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Verstörendes Video: Bahn-Sicherheitsmitarbeiter zwingen Mann brutal aus Zug

"Wir bedauern, dass sich diese unschönen Szenen zugetragen haben", so ein Sprecher der Bahn. Nun ermittelt die Bundespolizei.
Foto: Facebook

In München ist eine Fahrkartenkontrolle eskaliert. In einem Video ist zu sehen, wie ein Sicherheitsmann der Deutschen Bahn einen Mann grob am Kopf aus einem Zug zerrt, während ein weiterer DB-Mitarbeiter versucht, die um eine Trennwand gekrallten Finger des Mannes zu lösen. Der Mann schreit, die Frau, die das Video filmt, redet auf Englisch und Deutsch auf die Securitys ein: Das Vorgehen gegen den Schwarzen Mann sei rassistisch, er habe nichts getan. Auch andere Fahrgäste fordern, den Mann loszulassen.

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Natalija Miletić, eine freie Journalistin, filmte das Ganze und schilderte ihre Eindrücke bei der Huffington Post. Demnach habe sich der Vorfall am heutigen Dienstag gegen 12 Uhr in der S8 ereignet, die vom Münchner Flughafen in Richtung Innenstadt unterwegs war.

Laut Miletić' Bericht seien die Beamten von Anfang an rabiat aufgetreten: "Der Mann dagegen blieb ganz ruhig." Auf Nachfrage habe der Mann gesagt, dass er nur neun Euro habe, um die Strafe von 60 Euro zu bezahlen, diese hätten die Sicherheitsmitarbeiter dann angenommen. Sie hätten den Mann außerdem geduzt und ihn an der Haltestelle Leuchtenbergring gezwungen, die Bahn zu verlassen. Das weitere Vorgehen beschreibt Miletić als "einfach nur brutal". Sie habe so etwas noch nie gesehen.

Die Bahn teilte gegenüber VICE mit, dass der Fahrgast laut den DB-Sicherheitsmitarbeitern bei einer Fahrkartenkontrolle keinen Fahrschein vorweisen konnte und sich einer Personalfeststellung verweigert habe. Der Fahrgast sei aggressiv geworden, daraufhin hätten sie körperlichen Zwang anwenden müssen. "Wir bedauern, dass sich diese unschönen Szenen zugetragen haben", so der Bahnsprecher. "Die beiden Mitarbeiter werden vorerst nicht im Streifendienst bei der Deutschen Bahn eingesetzt."

Die DB-Sicherheitskräfte haben keine polizeilichen Hoheitsrechte, dürfen aber Täter bei einer möglichen Straftat festhalten, bis die Bundespolizei eintrifft. Genau die hat jetzt die Ermittlungen übernommen. Wohl auch, um zu prüfen, ob das Vorgehen der Sicherheitsmitarbeiter gerechtfertigt war.

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