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Interviews

Mein Vater hat Murs interviewt

Murs hat nicht mit einem Noisey-Redakteur, sondern mit dessen Vater über Themen wie Vaterschaft, Vorbild-sein, die Entwicklung von HipHop und die Dreads gesprochen, die er sich abrasiert hat.

Als 57-jähriger Mann hat mein Vater nie HipHop gehört, geschweige denn irgendwie verstanden—soweit ich weiß, sind seine Lieblingsmusiker Stevie Wonder, Paul Simon und James Brown. Wenn es um andere als diese drei geht, bewegt man sich bei ihm auf dünnem Eis. Ich erinnere mich an eine Situation aus meiner Kindheit, in der er mitbekam, wie ich Rap hörte und vergnügt rief: „RAP? Doch wohl eher CRAP!“. Ich führe es auf diese Situation zurück, und nur darauf, dass ich Rap-Journalist geworden bin. In den letzten paar Jahren hat mein Vater jedoch angefangen, HipHop als Kunstform anzuerkennen, was soweit geht, dass er mich fragte, ob ich ihn auf ein Rap-Konzert mitnehmen würde. Ich ging also auf ein Konzert von Earl Sweatshirt mit ihm. Es gefiel ihm so gut, wie alten Menschen laute Sachen zu später Stunde gefallen können, was bedeutet, dass er es wirklich genossen hat, danach aber sofort ins Bett gegangen ist und sich darüber beschwert hat, dass er keine Ohrstöpsel dabei hatte.

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Am nächsten Tag ließ ich ihn dann Murs interviewen, die West-Coast-Underground-Legende, die gerade bei Strange Music, dem Label von Techn N9ne, unterschrieben hat. Ich wusste wirklich nicht, was passieren würde. Glücklicherweise sind sowohl Murs als auch mein Vater aufgeschlossene Menschen, was dazu führte, dass sie direkt beste Freunde wurden. Die beiden haben offen über Vaterschaft gesprochen, darüber wie es ist, Vorbild für junge Leute zu sein, die Entwicklung von HipHop und warum Murs seine berüchtigten Dreads abrasiert hat.

Mein Vater: Ich will ehrlich zu dir sein, ich habe vorher noch nie einen Rapper interviewt—oder sonst irgendeinen Musiker. Und ich bin absoluter Neuling, wenn es um Rap geht. Ich habe erst gestern Abend mein erstes Rap-Konzert besucht: Earl Sweatshirt.
Murs: Oh, wow!

Ich kann dir außerdem sagen, dass du mein Lieblingsrapper bist. Drew hat mir viel von deiner Musik geschickt und ich habe sie mir angehört—der Song „I’m Innocent“ mit seiner „Du musst weiter machen, egal was passiert und wie schwer die Dinge auch sind, du musst weiter machen“-Aussage ist so universell.
Danke.

Hallo? Wer ist denn da?
Das ist mein Sohn, Bishop. Sag Hallo, Bishop.

Ich habe mehrere Fragen und da gerade Bishop in der Nähe ist, musste ich darüber nachdenken—wie viele Kinder hast du?
Ich habe noch ein weiteres.

Und sie sind adoptiert, richtig?
Ja, beide sind adoptiert.

Wie alt ist Bishop jetzt?
Er ist 15 Monate alt. Wir haben ihn jetzt seit einem Jahr und den 15-jährigen haben wir seit ungefähr neun Monaten.

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Inwiefern hat das dein Leben verändert?
Das hat mich wesentlich geduldiger gemacht … und ich bin sehr viel bedachter darauf, ein besserer Mensch zu sein, weißt du? Besonders wenn es um Bishop geht; wir haben nicht wirklich geplant, ein Baby zu adoptieren. Wir wollten eigentlich jemand älteres haben, aber wir haben diesen Anruf bekommen—wir hatten uns bei so vielen Agenturen gemeldet—wir bekamen an einem Sonntag also einen Anruf: „Wollen Sie dieses Baby oder nicht?“ Und wir dachten uns nur: „Was ist denn jetzt los?“ (lacht) Und ich dachte, wir wollen doch gar kein Baby. Ich habe das aber nicht am Telefon gesagt. Und die Agentur sagte: „Die Mutter hat Sie vor zwei Monaten ausgewählt. Wir haben einen Fehler gemacht und ihnen hat bis jetzt noch niemand Bescheid gesagt. Wenn sie nicht innerhalb von 48 Stunden nach North Carolina kommen und ihn abholen, dann kommt er in ein Pflegeheim.“

