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Lady Gaga hat bei den Oscars alle geschockt: Denn sie war tatsächlich unglaublich gut!

Sie schafft es momentan zwar nicht, ein annehmbares Album zu veröffentlichen, aber ihre Stimme ist besser denn je.
Emma Garland
London, GB

Es ist passiert. Lady Gaga hat endlich den schockierendsten Auftritt ihrer gesamten Karriere hingelegt. Die Frau, die ihre Füße in rohem Fleisch eingewickelt hatte, bei den Grammys in einem riesigen Ei erschienen war und eine Künstlerin damit beauftragt hatte, ihr beim SXSW auf die Brüste zu kotzen, ist am Wochenende bei den Oscars aufgetreten und überraschte alle, indem sie dort eine perfekt-normale Performance ablieferte. Normal in dem Sinne, dass sie mal nicht wie eine Damian Hirst-Ausstellung angezogen war, und perfekt in dem Sinne, dass ihr Auftritt einfach großartig war.

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In dem von ihr dargebotenen Medley aus Songs des Musicals The Sound of Music klang Gagas Stimme hinreißender als ein Meerjungfrauenchor an einem Karibikstrand—und das obwohl sie es momentan noch nicht mal schafft, ein annehmbares Album zu veröffentlichen, das ihr Leben … ihre Karriere retten könnte. Genau wie der fragwürdige „Image“-Wechsel von Miley Cyrus in den letzten Jahren davon abgelenkt hat, dass diese Frau eigentlich über eine großartige Stimme verfügt, so hat Gagas Neigung zum Skandalösen (bzw.: Lächerlichen) oft ihre Fähigkeiten als Performerin überschattet. Lässt man den ganzen Schnickschnack weg, bleibt eine eindeutig talentierte Künstlerin mit einer technisch einfach unglaublichen Stimme, wie man sie seit dem tiefen Fall von Whitney nicht aus dem Pop-Olymp gehört hat. Ich hoffe nur, dass diese Zurschaustellung klassischer Fertigkeiten—die so gut war, dass sie Julie Andrews zu tränen rührte—nicht in einem von James Franco produzierten Broadway Musical oder einem Album voller Ragtime-Duette mit Frank Sinatras Hologramm versandet.

Und in weiteren Meldungen über Musikeinlagen bei einer Filmpreisverleihung:

Rita Ora hat es verkackt. Ich weiß allerdings nicht genau, was eigentlich schiefgelaufen ist. Der Auftritt war jetzt nicht abgrundtief schlecht, aber man konnte die Playback-Spur lauter hören als ihren tatsächlichen Gesang. Das hinterlässt dann irgendwie doch den Eindruck einer besoffenen Karaoke-Darbietung—im besten Fall.

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John Legend und Common nahmen dann mit „Glory“ die Sache in die Hand. Sie lieferten nicht nur einen vorsichtigen, politischen Kommentar, sondern hauten der versammelten Promigemeinde ein gesellschaftskritisches Gesamtpaket um die Ohren.

Und dann waren da noch Lonely Island mit „Everything Is Awesome“ ft. Tegan and Sara, die ihr Bestes taten, um den Danzig-Ähnlichkeitswettbewerb der diesjährigen Preisverleihung für sich zu entscheiden. Das Spektakel, das sich wohl am Besten als EDM: The Musical beschreiben lässt, war entweder mega-crazy-cool oder die größenwahnsinnige Vision eines farbenblinden ADHS-Patienten. Entscheidet selbst!

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