Wir sprachen mit dem Studenten, der die schönsten alternativen Trikots entwirft
Xztals for VICE Sports

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Wir sprachen mit dem Studenten, der die schönsten alternativen Trikots entwirft

Ein Trikot muss elegant sein und doch verspielt. Und das Logo des Hauptsponsoren darf es nicht versauen. Der junge Designer XTZALS hat das beherzigt und kreative aber elegante Designs von Bayern, Dortmund, Schalke und Co. entworfen

Jahr für Jahr freuen sich Fußballfans auf die neuen Trikots ihrer Mannschaft. Doch bei nicht wenigen überwiegt dann auch per annum die Enttäuschung. Häufig werden die Trikots nur minimal verändert oder komplett umgeworfen und mit unnötigen Gimmicks versaut. Manchmal ist auch das hässliche Logo des Hauptsponsors Schuld, warum sich die Trikots nicht verkaufen (hallo, Gladbach).

In letzter Zeit hat sich eine sehr erfreuliche Entwicklung etabliert: Immer mehr selbstständige Designer entwickeln eigene Trikotentwürfe. Ihre fertigen Kreationen stellen sie dann in den sozialen Medien vor. Einer, der das mit Erfolg tut – schließlich kommen über 50.000 Instagram-Follower nicht von ungefähr – ist Andy (oder auch „XZTALS") aus Manchester. Seine Designs sind sehr elegant und doch verspielt. Dabei sucht er sich auch Sponsoren aus, die ästhetisch zum Verein und seinen Farben passen.

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Wir haben mit XZTALS über die Schnittstelle zwischen Mode und Fußball, seine Designs sowie seine weiteren Ziele gesprochen.

Ein exklusives Design von XZTALS für VICE Sports*

VICE Sports: Hallo Andy. Schön, dass du für uns Zeit hast. In letzter Zeit haben sich immer mehr Designer Fußballtrikots gewidmet. Wie ist es zu diesem Trend gekommen?
Andy: Fußballtrikots sind sowohl für Fußballfans als auch für die Modewelt interessant. Hier kommen zwei sehr unterschiedliche Kulturen zusammen, was nur selten passiert. Der Trend hat aber auch damit zu tun, dass Unternehmen wie Nike und Adidas nur selten ihre Muster und Modelle ändern. Zwischen den einzelnen Teams ändern sie bei ihren Trikots in der Regel nur die Farben. Die Designs sind immer dieselben und die Fans wollen mal etwas Anderes sehen.

Und wann hast du damit angefangen?
Ich habe vor zehn Monaten damit angefangen, nachdem ich sah, dass verschiedene Designer Fußballtrikots ihren persönlichen Stempel aufgedrückt hatten. Das gefiel mir, also wollte ich es selbst probieren. Am Anfang waren meine Entwürfe nur Zeitvertreib. Dann wurde mir bewusst, dass der Schritt, meine Entwürfe ins Netz zu stellen, eine gute Möglichkeit war, meine Arbeit zu promoten und Feedback zu erhalten. Dabei ist es spannend, zurückzublicken und zu beobachten, wie sich meine Entwürfe designtechnisch im Laufe der Zeit entwickelt haben.

Kommt uns irgendwie spanisch vor. Alle Fotos mit freundlicher Genehmigung von XTZALS

Welches Ziel verfolgst du bei deinen Entwürfen?
Der Fußball ist meine große Leidenschaft. Und eines meiner persönlichen Ziele sieht so aus, dass ich ein paar meiner Konzepte gern umgesetzt sehen würde. Dafür müsste ich mit einem Klub zusammenarbeiten, der etwas von mir, das im Internet funktioniert hat, in Auftrag gibt. Ich will Trikots entwerfen, die die Menschen begeistern. Mir gefällt, was Adidas macht, und mit denen würde ich irgendwann mal gerne zusammenarbeiten. Zur gleichen Zeit habe ich Lust, eine eigene fußballbezogene Kleidermarke voranzutreiben. Denn bis auf BALR oder Lack of Guidance gibt es bisher in dieser Richtung nicht viel auf dem Markt

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Wie kamst du auf die Idee, Marken, Klubs und Texturen miteinander zu verbinden?
Auf die Idee, Fußballtrikots mit Desigermarken zu verbinden, haben mich Emilio Sansolini und MBROIDERED gebracht, die ihre Werke in den sozialen Netzwerken vorgestellt hatten. Darauf basierend habe ich meinen eigenen Stil entwickelt. Ich begann, Mannschaften mit Marken zu kombinieren, die eine Verbindung zueinander haben. Wie zum Beispiel der AS Rom mit Prada oder der AC Mailand mit Gucci. Alle Marken, die ich bisher verwendet habe, sind bekannt für bestimmte Muster und Drucke. Diesen Stil habe ich bis heute fortgeführt. Bei einigen Trikots hatte ich das Gefühl, dass sie zu nüchtern sind, weil sie nur mit verschiedenen Farben arbeiten. Darum habe ich angefangen, mit Blumen- und anderen -mustern zu experimentieren, die meinen Kreationen einen einzigartigen Look geben.

Ursprünglich ging es mir bei meinen Entwürfen darum, Spaß zu haben und mich herauszufordern. Bis in mir die Neugier geweckt wurde, welche Reaktionen meine Trikots bei anderen Leuten auslösen würden. Mir wurde klar, dass es keinen Sinn macht, meine Entwürfe im PC versauern zu lassen. Am Ende landen all meine Entwürfe auch in meinem Portfolio, das mir mit etwas Glück neue Jobmöglichkeiten eröffnen wird.

Ist es nicht sehr schwer, als Designer einen Job bei Unternehmen wie Adidas oder Nike zu landen?
Ich glaube fest daran, dass ein jeder seines Glückes Schmied ist und dass sich harte Arbeit am Ende auch auszahlt. Für eine große Marke arbeiten zu können, davon träumt jeder. Noch bin ich nicht auf diesem Niveau, aber ich arbeite einfach fleißig weiter, damit es eines Tages mal klappt.

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Kennst du denn jemanden, der es geschafft hat?
Nein, aber ich bin mir sicher, dass die großen Unternehmen immer die Augen nach neuen Talenten aufhalten.

Danke Andy und viel Erfolg für die Zukunft!

*Wir von VICE haben uns nicht gewünscht, Trikotsponsor von Real Madrid zu werden. Das war die Idee des Designers. Aber wir finden, sein Entwurf hat Galacticos-Niveau. Mindestens.

Wir haben unsere Top Ten gewählt:

1. Manchester City

2. Manchester United

3. SC Heerenveen

4. Deutsche Nationalmannschaft

5. SSC Neapel

6. FC Arsenal

7. Galatasaray Istanbul

8. FC Chelsea

9. Ajax Amsterdam

10. „World United"