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Kelis’ neues Album ist Foodporn für die Ohren

Lies das und du wirst verstehen warum Kelis’ neue Platte das wohlschmeckendste Album ist, dass du jemals probiert hast.

Vor 11 Jahren haben sich alle Jungs wegen ihres Milkshakes im Garten versammelt, ganz einfach weil ihrer verdammt noch mal viel besser schmeckte als deiner. Zu der Zeit haben Kelis-Fans mit Tasty ein durchaus schmackhaftes Album inklusive „Milkshake“ und „Sugar Honey Iced Tea“ auf die Lauscher bekommen, auf das erst ein weiteres, von HipHop geprägtes Kelis Was Here folgte, bevor die Sängerin 2008 entschloss, die Musik für eine Weile hinter sich zu lassen, um sich ihrem zweiten Hobby—dem Kochen—ausführlicher zu widmen. Dafür besuchte sie die kulinarische Schule Le Cordon Bleu, schloss die Ausbildung als Chef ab, und war im Folgejahr immer mal wieder dafür bekannt, mit einem legendären Rapper Beziehungsstress zu haben, von dem sie sich letztendlich scheiden ließ.

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Ein guter Zeitpunkt, sich neu zu erfinden und nicht nur Beziehungs-technisch, sondern auch musikalisch eine neue Richtung einzuschlagen. Nachdem sie ihre Skills als Küchenfee weiterentwickelt und die Scheidungspapiere unterschrieben hatte, ging es zurück ins Studio, um an einem neuen Sound zu arbeiten. Doch was vielversprechend klang, wurde letztendlich nur ein Eintopf aus Ibiza-Electro für Möchtegern-Musik-Connaisseure dem es definitiv an Würze fehlte. Kelis’ soulvolle Stimme auf ein paar House- und Dancehall-Intrumentals zu packen ist genauso wie Macaroni and cheese auf seinen Hummerschwanz zu klatschen—es passt einfach nicht zusammen. Genau wie der Koch herausfinden muss, welche Zutaten zusammenpassen, sollte der Musiker erkennen, welche Produzenten und welches Genre am besten zu ihm passt.

Mit ihrem sechsten Studioalbum Food ist Kelis genau das wieder gelungen. Sie serviert uns nicht nur „Breakfast“, „Jerk Ribs“, „Friday Fish Fry“ und „Biscuits N’ Gravy“, sondern auch noch neun weitere aukustische Festschmäuse, die viel glücklicher, persönlicher und erwachsener klingen als ihre vergangenen Werke. Für das Upbeat-Tempo hat Dave Sitek von TV On The Radio gesorgt, der Kelis’ Platte mit richtigen Instrumenten statt Synthesizern und sämtlichen Computer-Sounds verfeinert hat. Kein Wunder, dass deren Zusammenarbeit wie Arsch auf Eimer passt, denn genau wie Kelis ist auch Dave ein leidenschaftlicher Koch, was dazu führte, dass beide sich augenblicklich verstanden und aus ihren Treffen in Daves Gemach nicht nur Studiosessions, sondern auch Küchensessions wurden, wo die beiden Daves Band und sich selber mit allen möglichen Köstlichkeiten versorgten, während neue Kelis-Tracks vor sich hin köchelten.

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Jetzt ist das Album fertig und natürlich gibt es für keine bessere Album-Promo, als beim SXSW mit einem eigenen Food-Truck vorzufahren und Fans eigenhändig selbstgemachte Ribs, Entenconfit- und Beefburger zu servieren. Eins kann man mit Sicherheit sagen: Das Essen hat bestimmt genauso gut geschmeckt wie das Album.

Food erscheint am 18. April bei Ninja Tune. Wer das Album schon mal probieren möchte, kann es hier in voller Länge streamen, oder es gleich bei iTunes und Amazon vorbestellen. Guten!

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