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DJ Jazzy Jeffs Sohn ist ein verdammtes Wunderkind

AMiRacle ist 12 (!) Jahre alt und schon ein verdammt guter Rapper.

Ich kenne nicht viele 12-jährige Rapper, die Punchlines raushauen, wie AMIRacle. Der Sohn des großartigen DJs Jazzy Jeff Amir—oder wie ihn manche Leute nennen AMIRacle—hat schon gerappt bevor er Sandwiches gegessen hat.

Aber bevor er seinen Fußabdruck als der nächste tiefsinnige Rapper hinterlässt, zollt AMIRacle erstmal mit seiner schillernden Ode „Think Back“ allen Tribut, die vor ihm da waren—der Song ist ein klassischer Back-To-The-Basics, in dem AMIRacle die größten Rapper auszählt. Letztlich gäbe es auch kein „Lodi Dodi“ von Snoop Dogg, wenn nicht schon 1985 Slick Rick und Doug E. Fresh ihr Original veröffentlich hätten.

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AMIRacle hat sich letzten Freitag ein bisschen Zeit genommen, um mit mir darüber zu reden, wie es ist, sich durch die Pubertät zu rappen (!!!), was „Ook maga do do“ (???) bedeutet und die Wahrscheinlichkeit einer Kollaboration mit Jaden Smith (du weißt schon, der Sohn von Fresh Prince).

Noisey: Erzähl mal, wer du bist …
Amir: Ich heiße Amir, manche nennen mich AMIRacle, ich komme aus Philadelphia und ich bin in Maryland aufgewachsen, aber ich bin nach Hollywood, Kalifornien gezogen. Ich bin seit drei Jahren hier, also ist es inzwischen meine Heimat geworden.

Und wie alt bist du?
Ich bin 12 Jahre alt.

Ernsthaft?
Ja, und ich werde bald 13.

Wann hast du angefangen zu rappen?
Ich mache das seit meiner Geburt. Seitdem ich ein Mikrofon halten konnte, rappe ich. Ich kann mich daran erinnern, wie ich als Zweijähriger mit meiner Mutter im Auto saß und gerappt habe, das war bevor ich wirklich sprechen konnte. Das hat mir einfach Spaß gemacht. Aber ich glaube es hat gedauert, bis ich etwa fünf war, bis mir klar wurde, das ich genau das machen wollte.

Ääh, … wow.
Amirs Mutter Kim: Ich weiß, ich habe gesagt, dass ich mich hier raushalte, aber von den Aufnahmen, die wir damals von ihm gemacht haben, weiß ich, dass es noch nicht mal Wörter waren. Er würde sowas machen wie „Na na na na na“ und sein Rhythmus war der Wahnsinn, verstehst du? Da wussten wir schon irgendwie, dass diese Sache liebt.

Ihr wusstet schon damals, dass er ein spezielles Talent hat?
Yeah, wir wussten es.

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Ich würde so gerne den zweijährigen AMIRacle rappen sehen.
Amir: Weißt du, es ist witzig, meine Mutter hat einen Haufen Videos, auf denen ich rappe.

Kann ich die Baby-Videos sehen?
(beide lachen) Nein, wir wollen uns jetzt darauf konzentrieren, die nächsten Songs rauszuhauen und dann werden wir eine Menge Dinge veröffentlichen.

Natürlich, natürlich.
Ja.

Wenn wir schon vom Aufwachsen reden, ich habe das Gefühl, dass die meisten Leute in ihren mittleren bis späten Teens anfangen, ernsthaft zu rappen. Wie ist es für dich, durch die Pubertät zu gehen und dabei zu erleben, dass sich deine Stimme ändert, während du gleichzeitig deinen Style als Rapper entwickelst?
Naja, es ist ein komischer Prozess. Ich war nervös—wird mein Sound dadurch besser, klingt nun alles schlechter? Aber tatsächlich denke ich, es klingt erwachsener und es erzählt eben auch eine Geschichte.

„Think Back“ ist nun dein Debütvideo für einen Song, der eine Hommage an die Legenden des HipHops ist. Warum ist es wichtig, die eigene Geschichte zu kennen?
Die Geschichte des Rap ist Wissen und ich komme nicht weit ohne dieses Wissen. Und es obliegt auch meiner Verantwortung, das zu wissen, weil ich nicht der Typ sein möchte, aus dem was geworden ist. Ich möchte der Typ sein, der etwas zu erzählen hat.

In dem Song zählst du ein paar aktuelle Rapper und Rap-Legenden auf, tote und lebende. Ich weiß, der Platz in einem Song ist begrenzt, aber wenn du nochmal rekapituliertst—ohne jeden Angriff—gibt es noch andere Leute, die eine Erwähnung verdient hätten?
Ja, es gibt definitiv noch eine ganze Menge Leute, die ich gern erwähnt hätte, grundsätzlich wären ein paar davon bestimmt Queen Latifah, The Roots und wahrscheinlich Yasiin Bey—sein Name ist Mos Def, aber inzwischen nennt er sich Yasiin Bey.

