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Köln

Die Bundesligisten, die am häufigsten ihre Stadionnamen ändern

Seit dem 1. Juli hat das Mainzer Stadion einen neuen Namen. Auch in anderen BuLi-Spielstätten dreht sich fleißig das Namenskarussell. Nur ein Traditionsverein aus dem Norden ist unschlagbar.
Foto: Imago

Ab 1. Juli dieses Jahres hieß es für Fans von Mainz 05 Abschied nehmen von ihrem alten Stadionnamen. Denn die Coface Arena heißt jetzt Opel Arena. Ob das jetzt so tragisch ist, sei mal dahingestellt, schließlich wurde einfach nur der Sponsorenname vor Arena ausgetauscht. Und wer weiß, vielleicht freut sich ja so manch ein Mainzer, dass man jetzt keine Werbung mehr für einen Kreditversicherer, sondern eine bodenständige Automarke macht.

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Auch im letzten Jahr änderte ein Bundesligist seinen Stadionnamen, was dessen Anhänger definitiv gefreut hat: Denn HSV-Fans dürfen jetzt endlich wieder im Volksparkstadion ihren Verein anfeuern gehen—einigen Kühne-Millionen sei Dank. Für Hamburg ist es (vorerst) das Ende eines verrückten Namenskarussells. Seit 2001 „schmückten" gleich vier verschiedene Namen ihre Heimstätte, bis man im letzten Jahr zum ursprünglichen Stadionnamen zurückkehrte.

Aufgrund dieser jüngsten Namensänderungen haben wir uns angeschaut, wie die aktuellen Stadien der aktuellen Bundesligisten in den letzten Jahren hießen. Hier unsere Auswertung:

  • RB Leipzig: Zentralstadion, Red Bull Arena (seit 2010)
  • Borussia Mönchengladbach: Stadion im Borussia-Park (seit 2004)
  • FC Augsburg: Augsburg Arena (während der Planungs- und Bauphase: 2006–2009), impuls arena (2009–2011), SGL arena (2011–2015), WWK Arena (seit 2015)
  • Bayer Leverkusen*: Ulrich-Haberland-Stadion (1956–1998), BayArena (seit 1998)
  • 1. FC Köln*: Müngersdorfer Stadion (1923-2002), RheinEnergieSTADION seit (2002)
  • SC Freiburg: Dreisamstadion (1954–2004), Badenova-Stadion (2004–2011), Mage Solar Stadion (2012–2014), Schwarzwald-Stadion (seit 2014)
  • FC Ingolstadt: Audi Sportpark (seit 2010)
  • HSV*: Volksparkstadion (1953–2001), AOL Arena (2001–2007), HSH Nordbank Arena (2007–2010), Imtech Arena (2010–2015), Volksparkstadion (seit 2015)
  • FC Bayern München: Allianz Arena (seit 2005)
  • Schalke 04: Arena AufSchalke (2001–2005), Veltins-Arena (seit 2005)
  • 1. FSV Mainz: Coface Arena (2011–2016), OPEL ARENA (seit 1. Juli 2016)
  • TSG 1899 Hoffenheim: Rhein-Neckar-Arena (2009–2011), Wirsol Rhein-Neckar-Arena (seit 2011)
  • Eintracht Frankfurt*: Waldstadion (1925–2005), Commerzbank-Arena (seit 2005)
  • Borussia Dortmund*: Westfalenstadion (1974–2005), Signal Iduna Park (seit 2005)
  • SV Darmstadt 98: Stadion am Böllenfalltor (1921–2014), Merck-Stadion am Böllenfalltor (seit 2014)
  • Werder Bremen**: Weserstadion (erstmals 1930, seit 1947)
  • VfL Wolfsburg: Volkswagen Arena (seit 2002)
  • Hertha BSC: Olympiastadion Berlin (seit 1936)

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*Wir haben uns entschieden, Quasi-Neubauten wie Umbauten zu behandeln, da diese auf demselben Grund und Boden geschehen sind und Fans das neue Stadion in der Regel wie seinen „Vorgänger" bezeichnen (siehe das Frankfurter „Waldstadion" oder Dortmunds „Westfalenstadion").

**Wir haben uns nur die Namen seit Bestehen der Bundesliga angeschaut, damit „beständige" Vereine wie Werder Bremen nicht benachteiligt werden. Seit 1930 heißt das Weserstadion Weserstadion. Nur während der Nazizeit und der Besatzung durch die Alliierten trug das Stadion einen anderen Namen. Das waren mithin Namensänderungen, die dem Verein durch „höhere Gewalt" aufgezwungen wurden und nicht aus wirtschaftlichen Beweggründen (neue Sponsoren) umgesetzt wurden.

Als die Augsburg Arena zur impuls arena wurde; Foto: Imago

Der Bundesliga-Vergleich zeigt, dass mit Gladbach, Bayern, Werder, Wolfsburg und Hertha insgesamt nur fünf Vereine ihre Heimspiele in Stadien austragen, deren Name sich noch nie geändert hat—was bei Hertha und Bremen natürlich deutlich aussagekräftiger ist als bei den restlichen drei Vereinen, deren Stadien erst nach der Jahrtausendwende eröffnet worden sind. Im Durchschnitt haben die aktuellen Stadien der Bundesligisten 2,1 verschiedene Namen gehabt. Damit liegen RB, Leverkusen, Köln, Schalke, Mainz, Hoffenheim, Frankfurt, Dortmund und Darmstadt genau im „Soll". Deutlich abweichen tun nur Augsburg, Freiburg und der HSV, deren Stadien seit der Gründung der Bundesliga vier bzw. fünf verschiedene Namen trugen. Am Wankelmütigsten haben sich die Augsburger gezeigt. Denn obwohl ihr Stadion erst ab 2007 gebaut wurde, hatte die heutige WWK Arena schon drei Vorgängernamen. Von allen Traditionsvereinen ist der HSV mit Abstand der Club, der seinen Fans die meisten Umbenennungen zugemutet hat. Die Werkclubs sind besonders „beständig", was aber damit zu erklären ist, dass ihre Spielstätten noch genauso jung sind wie sie selbst und vor allem, dass VW, Bayer und Co. kaum zulassen würden, dass die Stadien den Namen eines anderen Sponsors tragen würden.

Hier nochmal unsere Auswertung in Diagrammdarstellung: