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Munich City ain’t nuttin to fuck wit.

Die Münchner Polizei versucht alle paar Jahre, Method Man zu ficken. Klappt nicht, weil man Method Man nicht ficken kann.
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Der Vorfall gehört mittlerweile zum Münchner Kulturgut: im April 2010 spielt der Rapper Methodman ein Konzert im Münchner Backstage Club. Als aus dem Tourbus Schmuck und eine Jacke entwendet werden, entschließt man sich, am nächsten Tag ein Polizeirevier aufzusuchen und Anzeige zu erstatten. Dort wird der Fall aufgenommen, die findingen Polizeibeamten lassen den Rapper und seine Entourage zunächst ziehen um wohl nach einer scharfsinnigen Google-Recherche festzustellen, dass sie gerade einen Amerikas notorischsten Kiffer vor sich sitzen hatten. Im Freistaat natürlich ein rotes Tuch. Kurzum: die selben Beamten folgen dem Tourbus, um sich diesen „dicken Fisch“ nicht entgehen zu lassen.

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Was sich dann ereignet, gehört dann aber eher in eine Schmierenkömodie als auf die Straßen der bayerischen Landeshauptstadt: Ein Tourbegleiter filmt die Filzaktion, bei der die Beamten neben ihrem unkoordinierten Vorgehen vor allem durch recht mangelhafte Englischkenntnisse („Now we wait of the dog, okay?“) und der Bereitschaft zu Rangeleien ob der Durchsuchung einer Jacke punkten können. Weltweit, denn das Video landet auf Youtube, die zu erwartende Abwatschung in den sozialen Medien bleibt nicht aus.

Eine höchst peinliche Aktion, die sich die Münchner Polizei dieser Tage nicht noch einmal entgehen lassen wollte. Immerhin entspricht im Königreich Bayern eine Bande einfallender Kiffköpfe auch anno 2012 immer noch eine Hunnenbedrohung unabschätzbaren Ausmaßes. Kein Wunder also, dass man am vergangenen Mittwoch zum Methodman-Konzert ausrückt, um der kriminellen Bedrohung endlich Herr zu werden. Zwar finden sich beim Rapper selbst abermals keinerlei zuordnungsbare Drogen, allerdings werden laut Süddeutsche Zeitung immerhin „13 Konzertgäste im Alter zwischen 15 und 44 Jahren“ mit „geringe(n) Mengen Cannabis“ erwischt und angezeigt.

Ein beispielloser Schlag gegen die Drogenkriminalität der Stadt, welcher die Aktion natürlich auch schon rein ökonomisch rechtfertig.
Andererseits nur ein Etappensieg: was wäre geschehen, hätte man den Rapper gar mit einer zu erwartenden Menge von etwa 20 Gramm Marihuana ertappt? Jene bösen Zungen, die der Aktion Platzhirschverhalten oder gar ein Rachemotive andichten, hätten für immer geschwiegen.

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So blicken wir als stolze Bürger unserer Stadt auf die vergangene Wochen und können der Münchner Polizei nicht genug danken - verteidigt sie nicht nur unseren tadellosen internationalen Ruf, sondern sorgt zudem stilsicher und frei von menschlichen Irrungen für Sicherheit und sprichwörtlich bayerische Ordnung. Hut ab.


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