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The Noisey Guide to

Der Noisey Guide to being a Groupie. Teil 1: Der Sänger

Wie krallst du dir den Frontmann? Und ist das überhaupt wünschenswert?

photo credit: tripwireerin via photopin cc

Du hast es also in die erste Reihe geschafft. Doch oje! Die sind ja alle hot. Wie suchst du dir, als Groupie der ersten Stunde, also das richtige Bandmitglied aus? Kommt darauf an, auf welchen Typ du so stehst. Wir haben hier einige der schönsten Klischees zusammengetragen, du kannst selbst entscheiden, in welches du dich oberflächlicherweise einordnen willst. Gleich noch vorab: Für die Recherche zu dieser Artikelreihe wurden vornehmlich Bands der klassischen Indierock/pop-Formation gewählt. Wir wollen ja auch immer schön differenzieren können zwischen den vier main members: Sänger, Gitarrist, Bassist, Drummer. Keys ab und an, nagut, aber das wars dann schon, wir wollen ja mal nicht übertreiben. Und scheiße ja, es wird oberflächlich verhandelt.

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Beginnen wir mit dem Offensichtlichen: dem Leadsinger. Zugegeben, das wird eine ganz schöne Challenge. Egal ob hübsch oder hässlich, er steht im Rampenlicht und wie verdammt nochmal das auch immer klappt, im Scheinwerferlicht werden sie irgendwie alle zu umwerfenden Rockstars. Da kann sein von Drogen, Alkohol und Zigaretten zerfurchtes Antlitz noch so widerwärtig sein—wie ein Heiligenschein nimmt der Spot den Abschaum und gibt stattdessen reine Amore.

Du weißt, du machst es dir hiermit also nicht einfach, aber immerhin bist ja auch du die Frühaufsteherin unter den knapp bekleideten Chicks, die sich mit dir batteln wollen. Der frühe Vogel—du!—fängt den Wurm (ha!) nicht nur, er bekommt ihn auch erfolgreich in die Kiste. Wie schon erwähnt, ist das erste Pro, für den Fall, dass du dich für den Leadsinger entscheidest, der unverhohlene Neid aller anderen Mädels rundherum; damit einher geht aber natürlich auch schon mal das erste Con: nicht Haters, aber Bitches gonna hate! Auf dicke Schlammschlachten mit blutigen Lippen, ausgerissenen, blond gefärbten Haarsträhnen und Schlimmeres als nur einen hochgereckten Mittelfinger musst du dich schon einstellen.

photo credit: Whistling in the Dark via photopin cc

Es kommt jetzt natürlich auch darauf an, welche Sorte Leadsinger du dir gegrapscht hast: Den Verteidiger oder das Weichei. Hotties wie Steve Bay (Hot Hot Heat), Luke Pritchard (The Kooks), Johnny Borrell (Razorlight) oder Kyle Falconer (The View) werden sich wohl lieber um die Pflege ihrer—jaja, sie ist schon verdammt cool und supersüß und so—Lockenmähne kümmern als darum, den Bitchfight zu beenden. Da kannst du also nicht so viel erwarten. Besser, du hältst dich in dem Fall an sexy Kaliber wie Carl Barât (The Libertines) oder Jared Leto. Carl kann unzählige Fistfights mit Mitbegründer und Alltime-Hatelove Pete Doherty vorweisen, bei denen uns niemand erzählen kann, letzterer hätte sie gewonnen. Bei dem toxisch-physischen Zustand sind wir, wie schon öfters erwähnt, froh, dass Pete überhaupt noch gerade gehen kann. Aber auch Jared Leto ist an dieser Stelle als Ritter in glänzender Rüstung nicht zu verachten: Der musste Haue nicht nur von anderen Bandmitgliedern, sondern auch genug Shitstorms aufgrund der absolut beschissenen Musik einstecken, die er so macht (kleiner Tipp am Rande, Jared: Mach doch wieder Filme. Wir vergessen auch ganz schnell die sogenannte „Musik“, die du produziert hast. 30 Seconds to the moon? Was? Nie gehört).

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Gut, neben dem Prügelknaben und dem verhältnismäßigen Versager in Sachen Verteidigung gibt es ja auch noch ein paar andere Ausreißer. But beware: die Rede ist von den offenbar etwas schizophren geprägten Sweeties unter den Leadsängern. Allen voran muss hier Gustaf Norén, ehemalige Superschnitte und momentan psychedelisches Wrack der Band Mando Diao genannt werden. Mit den schrecklich blondierten Haaren könnte man sich womöglich noch abfinden - aber blond und gaga, das geht zu weit: die Toga, die er während der letzten Auftritten getragen hat, war unverzeihlich.

Männer barfuß auf der Bühne geht ohnehin nur in zwei Versionen: Entweder du bist Mitglied bei Edward Sharpe and the Magnetic Zeros oder du wechselst gerade von deinen Schnürstiefletten in etwas Bequemeres, Hipsterbooties olé. Vorsicht also mit diesem Kaliber Mann, zu denen man zum Beispiel auch den wunderbar hübschen, aber eindeutig verrückten Sänger von MGMT, Andrew Van Wyngarden, zählen muss. Woher sollst du hier auch ahnen, was als nächstes kommt? Dein Leben als Groupie ist ungewiss genug. Es reicht, nicht zu wissen, in welchem Bett du morgens aufwachen wirst; da wäre es schon angenehm, davon ausgehen zu können, dass er dir frühmorgens nicht a) einen frisch gemixten Drogencocktail, b) ein Messer oder c) (worst case?) seine neueste Idee zu einem tiefgründigen, autobiographischen Roman, den du lektorieren sollst, unter die Nase hält.

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photo credit: Michael East via photopin cc

Unterm Strich: Hast du dir den Leadsinger erst einmal gekrallt, warten schöne Momente auf dich. Er wird dir Lieder schreiben. Vor deinem Fenster stehen—Mitternacht, Vollmond und der ganze Mist—und dir Lieder trällern. Wird dir erklären, was für eine Muse du für ihn bist. Not. Mal ganz ehrlich. Du wirst zwar schwer verliebt sein—und er sich deiner auch in irgendeiner zugedröhnten Art und Weise erinnern—das aber für höchstens zwei Abende. Dann steht der nächste Gig an und die nächste Groupieschar wartet.

Abgesehen davon ist er zwar supersexy in seinem selbstbewussten Rockstartum—doch genau dieses wird auch auf euer amouröses Techtelmechtel Einfluss nehmen. Immerhin denkt er, er ist nicht nur super, sondern Jesus Christ Superstar. Der Mittelpunkt nicht nur seiner Band, die ohne ihn ja nicht leben kann, sondern natürlich auch des restlichen Universums. Dieses Los hast du dir jedoch selbst zuzuschreiben! Du bist naiverweise ab der ersten Sekunde an seinen Lippen hängen geblieben, ohne dich einmal umzusehen, wer da rings um ihn herum die eigentliche Musik macht. Wieso deshalb womöglich ein anderes Bandmitglied die bessere Wahl ist, gibt’s beim nächsten Mal zu hören.

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