Ich nehme an, das lässt einen ziemlich schnell erwachsen werden?
Ja, definitiv. Der Teenager noch mehr als das Baby. Ich bin nicht sehr geduldig und wenn man dann noch ein Neugeborenes hat… ich habe ihn angeschrien und er hat mich angeschrien und ich fühle mich wirklich wie ein Arsch deswegen. Also habe ich mir jede Nacht gedacht, ich muss mich zusammenreißen. Er weiß es nicht besser, ich schon.

Mir ist klar, dass du dir bewusst bist, was dein Platz in der Welt und was deine Verantwortung ist, aber das künstlerische Umfeld, in dem du dich bewegst, basiert im Prinzip auf Rebellion und der Ablehnung all dieser Dinge, die wir als Erwachsene oft durchmachen müssen. Wie bringst du diese beiden Sachen unter einen Hut?
Ich sehe mich selbst als den „eine Sache“-Rapper, verstehst du? Ich möchte mit einer Frau zusammen sein und einer Frau treu bleiben. Das ist ungewöhnlich. Kinder großzuziehen, die nicht deine eigenen sind, ist auch so etwas; die meisten Rapper kümmern sich nicht mal um die Kinder, die sie selbst in die Welt gesetzt haben. Also finde ich, dass ich ein Rebell bin. Rap war ursprünglich eine sehr brave Sache und blieb so bis NWA kamen, denke ich. Die waren sehr rebellisch und jeder hat es ihnen nachgemacht, alle haben 20 Jahre lang über Schlampen und Huren und Gangsterkram geredet. Für mich bin ich also der Rebell. Ich verkörpere das Neue, das, worum es bei HipHop wirklich geht. Rebellisch zu sein bedeutet, Verantwortung zu übernehmen. Und ich sehe in der schwarzen Community eine Notwendigkeit, sich um diese Generation zu kümmern, da das alles Kinder im Alter von Männern sind, weißt du? Sie sind 40 Jahre alt und machen immer noch Party. Darum wollten wir auch einen Teenager adoptieren, denn wenn wir diesen Kreislauf unterbrechen wollen, müssen wir anfangen, auch für die Kinder, die nicht uns gehören, Verantwortung zu übernehmen. Allerdings ist jeder ein Kind von uns, als Bewohner dieser Erde, weißt du?

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Viel Rap-Musik basiert auf einer spezifischen Vorstellung von Rebellion, die nicht unbedingt deiner entspricht.
Ich denke, meine Vorstellung ist die ehrliche Version dieser Kunstform für eine Person meines Alters. Du hast gestern Abend Earl gesehen. Er ist ein Produkt eines Internats, ein Produkt von Los Angeles, von so vielen verschiedenen Dingen und er ist 19 oder 20 Jahre alt. Er sollte die Dinge genauso sagen, wie er es macht. Aber die 40-Jährigen und die 35-Jährigen, die immer noch genauso sprechen, sollten das vermeiden. Indem man das tut, wird Platz dafür geschaffen, dass ich erwachsene Musik machen kann und Earl sich gleichzeitig ausdrücken kann. Er sollte sich nicht mit 35-Jährigen messen müssen, aber im Moment macht er das. Doch wenn ich reifer werde und meinen musikalischen Intellekt erweitere, schafft das für die Jugend die Möglichkeit, Bewegungen wie Odd Future und Earl zu haben. Im Moment habe ich das Gefühl, dass das Ganze unnötigerweise von alten Männern überschwemmt ist, die genau den gleichen Mist reden wollen, den nur die Jüngeren wie Earl reden sollten. Und ich finde Earl super und respektiere, was er macht.

