Die Hangover-News der Musikwelt

Ihr kennt das Malheur. Eigentlich ist das Wochenende doch dazu da, den Laptop beiseite zu legen, abzuschalten und wahlweise stundenlang im Club, im Bett, in der Küche des Kumpels oder anderweitig und höchstwahrscheinlich betrunken zu verbringen. Leider haben alle möglichen Musiker von Freitagabend bis Sonntagabend das seltsame Bedürfnis, ganz viele Neuigkeiten, Songs, Videos und wasnichtalles in die Welt zu blasen und uns damit in die missliche Lage zu bringen, alles verpassen zu müssen. Aber keine Sorge, ihr habt ja Noisey. Hier gibt es jetzt immer montags unsere Hangover-News der Musikwelt, die Jan Wehn am Wochenende dienstbeflissen sammelt, um euch das Leben ab sofort zu erleichtern.

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— émilien (@emilienlft) March 7, 2015

Bei Kanye West geht es derzeit Knall auf Fall: Neuer Schuh, neues Album, neue Haarfarbe von Kim—und jetzt auch noch ein Video zu dem Song, mit dem Yeezy vor gut zwei Wochen schon bei den BRIT Awards einen denkwürdigen Auftritt hinlegte. Für das Video ließ Ye den wütenden Goon-Mob samt Flammenwerfern aber zuhause und performt stattdessen alleine in einem stillgelegten Warehouse. Premiere feierte der Clip, für den übrigens Steve McQueen Regie führte, am Wochenende in Paris. Dort weilt Kanye nämlich gerade und bespielt, im Rahmen der Fashion Week, ganze vier Tage hintereinander die heiligen Hallen des Privatmuseums der Louis-Vuitton-Stiftung.

Während Kanye sich in Sachen Kunstkram gerade erst warmläuft, hat Björk die ganze Kiste schon einmal durch. Überhaupt: Das erste Björk-Album erschien schon 1977. Zeit für eine Retrospektive, die es seit diesem Sonntag im New Yorker MoMa zu bewundern gibt. Wirklich gut findet das ein Gros der bisherigen Rückschau-Rundgänger bis dato allerdings noch nicht. Zu starr, steif und altbacken wirken die ausgestellten Memorabilia der Musikerin, die sich in ihrer Kunst stets zukunftsgewandt gibt. Am besten fährt man selber mal ins Museum of Modern Art und sieht sich die Chose an—geht noch bis zum 7. Juni 2015.

Und wenn wir schon dabei sind, weisen wir auch gleich noch auf FKA Twigs hin. Die Gute wünschen sich ja nicht wenige auf So Help Me God, dem neuen Album von Kanye West und die audiovisuellen Wagnisse der Dame aus London erinnern nicht selten an die klangliche Konzeptkunst von Björk – ganz egal ob auf der Bühne oder in Videos. Auf dem Manchester International Kurzfilmfestival, das vom 9. bis 15. Juli stattfinden wird, möchte FKA Twigs beides zusammenführen. Insgesamt sieben Kurzfilme sollen live vor den Augen der Zuschauer entstehen.

DrakeDoingThings oder Wheelchair Jimmy—eigentlich, müsste man meinen, dürften mittlerweile so ziemlich alle Warmduscherwitzchen über Aubrey Graham gerissen worden sein. Und tatsächlich zeigt Drizzy, eine App von Luc Succès und Regy Perlera, im Gegensatz zu diversen Verballhornungen ehrlichen Respekt für Drakes Kunst und insbesondere seine vielschichtigen Texte. Die beiden haben eine App für iOS8 entwickelt, die es einem ermöglicht, den Drake-Zweizeiler für jede Situation direkt griffbereit zu haben und dem Gegenüber im Chat-Fenster zu droppen. Dabei kann man aus fünf Kategorien—Ex-Freundinnen, Gefühle, Hustle, Hate und dem random-Modus—auswählen.

Richtig gelesen. [Untitled], der Nachfolger von good kid, m.A.A.d city ist endlich fertig, erscheint am 23. März und kann sogar schon über iTunes vorbestellt werden. Es soll wohl ein Doppelalbum mit 16 Tracks und einer Spielzeit von etwas weniger als 80 Minuten sein wird. Darauf werden neben der Volle-Kanne-Pop-Self-Empowerment-Nummer „i“ auch das grandiose „The Blacker The Berry“ so wie vermutlich auch der Song zu finden sein, den Kendrick bei The Colbert Report zum Besten gegeben hat.

Bis dato war Shazam in erster Linie dafür gut, dass man im Vollsuff oder sonst wie induzierter Ahnungslosigkeit sein Smartphone vor die Box im Club oder unter die Decke der Lieblingsboutique halten konnte und mir nichts dir nichts Interpret und Titel des eben gespielten Songs erfuhr. Rich Riley, Shazam chief executive, hat jetzt erklärt, dass Shazam in naher Zukunft nicht mehr nur akustische Signale sondern auch physikalische Objekte wie die Nährwertangaben auf Essensverpackungen oder DVD-Hüllen lesen können soll.

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