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Werden T-Shirts bald dein Mobiltelefon aufladen?

Ein koreanisches Team von Ingenieuren hat einen Stoff entwickelt, in welchem flexible Batteriematerialien und flexible Sonnenkollektoren eingewoben wurden.

Ein Batteriearmband für eine Armbanduhr, via NanoLetters

Wearble Technology ist und bleibt der Heilige Gral für eine ganze Reihe von Ingenieuren und Technologieunternehmen. Sie wissen, dass das Einbauen von Elektronik in unsere Kleidung vielleicht die Lösung aller wirklich wichtiger Probleme der Verbraucher der Gegenwart sein könnte: Wir wollen enger mit unseren Geräten verbunden sein, aber nicht alle sind bereit für e-tattoos oder radikales Design.

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Das Integrieren eines Computers in ein T-Shirt ist durchaus eine weit hergeholte Idee, und vermutlich auch eher umständlich zu bedienen. Aber was, wenn dein T-Shirt dein Telefon aufladen könnte? NanoLetters hat nun neue Forschungsergebnisse veröffentlicht, die vielleicht genau das möglich machen: Ein koreanisches Team von Ingenieuren hat einen Stoff entwickelt, in den flexible Batteriematerialien und flexible Sonnenkollektoren eingewoben wurden. Diese Kombination ergibt ein Tuch, das elektronische Geräte ohne die herkömmlichen  sperrigen Batterien versorgen könnte.

Die Forscher vom Korea Advanced Institute of Science and Technology benutzen besonders herkömmliche Batterien, die am besten in Mobiltelefonen funktionieren. Und die Mobiltelefone können ziemlich dünn sein—aber Smartphone-Batterien, zum Beispiel—lassen sich nicht besonders gut biegen.

„Obwohl es erhebliche Fortschritte in der Entwicklung von Wearable Technologies gibt, können Lithium-Akkus mit solchen Fortschritten, aufgrund von dürftiger mechanischer Stabilität, nicht Schritt halten, weshalb sie die Begrenzungselemente in der gesamten Technologie bleiben," schreiben die Autoren.

Um eine flexible Batterie zu bauen, hat das Team eine Batterie aus Garn hergestellt. Ernsthaft. Ein Nickel-beschichteter Polyesterfaden dient als Stromkollektor, der wiederum in Polyurethan Bindemittel gewickelt ist, die mit einer äußeren Polyurethan Trennschicht isoliert ist.

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Dieses Bild zeigt eine Textilbatterie auf einem T-Shirt, und ein Armband, welches mit Solarzellen betrieben wird.

Die resultierende Batterie-Faden ist extrem haltbar, welches das Team beweist, indem es den Faden in ein Tuch webt, das für T-Shirts und Armbänder benutzt wird. Das Team fügte außerdem „flexible und leichte Solarzellen aus Kunststoffsubstraten" an der Außenfläche der Batterie hinzu, was der Textil-Batterie erlaubt, sie auch ohne Verbindung zu einem Stromnetz aufladen zu können.

Selbstverständlich werden, wie bei jeder neuen Technologiebatterie, die gleichen Fragen gestellt: Wie viel Energie kann sie speichern, und wie viel Energie kann sie liefern? Die Spannungen sind momentan noch niedrig und die Forscher konzentrieren sich darauf, wie man sicherstellen kann, dass die Batterien konsistente Leistungsstufen liefern, auch wenn sie gedehnt und bewegt werden. Auch wenn die Solarpaneele in der Lage sind, sich aufzuladen, werden sie momentan noch nicht genug Kraft haben, um ein Telefon aufzuladen.

Trotzdem. Die Tatsache, dass Ingenieure eine Batterie aus Garn entwickelt haben, ist ziemlich atemberaubend. Wenn sie es jemals auf den kommerziellen Markt schaffen—und ich bin mir sicher, dass es seinen Weg finden wird—dann gibt es unendlich viele Möglichkeiten. Auch wenn ein Hemd nicht die Batterie für deine Geräte ersetzen kann, können Batterie- Stoffe unglaublich viele Geräte, mit niedriger Spannung, mit Elektrizität versorgen. Was besonders in den Sinn kommt sind gesundheitsbezogenen Konzepte, sowie zum Beispiel ein Herz-Überwachungsunterhemd. Oder vielleicht etwas frivoles, wie Hammer Pants, die ihre Farbe mit deiner Stimmung ändert. (Ja, die will ich haben.) Auf jeden Fall sieht es so aus, als ob tragbare Elektronik so langsam ihren Weg in unsere Garderobe findet.