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Nach einem gefaketen Mord hat dieser YouTube-Prankster nun Stress mit Anonymous

Sam Pepper ist bekannt für seine Pranks am Rande des guten Geschmacks. Dieses Mal hat er nicht nur nach Meinung des Hackerkollektivs die Grenzen meilenweit überschritten.

Darf man einen Menschen reinlegen, indem man vortäuscht, man würde dessen besten Freund vor seinen Augen umbringen? Heerscharen von YouTube- und Twitternutzern sind entschieden dagegen und haben einen ordentlichen Shitstorm gegen den britischen YouTuber Sam Pepper losgetreten.

Pepper hatte vor laufender Kamera die Entführung des ahnungslosen Sam Goldbach inszeniert und anschließend vor Goldbachs Augen so getan, als würde er dessen Freund Colby Brock erschießen. Brock, der gemeinsam mit Goldbach einen Vine-Kanal betreibt, war in den Prank eingeweiht und spielte seine Rolle gut. Goldbach dagegen wurde schier wahnsinnig, begann zu schreien und zu heulen, drehte komplett durch. Ein Video von der makaberen Aktion veröffentlichte Pepper unter dem Titel „Killing Best Friend Prank".

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Wenige Tage später kursiert nun das Hashtag #EndSamPepper und das halbe Internet wartet darauf, wie Anonymous den Fake-Mörder fertig macht. Das Hackerkollektiv hatte Pepper 24 Stunden Zeit gegeben, sein geschmackloses Video wieder offline zu nehmen. Tragikomisch, wie die Aktionen von Anonymous nun mal meistens so sind, ist zwei Tage später jetzt aber der Twitteraccount @TheAnonMessages (von dem #EndSamPepper koordiniert wurde) gesperrt, während Peppers Video weiterhin fleißig Views sammelt und dem in Ungnade gefallenen Pranker ein hübsches Sümmchen YouTube-Kohle beschert.

Trotzdem dürften die Hacker Pepper ordentlich zugesetzt haben. So veröffentlichten sie seinen Wohnort, seine Telefonnummer, seine Emailadresse und die IP-Adresse seiner Website, die seitdem down ist. Sie infiltrierten seinen Twitteraccount mit Bugs und verfolgten sogar, was Pepper im Internet zu Essen bestellte, um es wieder abzubestellen. Und Anon kündigt selbstredend weitere Aktionen an.

If you guys were wondering about the whole @sampepper thing, we aren't done with him. Follow us for updates… #EndSamPepper
— Anonymous (@TheAnonDatabase) December 3, 2015

YouTube erklärte derweil, dass Peppers Prankvideo keine Commmunity-Richtlinien verletze und deshalb auch nicht gesperrt werde. Tatsächlich hatte die Video-Plattform in der Vergangenheit bereits Clips von Pepper gesperrt, in denen er Frauen auf offener Straße an den Arsch gegrabscht und das Ganze dann als Prank verkauft hatte.

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Bisher 170.000 Menschen haben eine aktuelle Petition auf Change.org unterschrieben, die YouTube dazu bringen will, gleich den gesamten Kanal Peppers zu sperren. Unter einem weiteren Hashtag, #StopSamPepper, erklären User zudem noch immer, warum der 25-jährige YouTube Star ihrer Meinung nach dieses Mal zu weit gegangen ist.

So gar nicht zum öffentlichen Tenor passend hat sich übrigens auch das Opfer der Aktion zu Wort gemeldet und nimmt Pepper in Schutz. Obwohl Sam Goldbach zum Spaß in Todesangst versetzt worden war, erklärte er per Twitter, dass er „wirklich nicht böse" sei und Peppers Prank die Freundschaft zwischen ihm und Colby nur noch stärker gemacht habe.

For those of you that watched Sam Pepper's video… pic.twitter.com/vg7C9coKR0
— samuel (@SamGolbachh) November 29, 2015

Goldbachs Reaktion folgte zwar bereits einen Tag, nachdem Pepper das Video gepostet hatte, allerdings liegt die Aktion bereits einige Wochen zurück, wie Goldbach an der Seite seines „zum Spaß" ermordeten Freundes Colby Brock—natürlich auf YouTube—erklärte:

„Wir hatten ein paar Wochen Zeit, uns mit dem fertigen Video auseinanderzusetzen, bevor wir es posteten, und wir haben gemerkt, dass die Botschaft des Videos dieselbe ist, die wir auch unseren Zuschauern ständig mit auf den Weg geben: Das Leben ist kurz, schätze, was du hast. Es gab so viele Fans, die mir geschrieben haben und sagten, sie hätten sich ihren Freunden und ihrer Familie noch nie so nah gefühlt wie nach dem Schauen des Videos."

Was wohl Anonymous dazu sagt?