Alle Fotos bereitgestellt von Ducky Doolittle
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Doolittles Tag fängt normalerweise damit an, dass sie die Pakete voller Sexspielzeug aufmacht, die ihr von Herstellern aus der ganzen Welt zugeschickt werden. Zu den Inhalten der neuesten Sendungen gehören bunte Silikon-Dildos, Cockringe und Hodengeschirr in dezent schwarzen Verpackungen sowie Masturbationshilfen—auch „Taschenmuschis" genannt (einige von ihnen muten jedoch eher wie nackte Frauen ohne Kopf an).Letztendlich entscheidet Doolittle, was Komar verkauft—das heißt, dass sie die „Fickbarkeit" eines Produkts genau bewerten muss. „Du willst mit diesem Ding Sex haben? Ich besorg's dir", meint sie zu mir. „Zu jeder Tages- und Nachtzeit."„Ich bin nicht hier, um den Leuten vorzuschreiben, was sie ficken können. Ich will nur ihr Verlangen anregen."
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Doolittles ultimatives Ziel ist es, dass sich jedes Produkt in „Heavy Rotation" befindet—sie also alle regelmäßig benutzt werden. Ganz aufgeregt erzählt sie mir von einem Mittel, das die Körperflüssigkeiten süß schmecken lässt, und von einem neuen Gleitgel namens Unicorn Spit, das mit Donut-Geschmack daherkommt. Bei solchen Dingen kann sich die Produkttesterin vorstellen, dass sie regelmäßig eingesetzt werden.Zwar versucht Doolittle, jedes der von ihr ausgewählten Produkte auf Herz und Nieren zu prüfen, aber das ist nicht immer möglich—meistens deswegen, weil es sich bei dem Ganzen um einen relativ zeitaufwendigen Prozess handelt. „Meiner Meinung nach kann man ein Sexspielzeug erst dann vernünftig beurteilen, wenn man es fünf Mal benutzt hat", erklärt sie mir.Wenn sie ein Produkt mal nicht selbst ausprobieren kann, dann konzentriert sie sich auf Eigenschaften wie den oben erwähnten „Orgasmen pro Dollar"-Wert, aber auch auf Dinge wie den Geruch, die Haptik und sogar den Geschmack des Produkts. Am Geruch kann Doolittle zum Beispiel laut eigener Aussage erkennen, welche Chemikalien bei der Herstellung eingesetzt wurden. Der Geschmack lässt sie hingegen wahrnehmen, wie sich das Produkt im Zusammenspiel mit den Schleimhäuten der Benutzer schlägt, denn die sind natürlich auch „in der Muschi und im Arsch" vorhanden.Ein typischer Arbeitstag von Doolittle beinhaltet auch einen Trip zu einem Sexspielzeug-Lager im Norden von Baltimore—ein Ort, den sie als „gut 9000 Quadratmeter voller Ficksachen" beschreibt. „Dort ist alles so ordentlich und diskret verstaut, dass das Lager total unschuldig wirkt." Bei einem kürzlich erfolgten Besuch in der Lagerhalle schickte sie mir ein Selfie, auf dem sie ein schwarzes T-Shirt trägt und hinter ihr schier endlose Regalreihen mit eingeräumten Kartons voller Sexspielzeug zu sehen sind.
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„Der Arbeit in einem Sex-Shop haftet immer noch ein gewisses Stigma an", erklärt sie mir. „Also hat jeder, der dort arbeitet, bereits ein dickes Fell. Die Leute machen immer Scherze à la ‚Ach so, du verkaufst also so vibrierenden Krimskrams', aber in Wahrheit hat ein guter Verkäufer die Möglichkeit, die Beziehung eines Menschen zum eigenen Körper oder zum Partner zu verändern und dieser Person damit weiterzuhelfen."Doolittle bildet die Angestellten vor allem darin aus, mit den von ihr als „Blur" bezeichneten Kunden zu interagieren—also die Leute, die einen Sex-Shop betreten und dann erstmal so überwältigt sind, dass sie gar nicht wissen, wonach sie eigentlich suchen sollen. Außerdem demonstriert sie, wie man mit Kunden umgehen muss, die sich offensichtlich nicht auskennen, aber sich nicht trauen, nach Hilfe zu fragen. Für die Angestellten ist es extrem wichtig zu wissen, wie man die Unterschiede zwischen den Sexspielzeugen aufzeigt, damit die Kunden die richtige Entscheidung für ihre Körper treffen und wissen, wie man die Produkte richtig einsetzt.„Ein guter Sex-Shop kann auch so etwas wie ein Treffpunkt sein, wo man Informationen erhält, die einem kein Arzt und kein Partner dieser Welt mitteilen kann. Für mich ist das echt tiefgreifender Scheiß", meint die Produkttesterin.