Wenn also jemand wie zum Beispiel Earl erwachsen wird, kann seine Musik mit ihm reifer und erwachsener werden.
Ja, sowas kann man machen ohne abgedroschen zu sein. Ich habe all das, was sie machen, auch gemacht, aber ich habe mich weiterentwickelt. Ich betreibe ein Festival, also treffe ich viele von ihnen und versuche ihnen immer zu sagen, dass sie jetzt in Immobilien investieren sollten. Mach Party, aber sei dir bewusst, wann du damit aufhören sollst. Sei dir bewusst, dass du, wenn du 30 bist, noch etwas außerhalb der Musik brauchst, ein Zuhause. Und das Witzige ist, dass einige von den jungen Leuten das schon jetzt wollen, da sie nicht damit umgehen können. Durch das Internet wirst du so schnell berühmt, also brennst du auch ein bisschen schneller aus. Du siehst dich um und hast zwar Geld, aber nichts wofür du lebst. An dem Punkt war ich auch.

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Wenn man bei einem Label unterschreibt, bekommt man einen Haufen Kohle. Und mir scheint, als bräuchte es in einem Geschäft wie deinem, in dem man schnell viel Geld verdient und dann für eine Weile nichts, viel Disziplin um damit umgehen zu können und sich Eigentum zuzulegen, zu sparen und zu investieren… Wie hast du das geschafft?
Ich stamme aus einer Unternehmerfamilie, ich hatte also Glück. Meine Familie besaß über 65 Jahre lang Wäschereien in South Central. Und meinem Großvater gehört ein ganzer Block und noch weitere Appartments und Dinge in der Stadt. Er war zwar nicht extrem wohlhabend, aber er musste sich keine Sorgen machen und ihm gefiel es nicht, dass ich Musiker wurde. Das kam aber auch daher, dass mein Onkel Musiker war und all sein Geld verprasst hat und er dachte, ich würde das Gleiche machen. Und ich habe auf ihn gehört. Ich habe mir mit dem ersten großen Geld ein Haus mit drei Wohnungen gekauft und habe in einer davon gewohnt und die anderen beiden vermietet. Und bevor ich mir selbst ein Haus gekauft habe, habe ich noch ein weiteres Doppelhaus gekauft. Und dann bin ich von Los Angeles nach Tucson gezogen und habe angefangen zur Arbeit nach LA zu pendeln, weil die Wohnungen hier billiger sind und man niedrigere Lebenshaltungskosten hat. Und von den 300.000 Dollar, für die ich mir ein Haus mit drei Wohnungen gekauft habe, was 2010 erbaut wurde, kann ich in Watts in Los Angeles leben. Mir würde es auch nichts ausmachen im schlimmsten Teil von LA zu wohnen. Aber den meisten Leuten geht es ums Prestige und als ich in einem riesigen Palast gewohnt habe, für eine 700 Quadratmeter große Wohnung 2.300 Dollar Miete im Monat bezahlt, neben berühmten UFC-Kämpfern und R&B-Sängern gewohnt und einen Mercedes SL500 gefahren habe, habe ich mich irgendwann gefragt, was zur Hölle ich da eigentlich mache. Das Geld könnte für immer weg sein. Ich wusste es besser und ich habe mich besonnen. Diesen Jugendlichen, die vorher nichts hatten und auf einmal 100.000 Dollar haben, kannst du ehrlich gesagt nichts erzählen.

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Ja, du kannst niemandem etwas erzählen.
Ich hab das auch alles mitgemacht, weißt du? Aber das ist eine harte Lektion und wenn ich mit ihnen darüber spreche, denken sie, dass ich etwas von ihnen will, weil sie neu und angesagt sind. Dann sage ich ihnen, ich will keinen Song mit dir machen, ich will nicht dein Freund sein, ich will nur, dass du weißt, dass dieses ganze Zeug nicht für immer da sein wird und dass du lieber in Immobilien investieren sollst. Wenn du nur eine Minute für mich über hast, bevor du von den Reportern von TMZ überfallen wirst, dann ist alles, was ich dir sagen will, dass du dir ein Stück Land kaufen oder jemand Vertrauensvolles finden sollst, der sich um dein Geld kümmert.

