Der Ösi-Shitstorm gegen Jan Delay ist so ziemlich das dümmste, was wir in langer Zeit gehört haben

OK, wir geben zu: Es hat ein bisschen gedauert, bis wir auf die Anti-Jan-Delay-Petition aufmerksam geworden sind, die gerade durch den österreichischen Teil des Interwebz geistert. Inzwischen haben uns aber unsere österreichischen Kollegen darauf aufmerksam gemacht, die selbst erstmal ein wenig gebraucht haben, um diese „Debatte“ zu bemerken. Was ja schon einiges darüber sagt. Aber fangen wir vorne an, um den Witz in voller Länge verstehen zu können. Denn irgendwie ist diese Geschichte einfach zu schön, um nichts darüber zu bringen.

Worum geht's? Es gibt eine Petition eines FPÖ-Jungpolitikers, die ein Auftrittsverbot für Jan Delay beim FM4 Frequency Festival fordert.

Aber die Story beginnt eigentlich noch ein bisschen früher: Der Youtube-Nutzer „Inge Meysel“ veröffentlichte am 22.7. ein Video mit dem Titel „Jan Delay, was sagst du zur Verurteilung von Josef S.?“ Jan Delays klares Statement: „Österreich muss sterben.“

Das Problem: Das Video ist ein Mash-Up. Der Satz fiel eigentlich bereits 2011 und war eine halb-lustige Antwort auf die Frage, wie der Titel von Delays neuem Album lauten wird. Hier das Original-Video:

So weit, so gähn.

Das Ganze wird erst an dem Punkt lustig, an dem Markus Ripfl ins Spiel kommt. Der RFJ-Bezirksobmann von Gänserndorf fällt auf das Video rein und eröffnet auf dem Portal openpetion.de ein Petition mit dem Namen Auftrittsverbot für Jan Delay am Frequency Festival in Österreich.

Diese geht ein bisschen herum, wird von der Seite „Linkextremismus stoppen“ geteilt (und mittlerweile wieder gelöscht, hier gibt es ein paar Screenshots).

Ein paar Menschen machen sich auf Delays FB-Page zum Deppen. Zum Glück vergisst das Internet nicht:

Das Ganze ging ein bisschen herum, die FM4-Morning Show berichtete, und irgendwann erreichte die Nachricht wohl auch den Initiator Ripfl, der sich in diesem Statement damit herausredete, dass die entscheidende Forderung nach Österreichs Ableben ja trotzdem gefallen sei. Dieses Statement wurde wieder auch auf „Linksextremismus stoppen“ ausgespielt, wo erneut Menschen bewiesen, dass 4 Milliarden Jahre Evolution offenbar nicht gereicht haben.

Anyway: Die Katze ist immer noch aus dem Sack und die Petition weiterhin online. Es haben sich natürlich einige Unterzeichner eingefunden, die das Ganze wohl nicht ganz ernst meinen.

Es ist eher unrealistisch, dass sie die 10.000 Unterzeichner schaffen wird. Es sei denn, ihr wollt ein Zeichen setzen. Unterschreibt! Für Österreich, gegen nasalen Soul-Rock!

Jonas hat unterschrieben. Er ist auf Twitter: @L4ndvogt

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