Anzeige
Als Erwachsener bleibe man aufgrund des höheren Körpergewichts aber in der Regel unter dem Grenzwert. Dennoch beurteilten die Forscher die Weckerl als "nicht zum Verzehr geeignet". Bei sensibleren Verbrauchern könne tatsächlich eine Wirkung auftreten.In zwölf Mohnbackwaren entdeckten die Forscher außerdem einen hohen Thebain-Gehalt. Die Substanz könne zu Krämpfen führen und womöglich werde Thebain ähnlich wie Codein im Körper zu Morphin umgewandelt.Bei einigen Backwaren konnten die Analytiker ermitteln, dass der Mohn auf den Brötchen aus Australien war. Australien ist der größte Lieferant von Mohn für die Herstellung medizinischer Opiate. "Als Abfallprodukt fällt dann quasi dieser Mohnsamen an, der dann auch weltweit vertrieben wird und scheinbar besonders billig ist, dass sich das lohnt, den auch hierher zu importieren", sagte der an den Tests beteiligte Lebensmittelchemiker Dirk Lachenmeier dem Deutschlandfunk. Und dieser Mohn zeichne sich eben durch sehr hohen Opiatgehalte aus. Deutsche Bäckereien nutzen also Mohn, der gar nicht zum Backen gedacht ist—offenbar, weil er so günstig ist.Die Forscher haben die Untersuchungsdaten an das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft weitergegeben, damit dieses eine Risikobewertung vornehmen kann."Der Maximalbefund lag bei 6.250 Mikrogramm Morphin pro Kilogramm Gesamtprobe. Das ist sehr viel. Wenn man als Kind, wenn man ungefähr 15 Kilogramm wiegt, ein solches Mohnbrötchen isst, dann schöpft man die sogenannte akute Referenzdosis bereits zu 200 Prozent aus."