Die Malware "Speake(a)r" verwandelt Kopfhörer wie diese in Abhörmikrofone. Foto: imago
Gehörst du auch zu den Leuten, die sich ihren Berghain-Sticker zu Hause auf die Webcam kleben? Nun, da gibt es effektivere Maßnahmen, etwa das Tool "OverSight". Gegen diesen neuen Abhörtrick im wortwörtlichsten Sinne wurde allerdings noch kein probates Gegenmittel gefunden: Wie Wired berichtet, hat ein Forschungsteam der Ben Gurion Universität in Be'er Schevagerade nachgewiesen, dass Computernutzer auch ohne das Vorhandensein eines eingeschalteten Mikrofons abgehört werden können. Ja, das Gerät muss noch nicht mal ein Mikrofon besitzen.Mit einem geschickten Hack können nämlich stattdessen die Kopfhörer in Mikrofone umgewandelt werden. Wie das gehen soll?Der von den Forschern "Speake(a)r" genannte Probecode macht es als Malware möglich, Schwingungen in der Luft—und damit auch akustische Signale—über die Kopfhörer als elektromagnetische Signale wahrzunehmen. So kann man die Geschehnisse im Raum aufzeichnen.Das Einfallstor ist dabei der Audio Codec RealTek, der auf vielen handelsüblichen Computern läuft, egal ob sie nun mit Windows oder MacOS betrieben werden. "Speake(a)r" gelang es in den Versuchen, den Output-Kanal der Geräte in einen Input umzusteuern, selbst wenn kein originärer Inputkanal vorhanden war."Das ist eine reale Schwachstelle", auf die man hier gestoßen sei, so Mordechai Guri, Forschungsleiter der Cyber Security Research Labs an der Ben Gurion, gegenüber Wired. "Die Leute denken nicht daran, dass ihre Privatsphäre derart verwundbar ist. Selbst wenn du das Mikrofon deines Computers ausbaust, kannst du abgehört werden—wenn du Kopfhörer benutzt."Auf Smartphones läuft RealTek allerdings nicht. Whistleblower Edward Snowden hat VICE gerade erst gezeigt, wie du die Mikrofone deines Smarthpones ausbaust. Auf ihnen läuft allerdings kein RealTek.Hier noch ein Video, dass den genauen Vorgang des erfolgreichen Hacks zeigt:Folge THUMP auf Facebook und Instagram.
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