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Fast Food

Burgers und Pommes sind gut für deine Muskeln

Laut einer aktuellen Studie soll das gefrorene und frittierte Zeug von der Imbissbude mindestens so effektiv für die Muskelregeneration sein wie teure Energieriegel und Proteinshakes.

Manchen lieben es, ihren Körper im Fitnesscenter auszupowern—ein adrenalingeladenes Kinderspiel, das von Eiweißshakes, Top-40-Cardio-Tracks und motivierenden Postern mit Sprüchen wie „No pain, no gain" unterstrichen wird.

Und dann gibt es die, für die das Fitnesscenter eine notwendige Qual und ein täglicher Anflug der öffentlichen Scham ist, die durch Grünkohl-Smoothies, Übelkeit und dritte Portionen Kuchen—gerechtfertigt mit 15-minütigem Walken auf dem Laufband—unterstrichen wird.

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Wenn du nicht zufällig glücklich dem Geht-mir-am-Arsch-vorbei-Lager angehörst, befindest du dich wahrscheinlich irgendwo zwischen diesen beiden Extremen. Trotzdem bist du dir wahrscheinlich bewusst, dass Pommes und Burger dich nicht unbedingt schöner machen.

Aber weißt du was? Fast Food ist gut für eure Muskeln.

Laut einer aktuellen Studie des International Journal of Sport Nutrition and Exercise Metabolism ist das gefrorene und frittierte Zeug, das es im durchschnittlichen Fast Food-Restaurant gibt, ziemlich effektiv, wenn es darum geht, den Körper mit Glykogen zu versorgen—einer Form von kohlenhydratiger Energie, die im Körper gespeichert und während eines Workouts aufgebraucht wird. Genau deshalb stopfen sich Bodybuilder mit Kohlenhydraten voll. Das war aber noch nicht alles: Fast Food könnte genauso gut geeignet sein, um die Glykogenspeicher wieder aufzufüllen, wie eine Mahlzeit bestehend aus Energieriegeln und Sportgetränken.

Die Autoren der Studie ließen 11 gesunde, sportliche männliche Teilnehmer ein 90-minütiges Training absolvieren, gefolgt von einer vierstündigen Ruhepause. Dann bekamen sie eine Mahlzeit aus Pfannkuchen, Hash Browns und Orangensaft. Zwei Stunden später wurde ihnen ein Hamburger, eine Cola und Pommes serviert. Sieben Tage später absolvierten sie das gleiche Training, bekamen danach aber andere Nahrung. Während der ersten Ruhepause bestand ihre Mahlzeit aus Gatorade, Energieriegel von Kit's Organic und Clif Shot Bloks, während der zweiten aus Cytoma-Shakes, Power Bar Recovery-Riegel und Power Gel Shots.

Beide Male nahmen die Wissenschaftler Blut- und Gewebeproben. Und—wer hätte das gedacht—ob Fast Food oder Sportlernahrung, die Glykogenspeicher erholten sich bei beiden Gruppen genau gleich gut. Außerdem merkten die Autoren der Studie an, dass sie keinen Unterschied in der Blutzucker- und der Insulinreaktion feststellten.

Die Mahlzeit mit Pfannkuchen, Hash Browns, Limonade und Burger hat ungefähr den gleichen Nährwert wie Gatorade und Energieriegel. Die Studie wurde zwar im kleinen Rahmen durchgeführt und bringt deshalb keine eindeutigen und endgültigen Resultate, aber die Ergebnisse sind zumindest ein gutes Zeichen für Leute, die sich beispielsweise die teuer vermarkteten Nahrungsergänzungsmittel nicht leisten können. Während Fast Food in der Vergangenheit mit einer Reihe negativer gesundheitlicher Konsequenzen in Verbindung gebracht werden konnte, so die Autoren der Studie, seien die kurzfristigen Folgen des Fast Food-Konsums bei aktiven, gesunden Menschen bisher nur wenig erforscht.

Leider bedeutet das nicht, dass Burger und Pommes gleich gut für dich sind wie gesunde, frische Nahrungsmittel. Denn, Vitamine und andere Mikronährstoffe wurden in dieser Studie nicht berücksichtigt, nur Kalorien, Fett, Cholesterin und Eiweiß, deren Werte sich bei den beiden Gruppen nur marginal unterschieden. Außerdem waren die Natriumwerte bei der Fast Food-Gruppe deutlich höher—fast doppelt so hoch wie bei der Gruppe, die ihren Hunger mit nahrungsergänzenden Produkten für Sportler gestillt hatte. Und diese hohen Salzwerte sind natürlich überhaupt nicht gut für dich.