Wann kolonisieren wir endlich den Weltraum?

Abbildung mit freundlicher Genehmigung von ESO/L. Calçada

Die Erde ist dem Untergang geweiht, aber glücklicherweise haben wir Alternativen: In den letzten Jahren wurde eine Vielzahl möglicherweise bewohnbarer Planeten entdeckt. Im Juni fanden deutsche Astronomen drei Planeten, die in einem Abstand um einen Stern kreisen, der hoffen lässt, dass es dort flüssiges Wasser geben könnte. Neugierig auf unsere Zukunft auf anderen Planeten, sprachen wir mit Daniel Berleant, einem Wissenschaftler, der The Human Race to the Future veröffentlicht hat, ein Buch über unser endgültiges Schicksal. Früher nahm man an, dass keine oder nicht viele bewohnbare Planeten außerhalb des Sonnensystems existieren. Das ist eine Folge unserer langjährigen anthropozentrischen Perspektive. Man glaubte, die Erde sei wahrscheinlich der einzige bewohnbare Planet in der Gegend, und gerade erfahren wir, dass das nicht der Fall ist. Es schadet uns nicht, darüber nachzudenken, die Menschheit auf anderen Planeten anzusiedeln, denn wenn auf der Erde etwas schiefgeht, dann sind wir abgesichert. Wenn die Sonne explodiert oder so, würden wir überleben. Je mehr extraterrestrische Körper wir bewohnen, desto besser. Es wäre natürlich wesentlich einfacher, zum Beispiel den Mond oder den Mars zu kolonisieren. Das Sonnensystem zu verlassen, ist ein bisschen komplizierter. Die soeben entdeckten Planeten sind 22 Lichtjahre entfernt (etwa 207 Billionen Kilometer). Wir wissen noch nicht, wie man Raumschiffe baut, die schnell genug sind, um Menschen innerhalb eines akzepta­blen Zeitraumes dorthin zu bringen. Ein Vorteil des wirklich schnellen Reisens besteht darin, dass die Zeit in den Raumschiffen langsamer vergeht. Obwohl es also 22 oder viel mehr Jahre Erdzeit dauern könnte, das Reiseziel zu erreichen, würden im Raumschiff subjektiv weniger Jahre vergehen. Problematisch wird es, große Menschenmassen zu befördern. Wir könnten vielleicht einige wenige Menschen transportieren, um eine Kolonie zu gründen, aber wenn wir das Bevölkerungsproblem auf der Erde lösen wollen, indem wir Millionen Menschen auf einen anderen Planeten umsiedeln, wird das richtig schwierig. Ein weiteres Problem ist folgendes: Selbst wenn wir in der Lage wären, Menschen auf die existierenden Planeten zu schicken, würde das so lange dauern, dass es für die Menschen auf der Erde wenig interessant wäre, da man mit ihrer Ankunft nicht innerhalb der folgenden ein, zwei Monate rechnen könnte. Man könnte sich höchstens sagen: „Also, vielleicht werden dann meine Ururenkel von ihrer Ankunft hören.“

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