Denkst du, dass du dadurch, dass du dich eher im Independent- und nicht so sehr im Mainstream-Bereich bewegst, in der Lage warst, etwas unbeachteter deinen eigenen Weg zu gehen?
Ja. Und das ist auch der Grund, warum ich versuche, nicht von oben herab mit jemandem zu sprechen, da ich weiß, dass meine Situation eine andere ist. Selbst verglichen mit heutigen Independent-Rappern, wie zum Beispiel Earl—ich vergleiche unsere Karrieren unabhängig von Talent, denn ich denke, er hat vielleicht mehr Talent als ich. Aber wir sind auf ähnliche Weise bekannt geworden, mit dem zunehmenden Einfluss des Internets wurde das Ganze wie gesagt jedoch beschleunigt und er hat sehr schnell die Früchte seines Ruhms geerntet. Ich weiß nicht, wie es für ihn ist und ich weiß nicht wie es ist, immer im Radio zu laufen oder wenn jeden Tag bei TMZ über dich berichtet wird. Aber trotzdem bleibt die Tatsache bestehen, dass du sehr vorsichtig mit deinem Geld sein musst. Heutzutage sogar umso mehr, denn ich denke, die Finanzen und die Wirtschaft waren zu der Zeit, als ich 19 oder 20 war, total anders als heute.

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Ich denke du hast Recht was das Internet angeht, dass es den Ruhm beschleunigt und dadurch auf einmal jeder alles über dich und was du tust weiß. Das muss hart sein. Kannst du einkaufen gehen, ohne dass man dich erkennt?
Das ist der Grund, warum ich nach Tucson gezogen bin. Hier kann ich das.

Was ist mit deinen Dreads passiert?
Ach ja, richtig. (lacht) Als ich Warner Brothers verlassen habe, wollte ich das alles hinter mir lassen, also bin ich nach Tucson gezogen und bin hier jetzt sehr unscheinbar. Aber in LA musste ich bei jedem Einkauf 30 Minuten mehr einplanen. Wenn ich mein Haus verlassen habe, haben die Leute aus den Autos gerufen. Ich konnte nicht zum Supermarkt gehen. Und ich bin nur ein gewöhnlicher Typ, ich will nur beim Comicbuchladen abhängen. Das ging so weit, dass ich zehn Fotos mit mir machen lassen und 50 Dinge unterschreiben musste und wenn ich das nicht mache bin ich ein Idiot.

Wer ist dein Held?
Mein Großvater und meine Großmutter, ich liebe meine Familie einfach. Und abgesehen davon ein älterer Typ namens Darryl Jenifer, den ich kürzlich getroffen habe und der Bassist bei den Bad Brains ist, einer alten Punkband. Wir haben ein bisschen Musik zusammen gemacht; er macht seit den 70ern Musik und ist immer noch von Bedeutung und jugendlich, ohne albern zu sein…

Das ist ein gutes Zitat: Jugendlich, ohne albern zu sein.
Er hat mich inspiriert. Wie auch der Typ von Strange Music, bei dem ich gerade einen Vertrag unterschrieben habe, sein Name ist Travis O’Guin. Die Art und Weise, mit der er sich um seine Familie kümmert und gleichzeitig ein erfolgreicher Geschäftsmann ist, ist wirklich bewundernswert und ich habe das Gefühl, dass ich noch einiges von ihm lernen kann.

