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Griechische Spieler gedenken mit Sitzstreik toten Flüchtlingen

Nach dem Anstoß protestierten die Zweitligisten AEL Larissa und Acharnaikos minutenlang gegen die EU-Flüchtlingspolitik. Ein Klubsprecher wurde noch deutlicher—was ein neues Unglück aber nicht verhinderte.

Zu Beginn der Partie zwischen den beiden griechischen Zweitligisten AEL Larissa und Acharnaikos kam es zu einer beeindruckenden Protestaktion. Um auf die unzähligen Flüchtlinge, die Woche für Woche vor der Küste Griechenlands ertrinken, aufmerksam zu machen, haben sich alle 22 Spieler sowie die Ersatzspieler und Trainer direkt nach dem Anstoß auf den Hosenboden gesetzt. Ganze zwei Minuten hielten sie dort im stillen Gedenken an die Opfer der gescheiterten EU-Flüchtlingspolitik inne. Ein AEL-Klubsprecher meinte dazu:

Die Vereinsführung, das Trainerteam und die Spieler von AEL werden nach dem Anpfiff zwei Schweigeminuten für die Hunderten von Kindern, die Tag für Tag vor den gleichgültigen Augen der EU und der Türkei in der Ägäis ihr Leben lassen, einlegen.

Dass solche Aktionen zwar richtig und wichtig, aber keineswegs ausreichend sind—und dass Signalpolitik endlich (humaner) Realpolitik weichen muss—, wurde keine 24 Stunden nach dem Protest sichtbar. Denn erneut starben mindestens 37 Menschen (darunter zehn Kinder), als ihr Boot in der Ägäis kenterte.