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Die AfD ist zu dumm, um Brötchen zu kaufen

Nach den Flüchtlingen, Merkel und der Lügenpresse hat die rechte Partei einen neuen Feind gefunden: Selbstbedienungs-Backwarenautomaten.

Wichtiger Wutbürger-Life-Hack: Wenn man zu blöd ist, ein Gerät zu bedienen, sollte man auf gar keinen Fall die eigene Schwäche eingestehen. Besser ist es, sofort einen anderen Schuldigen suchen. An möglichen Sündenböcken mangelt es nicht: Flüchtlinge, die Bundesregierung, Chemtrails, das Weltjudentum oder Elvis—der ja gar nicht tot ist, sondern auf einem riesigen Erdnussbutter-Marmelade-Sandwich durch das Erdinnere galoppiert und die Strippen dieser Welt zieht.

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Perfekt angewandt hat diese Regel die AfD in Berlin. Die Partei verzweifelte am Brötchenkauf bei Lidl. Wie auch in vielen anderen Supermärkten gibt es dort ein Gerät, in dem Brot und Brötchen zur Selbstbedienung ausliegen. Um Backwaren zu entnehmen, zieht man sie mit einem Schieber zu sich, ähnlich wie ein Croupier beim Roulette die Jetons einsammelt.

Dieser komplizierte Apparat stand nun zwischen der AfD und ihren Brötchen. Aber die Partei reagierte lehrbuchmäßig und hatte gleich einen Schuldigen für diese Zumutung gefunden: den Mindestlohn. Weil Personalkosten nicht steigen dürften, seien diese Geräte so kompliziert.

Sicherlich werden Automaten aufgestellt, um Geld zu sparen. Wie die Facebook-Seite Gegen die AfD aber erklärt, habe das nichts mit dem Mindestlohn von 8,50 Euro zu tun: Denn dafür müsste das Gehalt der Bedienkraft schon vor dem Mindestlohn unter den Kosten für Anschaffung und Unterhalt des Automaten gelegen haben. "Also vielleicht bei 1,50 Euro." Solch ein Lohn dürfte wohl selbst der AfD zu gering sein.