kanzleramt. Außerdem in den Hangover-News: Gold, "Gift" und ein Kopfgeld auf Donald Trump,

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Österreich: Vom "Geilomobil" ins Kanzleramt

Wer diesen Artikel am Arbeitsrechner liest, sollte sich jetzt mal kurz im Büro umschauen und das Alter der Kollegen checken. Für alle, die ihr seht, die 31 Jahre oder älter sind, gibt's neue Munition, sie in der Kaffeepause zu ärgern: So alt ist nämlich Sebastian Kurz, der Mann, der gestern die konservative ÖVP in Österreich zum Wahlsieg geführt hat und nun die besten Chancen auf das Kanzleramt dort hat.

Und was kann der so?

2010 hat er in Wien schon einmal Wahlkampf im, nun ja, "Geilomobil" gemacht, inklusive Hammerslogan: "Schwarz macht geil".

Außenminister war er auch schon, das wurde er mit 27. Sein Wahlkampf war ausgerichtet auf ihn, die "Liste Sebastian Kurz". Seine Partei wechselte sogar ihre Farbe von Schwarz zu irgendwas zwischen Himmelblau und Türkis.

Die Briefwahlstimmen sind noch nicht ausgezählt, aber laut Hochrechnungen landet hinter der ÖVP wohl die sozialdemokratische SPÖ, dicht gefolgt von den Rechtspopulisten in der FPÖ um Heinz-Christian Strache.

SPÖ und ÖVP sind nach Jahren der Großen Koalition zerstritten, eine Koalition aus ÖVP und den Rechtspopulisten von der FPÖ gilt als wahrscheinlich. Weil auch die Konservativen im Wahlkampf stramm gegen Flüchtlinge und für mehr innere Sicherheit ins Feld gezogen sind, erlebt das Land gerade einen Rechtsruck. Was das im Detail bedeutet, erklären unsere Kollegen in Österreich hier. Die Kurzfassung:

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Der SPD-Sieg in Niedersachsen, erklärt in 5 Tweets:

Stephan Weil, alter und neuer Ministerpräsident, wurde definitiv nicht wiedergewählt, weil er so crazy ist.

Große Verluste gab es für die Grünen, kleinere für die FDP. Für Rot-Grün reicht es nicht zur Mehrheit.

Etwas überraschend war das Wahlergebnis dann doch: Noch im August hatte die SPD rund zwölf Prozentpunkte hinter der CDU gelegen, gestern wurde sie trotzdem stärkste Partei. Probleme bekommt jetzt vor allem eine:

Beinahe ein Drittel weniger Niedersachsen als bei der Bundestagswahl gaben der AfD ihre Stimme.

Die Linke scheiterte knapp an der Fünf-Prozent-Hürde.

276 Menschen sterben bei Bombenattentat in Somalia

Foto: imago | Xinhua

Am Samstag erlebte Somalia in der Hauptstadt Mogadischu den verheerendsten Bombenanschlag in der Geschichte des Landes. Mindestens 276 Menschen sind bei dem Anschlag gestorben, weitere 300 sind verletzt worden, so die somalische Regierung.

Ein mit Sprengstoff beladener Lkw ist eine Straße entlanggerast und hat im Stau stehende Motorräder und Autos überrollt oder aus dem Weg geschoben, berichteten Augenzeugen. Sicherheitskräfte hatten versucht, auf den Fahrer zu schießen, er erreichte aber eine der belebtesten Kreuzungen in Mogadischu und sprengte sich dort in die Luft.

"Alle Krankenhäuser sind voll mit Opfern der Explosion, das ist eine beispiellose Tragödie", sagte der Leiter des Sanitätsdienstes, Abdukadir Hadschi Aden. Noch Hunderte Meter vom Anschlagsort entfernt gingen Fenster zu Bruch, Türen wurden aus den Angeln gerissen, einige Gebäude stürzten teilweise sogar ein. Kurz nach der Explosion kam es zu einem zweiten Anschlagsversuch, so die dortige Polizei. Sicherheitskräfte konnten verhindern, dass der Selbstmordattentäter, der sich in einem Auto in die Luft sprengte, weitere Menschen verletzt oder tötet.

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Noch bekannte sich niemand zu dem Anschlägen, die Regierung machte allerdings bereits die Terrormiliz al-Shabaab dafür verantwortlich. Die al-Shabaab-Miliz steht mit dem Terrornetzwerk al-Qaida in Verbindung und verübt häufiger Anschläge in Somalia. Die militanten Sunniten wollen in dem Land am Horn von Afrika einen sogenannten Gottesstaat errichten.

Hustler-Verleger bietet zehn Millionen für Schweinkram über Trump

Neues gibt's auch von der nimmermüden News-Maschine im Weißen Haus: Es gibt jetzt eine Art Kopfgeld, ausgesetzt auf Donald Trump – genau genommen auf dessen Amtsende.

Larry Flynt, Pornoproduzent und Verleger des Nacktmagazins Hustler, hat per ganzseitiger Anzeige in der Washington Post zehn Millionen Dollar für Hinweise versprochen, die zu einem Amtsenthebungsverfahren und zum Ende von Trumps Präsidentschaft führen.

Flynt führt in der Anzeige viele Gründe für seinen Trump-Hass auf, beispielsweise sei dieser auf "gefährliche Weise unfähig" und habe "hundertfach" gelogen. Es sei seine "patriotische Pflicht, Trump loszuwerden, bevor es zu spät ist", schreibt er in der Anzeige.

Voll, aber anders: Frau versteckt Gold in Windel vor Zoll

Foto: Hauptzollamt Frankfurt am Main

Die Szene am Frankfurter Flughafenzoll wird ungefähr so abgelaufen sein: "Was haben Sie denn da?" – "ICH? Also bitte, nur eine gefüllte Babywindel."

Dumm nur, dass dann eben in der Windel doch deutlich mehr steckte. Eine 23 Jahre alte Reisende, die aus der Türkei zurück nach Deutschland kam, hatte darin Goldschmuck im Wert von rund 1.700 Euro versteckt. Zuerst hatte sie nur zugegeben, Zigaretten und zwei kleine Anhängermünzen für ihre Söhne gekauft zu haben, aber in der Windel in ihrer Handtasche fühlten die Beamten laut Pressemitteilung "feste Gegenstände". Schließlich gab sie zu, darin etwas versteckt zu haben. Sie hätte den Schmuck ordnungsgemäß verzollen müssen, der Höchstwert für zollfreie Mitbringsel liegt bei 430 Euro, schreiben die Beamten. Sie nahmen ihr die Stücke weg, die Frau erwartet nun ein Steuerstrafverfahren.

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Freiburger Fluss plötzlich giftgrün

Weite Teile Deutschland starten ja gerade in den goldenen Herbst, nur ganz im Südwesten sah der am Samstag ziemlich giftig aus. Die Dreisam hatte sich verfärbt, ziemlich knallig strahlte das Wasser des Flusses durch die Studentenstadt und unsere Timelines.

Nach einigen Gewässerproben war dann aber schnell klar, dass es sich weder um eine Säure noch um eine Lauge handelte, sondern lediglich Lebensmittelfarbe in den Fluss gelangt war. Unklar ist aber noch, ob das Ganze ein Streich war oder nicht – häufig wird die gefundene Lebensmittelfarbe genutzt, um Rohre auf Lecks zu überprüfen. Schon einige hundert Gramm reichen dabei, um einen gesamten Fluss einzufärben, erklärt die Freiburger Stadtseite Fudder.

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