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In „Think Back“ rappst du „Ook maga do do“. Kannst du mir bitte erklären was zum Teufel das in deinem Song bedeutet?
Kim: (lacht) Tut mir Leid!

Was, hab ich es falsch ausgesprochen?
Nein, hast du nicht. Ich möchte bloß wissen—nachdem Amir geantwortet hat—ob dir bereits klar war, was es bedeutet.

Ich habe ganz ernsthaft keine Ahnung, was es heißen soll. Und wenn das irgendein bekannter Spruch ist, fände ich es toll, wenn AMIRacle mir etwas beibringen könnte.
Amir: Das ist bloß so übliche Frage. Also, „Ook maga do do“—es gibt diesen Film mit Adam Sandler Jack and Jill. Sie sind Zwillinge und sie haben ihre eigene Sprache und sie sagen „Ook maga do do“, was „Ich liebe dich“ heißt. Also sage ich HipHop auf diese Art, dass ich ihn liebe.

Ich hatte schon Angst, dass ich es nicht wüsste, weil ich echt weiß bin oder so …
Kim: (lacht) Jemand anderes meinte, „Ich dachte ihr hättet Amir nach Südafrika oder so gebracht und er würde Swahili sprechen“.

AMIRacle, ist Freestyle ein wichtiger Teil in der Rapentwicklung?
Amir: Auf jeden Fall. Weil ich alle meine Skills aus meine Freestyle entwickle. Immer wenn ich einen neuen Beat bekomme, höre ich ihn mir an, freestyle ich eine Weile und daraus entwerfe ich dann das Konzept für den Song.

Ich bin der Meinung, das Freestyle sehr wichtig ist, wenn man ein richtig guter Rapper sein möchte.
Ja, ich mache das auch die ganze Zeit, im Auto, wenn ich laufe, sogar manchmal, wenn ich mir Musik anhöre—ich rappe dann einfach über die anderen Stimmen hinweg.

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Wer hat den Beat für „Think Back“ gemacht?
Mein Vater Jeff (DJ Jazzy Jeff). Ich kenne ihn als Jeff Tones.

Es ist ein wunderschöner, feel-good Beat.
Der Hammer! Ganz persönlich—und ich sage das nicht, weil er mein Vater ist—ich glaube, er ist einer der besten Produzenten da draußen.

Man muss vermutlich nicht darauf hinweisen, dass du schon seit du sehr jung warst, von guter Musik umgeben warst.
Mein Vater hat auf jeden Fall eine wichtige Rolle gespielt, aber beide meine Eltern kennen sich sehr gut in der Musik aus und nicht nur im HipHop, vor allem mein Vater. Darin kennt sich meine Mutter sehr gut aus, sie kennt HipHop, von den Klassikern zu Jazz, zum Blues, all dieser Kram.

Vor ein paar Wochen hast du fast zeitgleich mit Jaden Smith ein Video veröffentlicht. Sieht nach einem beeindruckenden Zufall aus. Hörst du dir seine Raps an?
Ja und ich liebe sie. Ich liebe die Freiheit in seinem Video—er macht das so cool—und er hat einen abgefahrenen Flow. Das Konzept hat mich wirklich beeindruckt, ich mag das echt. Wir haben nicht wirklich engen Kontakt, wir verstehen uns, aber wir stehen nicht ständig in Kontakt oder so. Ich unterstütze ihn, in dem ich zu seinen Premieren gehe und solche Sachen, aber mehr auch nicht …

Was hältst du von der Idee, dass die Söhne von DJ Jazzy Jeff und The Fresh Prince für einen Track gemeinsame Sache machen?
Ich denke das werden wir sehen, könnte passieren, man weiß ja nie.

Okay, hier kommt meine letzte Frage: Wenn du mit irgendeinem lebenden Rapper zusammenarbeiten könntest, egal wer, wen würdest du dir aussuchen?
Ich würde liebend gern mit Dr Dre arbeiten. Ich habe seine Sachen schon immer bewundert. Er ist schon so lange aktiv, dass ich allem vertraue, was er macht und alles liebe. Und was das Rappen angeht, würde ich es lieben, was mit Eminem zu machen.

JA!
Ja, ich würde auch gern was mit Teddy Riley machen, ich bewundere seine Sachen.

Das war‘s dann von meiner Seite. Danke nochmal AMIRacle. Und komm ins VICE Office, wenn du das nächste Mal in New York bist.
Yeah, wir werden in Verbindung bleiben, auf jeden.