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Sind Tracks wie dieser hier wirklich eine Milliarde Dollar wert?

Soundcloud steht angeblich zum Verkauf.

Soundcloud ist wie ein Freund, der deine Geduld immer wieder auf die Probe stellt. Eigentlich magst du viel an ihm, aber ständig läuft was schief. Trotzdem hast du ihn lieb. Obwohl er obendrein noch Geldsorgen hat und ständig im Minus ist. Zumindest sucht er deshalb jetzt einen Käufer für sich. Unverbindliche Preisempfehlung: eine Milliarde Dollar.

Der Wirtschaftsdienst Bloomberg berichtete vor Kurzem, dass die Steamingplattform bereits seit längerer Zeit zum Verkauf steht. Zu den Geldgebern von Soundcloud gehören unter anderem Twitter. Zuletzt hatten Letzere im Juni 70 Millionen US-Dollar in das Berliner Startup der Gründer Alexander Lljung und Eric Wahlforss investiert. Insgesamt wurden bei der letzten Finanzierungsrunde 100 Millionen Dollar akquiriert. Die Bewertung von SoundCloud soll bei 700 Millionen liegen. Bisher war jedoch kein Käufer bereit, die laut einer anonymen Bloomberg-Quelle geforderte Summe von einer Milliarde Euro zu bezahlen.

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Aber warum soll Soundcloud überhaupt so viel wert sein?

Auf der Habenseite stehen mehrere Faktoren. Erstens ist das Netzwerk mittlerweile riesengroß. Andere Anbieter, z.B. Mixcloud oder Hearthis, haben es trotz der immer wieder kritisierten Mängel von Soundcloud nicht geschafft, eine ernstzunehmende Alternative zu werden. Auch in den Punkten Übersichtlichkeit und Kompatibilität ist der Streamingdienst führend. Allerdings muss man für erweiterte Funktionen zahlen. Wer genaue Statistiken über die Herkunft seiner Plays möchte und unbegrenzt Musik hochladen will, muss auf den Pro-Account upgraden. Dieses kostenpflichtige Modell soll in Zukunft ausgebaut werden.

Zur Weißglut bringt Soundcloud seine User allerdings regelmäßig durch sogenannte Strikes wegen vermeintlicher Verstöße gegen das Urheberrecht.

Dem gegenüber steht der größte, kaum zu beziffernde Wert von Soundcloud: die scheinbar unerschöpfliche Menge an guter Musik, die sich dort finden lässt. Und solange die Plattform trotz ihrer Mängel für viele Menschen neben YouTube und Spotify einer der ersten Anlaufpunkte für die Entdeckung neuer Musik bleibt, wird sich auch aus ökonomischer Perspektive irgendwann ein Käufer finden. Die Frage ist nur eine der Summe—und über die entscheidet der Markt.

Und hier ein besonders toller Track, der Soundcloud so wertvoll macht:

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