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Bundestagswahl 2017

10 Fragen an Cem Özdemir, Die Grünen

Wann haben Sie zuletzt gekifft? Was war Ihr größter politischer Fehler? Wie sehr belastet Sie der Vorwurf von Rechten, die Grünen seien pädophil?

Als Kind türkischer Gastarbeiter in einem baden-württembergischen Kurort geboren, bezeichnet sich Cem Özdemir selbst als "anatolischen Schwaben". Mit 15 tritt er den Grünen bei, mit 28 sitzt er im Bundestag – als einer der ersten Abgeordneten mit türkischen Eltern. Medien und andere Politiker feiern ihn als Überflieger, als Musterbeispiel gelungener Integration. Für die Tierschutzorganisation Peta verkleidet er sich als Grillkotelett. Und er spricht die CD Romeo & Julia auf schwäbisch ein. Dann wird bekannt, dass er dienstlich erworbene Bonus-Meilen privat genutzt und einen Privatkredit des PR-Beraters Moritz Hunzinger angenommen hat. 2002, mit 36 Jahren, tritt er zurück.

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Aber er kommt wieder, mit einem Umweg übers EU-Parlament. 2008 wird er Vorsitzender der Grünen, 2013 kehrt er in den Bundestag zurück. Der heute 51-Jährige fordert eine bessere Integration von Flüchtlingen und eine härtere Gangart gegenüber Erdoğan. Der warf ihm im Gegenzug vor, kein "richtiger" Türke zu sein. 2015 sorgte Özdemirs Video zur Ice-Bucket-Challenge für Aufregung: Auf dem Balkon hinter ihm war eine Hanfpflanze zu sehen. Die Staatsanwaltschaft stellte die darauf folgenden Ermittlungen letztendlich wegen "geringer Schuld" ein.

Interviews mit Politikern der sechs größten Parteien findet ihr hier. Wenn wir den Eindruck hatten, die Antworten der Politiker verzerren die Wahrheit oder stehen im Widerspruch zur offiziellen Position ihrer Partei, haben wir Anmerkungen eingebaut.

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