Radiohead, der erste feuchte Traum eines jeden Indiejünglings. Irgendwie schon immer da, schon immer die etwas andere Band, hat schon immer die Zeichen der Zeit erkannt und perfekt reagiert. Wie 2003, als sie ihr digitales Album Hail to the Thief über das, heute vor allem von Bandcamp bekannte, Verkaufsmodell verramschten: bezahle, was du willst. Ein damals erstaunlich aggressiver Mittelfinger in Richtung Majorlabel für die sonst so gefühlsduseligen Männer um Frontmann Thom Yorke. Und ein visionärer Schritt ins digitale Zeitalter, den irgendwann alle Musiker gehen mussten.13 Jahre später machen Radiohead genau das Gegenteil: Sie ziehen sich aus dem Internet zurück. Vielleicht, um so die Promophase zum neuen Album einzuleiten, vielleicht aber auch nur, um zu zeigen, dass sie zu nachdenklich für Social Media sind. Die Homepage wurde offline genommen, die Facebook-Seite leergeräumt. Wo vor kurzer Zeit noch irgendein Profilbild prangte, herrscht jetzt: weiß. Auch das Titelbild zeigt nicht etwa die begeisterte Meute vom letzten Konzert, sondern: weiß. Geht kreativer, ist aber effektiv und vor allem plakativ.Uns erinnert die aktuelle Radiohead-Seite aber an ein Ausmalbuch, in dem die weißen Flächen mit Farbe gefüllt werden wollen. Deswegen konnten wir nicht anders, als eine kostenlose Bildbearbeitungssoftware anzuwerfen und Radioheads Internetauftritt wieder zum Leben zu erwecken. So würde die Facebookseite von Radiohead doch wirklich viel besser aussehen:**Folgt Noisey bei Facebook und Twitter.
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