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Italien

Eine Familie bezahlte in einem italienischen Restaurant für eine besudelte Tischdecke

Eine römische Familie war entsetzt, dass ein Restaurant ihnen 16 Euro verrechnete, nachdem ihre Tochter die Leinentischdecke mit Buntstiften besudelt hatte.
Foto von Matt DeTurck via Flickr

Giuseppe Di Natale, der Besitzer des Restaurants Baja Sardinia im italienischen Dorf Arzachena, zieht Grenzen.

Anfang der Woche nahm eine römische Familie, die Urlaub an der sardischen Smaragdkünste machte, ihre Kinder zum Abendessen mit in ein Restaurant. Zur Überraschung der Restaurantmitarbeiter fing die 20 Monate alte Tochter von Alessio Desideras an, sich mit den roten und blauen Stiften, die ihr der Kellner gegeben hatte, auf der weißen Stofftischdecke künstlerisch auszudrücken. Laut der regionalen Zeitung La Nuova Sardegna schmeckte der Familie das Essen, aber als sie die zusätzlichen 15,90 Euro Reinigungsgebühren auf ihrer Rechnung sahen, waren die Eltern entsetzt.

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„Wir stellen unseren Kunden normalerweise nichts extra in Rechnung", sagte der Besitzer des Restaurants, Giuseppe Di Natale, zu La Nuova Sardegna. „Aber in diesem Fall interpretierten wir es als Respektlosigkeit uns gegenüber, weil wir das Paar mehrere Male darauf hinwiesen, dass ihre Tochter die Tischdecke sowie die Servietten beschmutzte, die aus Leinen sind. Deshalb verrechneten wir ihnen 15 Euro und 90 Cent, was ungefähr den Kosten entspricht, um die Flecken entfernen zu lassen."

Desidera sah das aber anders. „Der Kellner brachte uns diese Stifte!", sagte er zu La Nuova Sardegna. „Meine Tochter malte auf Papier, aber es muss etwas auf die Tischdecke durchgesickert sein."

Nach ein paar Minuten eines angeregten Streitgesprächs, marschierte das Familienoberhaupt zur lokalen Polizeistation hinüber und reichte eine Beschwerde ein. Alessio Desidera wurde zum selbst erklärten Kreuzritter für Konsumentenschutz.

Trotz seiner Bemühungen trifft Desideras Kreuzzug möglicherweise auf immer mehr Widerstand seitens anderer Gäste und Restaurantbesitzer hinsichtlich temperamentvoller Kinder in Fine Dining-Etablissements. Anfang des Sommers verwehrte der Koch Liam Flynn aus Queensland in seinem Restaurant Kinder unter sieben Jahren den Eintritt, nachdem eine Mutter eines jammernden 2-jährigen Gastes ihm ein „Fuck off" ins Gesicht geschmettert hatte. Das Ergebnis: haufenweise Lob im Internet und Rekordverkaufszahlen in seinem Restaurant.

Beide Seiten des sardischen Tischdeckenvorfalls bestehen darauf, dass es bei diesem Fall ums Prinzip gehe. Da immer mehr Restaurantbesitzer sich jedoch gegen nervtötende Kinder aussprechen, sieht es für Herrn Desidera möglicherweise schlecht aus.