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Würdest du etwas anders machen, wenn du könntest?
Nein. Ich würde nichts ändern. Ich frage mich das oft und einen 15 Jahre alten Jungen großzuziehen hat mir klar gemacht, wie viel Glück ich habe. Der Grund dafür ist, dass ich wusste, was ich tun will, seit ich 14 oder 15 bin. Meine Mutter hat mich rausgeworfen als ich 15 war, da ich ihr gesagt habe, dass ich Rapper werden würde und sie mir gesagt hat, dass ich das nie schaffen würde. Und weißt du, 20 Jahre später rappe ich immer noch und verstehe mich besser mit meiner Mutter als jemals zuvor. Ich liebe sie. Wir haben unseren Frieden gemacht. Und ich sehe es positiv, dass sie mich vor die Tür gesetzt hat und ich es alleine schaffen musste, denn das hat mich erfinderisch gemacht. Das hat mir Verantwortung gelehrt, also bin ich ihr nicht böse. Meinem Sohn dabei zuzusehen, wie er diese „Was will ich machen?“-Phase durchmacht ist … ich weiß nicht. Ich hatte diesen Kampf nie, also ist mir klar geworden, wie viel Glück ich hatte. Ich bin froh, sagen zu können, dass ich nichts ändern würde.

Erzähl mir von deiner Mutter.
Sie war alleinerziehend. Mein Vater war Drogendealer, Drogenabhängig und gewalttätig. Mein Großvater hat ihn buchstäblich aus der Stadt gejagt. Er hat ihn aufgesucht, ihm eine Knarre gezeigt und gesagt: „Hier werden deine beiden Söhne und deine Frau leben. Du legst hier Teppich rein, streichst die Wände und dann bringe ich dich zur Busstation und wenn du jemals wieder nach Los Angeles kommst, bringe ich dich um.“

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Wow!
Als ich nach der High-School wieder Kontakt zu meinem Vater aufgenommen habe, musste er meinen Großvater anrufen und sicherstellen, dass es ok ist, wiederzukommen. Ja, mein Großvater ist ein ernster Mann.

Aber er macht es aus Liebe.
Ja, alles aus Liebe, aber er ist ein harter Mann.

Gibt es irgendwas, was dich an jungen Leuten irritiert oder von dem dir du wünschst, dass du es ihnen zu verstehen geben könntest?
Innerhalb der schwarzen Community gibt es dieses Gefühl, nicht zu altern. Mein Sohn sagt mir das die ganze Zeit und ich habe es früher auch so gesehen und mich mit 28 auf einmal gefragt, was zur Hölle abgeht. Du machst einfach weiter, mit 18 bist du immer noch am Leben und schaltest einfach auf Autopilot. Du überlebst und hast einfach Spaß, weil du denkst, du kannst jeden Augenblick sterben. Viele Teenager sind sich ihrer Vergänglichkeit nicht bewusst, weißt du?

Ich sehe viele junge Leute, die denken, dass sie nie sterben werden und immer jung bleiben. Ich denke, dass wir beide dasselbe meinen, wenn auch aus einer anderen Perspektive.
Das erzeugt dieselbe Mentalität. Mein Sohn sagt mir das einmal pro Woche, weißt du? Und ich habe das früher meiner Mutter auch einmal die Woche gesagt. Aber es hilft nicht, wenn es im Fernsehen Rapper gibt, die sagen, dass sie für immer jung bleiben. Ich meine, irgendjemand muss doch mal erwachsen werden und im Fernsehen ein Vater sein.

