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DJ Rashad ist tot

Der Juke Produzent DJ Rashad ist in der Nacht von Samstag auf Sonntag gestorben. Das macht uns traurig.

Der Juke Produzent DJ Rashad ist in der Nacht von Samstag auf Sonntag gestorben. Eigentlich hätte er gemeinsam mit DJ Godfather und DJ Spinn in Detroit spielen sollen, und Godfather war es auch, der auf Twitter die traurige Nachricht mit den Worten „I'm hearing some very disturbing news I need confirmation about….“ ankündigte.

Rashad Harden war einer der wichtigsten Protagonisten in der Chicago Juke und Footwork Szene. Das Teklife Kollektiv wurde in den letzten Jahren aber auch international immer erfolgreicher. Gemeinsam mit seinem Kollegen und Freund DJ Spinn legte Rashad überall auf dem Planeten Platten auf und hat der Welt seinen Stempel aufgedrückt. Oder eher Sticker in dem Fall. Unter anderem auch in Wien, wo Sexy Deutsch ein paar der legendärsten Abende mit den beiden bestritten hat.

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Unvergesslich wird die Party im Juni 2012 im Como bleiben, von der in den nächsten Tagen und Wochen ganz Wien behaupten wird, dabei gewesen zu sein. Irgendwann sind dann alle bei der Afterhour in diesem riesigen Loft im 15. gelandet, wo Kaminfeuer über einen Beamer lief und Rashad von seinem Sohn zu hause in Chicago erzählt hat, den er wegen der langen Tour schon Ewigkeiten nicht mehr gesehen hat.

Genauso legendär war der Red Bull Music Academy Abend, wo Rashad und Spinn gemeinsam mit den Sexy Deutsch Jungs in der Pratersauna gespielt haben. Hätte der Bunker-Floor einen Mund, gäbe es sicher einiges zu erzählen, aber ich glaube nicht, dass dort jemals seither so viele glückliche Menschen auf einem Haufen waren. Und natürlich war es wieder unglaublich heiß und schwitzig und die weißen Handtücher, die ständig immer und überall dabei waren, haben sich als praktisch erwiesen, als irgendwann alle aus dem Club raus und in den sonnigen Prater gestolpert sind.

Foto von Felix Fuchs

Die beiden Musiker haben dann den Flug verpasst und dann bei Simon gewohnt. Ich erinnere mich noch, als ich ihn ein paar Tage später getroffen habe und die beiden immer noch nicht den Absprung aus Wien geschafft haben.

Foto von Felix Fuchs/Simon Riegler

Den letzten Wien-Besuch hat Rashad alleine bestritten und natürlich wieder war es eine unvergessliche Nacht, die von Sexy Deutsch veranstaltet wurde. Es war ein Donnerstag und das erste Mal, dass das Titanic reanimiert wurde. Das Fatale an dem Abend war wieder einmal ein Red Bull Ding, das vorher in der Kunsthalle stattgefunden hat und wirklich ausnahmslos immer, wenn ich DJ Kompact treffe, kommen wir auf diese Party zu sprechen. Damals wurden auch Szenen für „I don't give a Fuck“ gedreht und Rashad hat den Club wortwörtlich zerlegt. Ich weiß, mittlerweile „zerlegt“ jeder immer alles, aber für diesen Abend gibt es einfach kein besseres Wort.

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Ich war an allen diesen Abenden nur eine Randnotiz, und mich nimmt der Tod von Rashad schon mit, deshalb will ich gar nicht dran denken, wie es Simon, Vuk und den anderen Sexy Deutsch Burschen geht, die wirklich viel Zeit mit Rashad verbracht haben. Es ist irgendwie heuchlerisch, „Scheiß Drogen“ zu sagen, weil Drogen—allen voran MDMA—ein nicht unwichtiger Bestandteil von allen drei Abenden waren, aber verdammt: Scheiß Drogen.

RIP Rashad und Danke für diese unvergesslichen Nächte.