Mein Sohn hat mir gesagt, dass Strange Music eine unglaublich loyale Fangemeinde haben und die Chancen groß sind, dass du viele treue Fans gewinnst, wenn du bei ihnen landest. Erzähl mir etwas darüber, wenn es dir nichts ausmacht.
Ich wollte immer aufhören zu rappen wenn ich 21 werde. Ich dachte mit 21 bist du alt. Ich habe es geschafft, diesen Moment ein paar Mal nach hinten zu schieben, also war ich jetzt auf der Suche nach einem festen Zuhause. Meine Mutter ist viel mit uns umgezogen, also denke ich, dass das daher kommt. Und jetzt, wo ich verheiratet bin und Kinder habe, bin ich auf der Suche nach Beständigkeit und musste ein Zuhause finden. Und ich habe mit jedem von Snoop Dogg bis Odd Future Geschäfte gemacht und gesehen, wie es bei Warner Brothers zugeht und bei Independent-Labels und Labels, die irgendwo dazwischen liegen. Und bei Strange Music scheinen die ehrlichsten und am härtesten arbeitenden Leute, mit denen ich je zu tun hatte, am Werk zu sein und ich kann mir kein besseres Zuhause vorstellen. Sie sind schon lange dabei und wollen auch noch lange dabei bleiben. Und ich weiß, dass Tech N9ne, der bekannteste Künstler auf dem Label, der es mitgegründet hat, 42 Jahre alt ist und er die beste Musik seines Lebens macht. Das motiviert mich. Auch seine Bühnenshow; er ist immer noch der beste Performer der Welt. Und ich habe Prince, Tito Puente, Jack White und Odd Future gesehen, ich habe alle gesehen. Und ich kann immer noch genauso viel von ihm als Künstler lernen, wie ich von Travis als Geschäftsmann lernen kann. Und ich weiß, dass die Jungs von Strange Music das Geld und das Verlangen haben, um noch lange im Geschäft zu bleiben. Ich bin also einfach glücklich, ein Teil dessen zu sein und freue mich darauf, von ihnen zu lernen und dadurch besser zu werden.

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Es ist schön, ein Teil von etwas zu sein, bei dem du dich gut fühlst, anstatt ein Teil von etwas zu sein, das dir nur einen Scheck ausstellt, aber bei dem du dich nicht wirklich gut fühlst.
Ja. Weißt du, ich habe Freunde die für Raytheon hier in Tucson arbeiten und sie sind—ich verurteile dich nicht, wenn du arbeiten gehst, um deine Familie zu unterstützen—aber sie machen Raketen, weißt du? Das ernährt ihre Familie und sie haben eine gute Krankenversicherung, aber ich bin dankbar, dass ich nicht in so einer schwierigen Situation bin, so etwas tun zu müssen.

Hat DJ Quik Murs for President gemastert?
Ja, er hat es gemixt. Ich habe drei Wochen lang jeden Tag mit ihm verbracht. Also 14 Stunden am Tag oder 18 Stunden.

Was hast du dadurch gelernt?
Ich bin ein großer Fan von ihm und ich wünschte, er hätte mir mit seiner Musik gesagt, was für ein großartiger Vater er ist. Wenn wir um fünf Uhr morgens fertig waren, kam er mittags wieder, um erneut loszulegen und sagte so was wie „Murs, ich konnte nicht schlafen, da ich meinem Sohn die Haare schneiden, ihn zur Schule bringen, meine Tochter absetzen und für alle Hühnersuppe kochen musste“ (lacht). Ich habe gesehen, wie er einem 25-jährigen Techniker, der gerade mit der Ausbildung fertig war, gesagt hat, dass er etwas machen solle, woraufhin dieser geantwortet hat, „Das geht nicht“, Quik hat wie ein Vater geseufzt, ist aufgestanden und hat es selbst gemacht. Der junge Typ war einfach nur beeindruckt. Wir haben außerdem alles auf Band aufgenommen, anstatt digital. Quik weiß, wie man die Bänder schneidet, mixt, scratcht, Beats macht und rappt. Er kann alles. Er ist ein Genie—er kann Hühnersuppe machen, seine Kinder zur Schule bringen, alles über die Corvette, die du fährst, wissen und jeden im Raum in einem Boxkampf besiegen… Ich meine, er ist großartig, er ist ein großartiges menschliches Wesen. Und das ist witzig, weil ich hoffentlich mit ihm meine Platten, die ich auf Strange Fruit veröffentliche, mische, da ich denke, dass er sich als Künstler zur Ruhe gesetzt hat und nur noch Mixen und Mastern will. Und sein Gehör ist einfach phänomenal. Und er hat eine schöne Dauerwelle, seine Haare sind immer makellos.

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Drew Millard ist Feature-Redakteur bei Noisey. Er ist bei Twitter: @drewmillard

Drews Vater findet ihr bei YouTube.

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