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Bis so guet

Wie ich meine Querflöte verkaufte, um ein Taxi von Kotze zu reinigen

Anlässlich des Züri-Fäschts, das mich aufs gröbste aus der Bahn geworfen und mir einen Sonntagmorgen über der Kloschüssel vergönnt hat, habe ich angefangen, in Erinnerungen an meine ersten grossen Kotzgelage zu schwelgen.

Anlässlich des Züri-Fäschts, das mich aufs Gröbste aus der Bahn geworfen und mir einen Sonntagmorgen über der Kloschüssel vergönnt hat, habe ich angefangen, in Erinnerungen an meine ersten grossen Kotzgelage zu schwelgen. Wobei mir plötzlich wieder mein bisher verhängnisvollstes eingefallen ist.

Es war Sommer 2006 und ich hatte deutlich über den Durst getrunken. Weil wir damals am Arsch der Heide wohnten, blieb mir für den Nachhauseweg nichts anderes übrig, als ein Taxi zu nehmen. Als ich plötzlich merkte, dass mir schlecht ist, war es eigentlich schon zu spät. Ich kotzte das ganze Taxi voll. Daraufhin rastete der Taxifahrer aus wie eine männliche Version von Naomi Campell.  Jedenfalls bestand er darauf, meine Eltern zu wecken, um sich das Geld für die Reinigung bar auf die Kralle zu holen.

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Auf den Anschiss, der am nächsten Tag folgte, gehe ich jetzt nicht weiter ein. Dann kam der Herbst, die Kotz-Rechnung bei meinen Eltern war abgestottert und ich machte Urlaubspläne. Zum Skifahren mit Freunden sollte es gehen. Als ich diese Idee meinen Eltern vortrug, bekam ich folgende Antwort: „Ja, du kannst fahren. Aber nur, wenn so eine Taxi-Geschichte NIE wieder passiert!“ „Hallo, so doof bin ich ja wohl auch nicht!!“ betonte ich entrüstet.

Ein Wochenende vor meinem geplanten Urlaub fuhren meine Eltern weg. Ich hielt es für richtig, mich passend zu diesem Anlass gewaltig umzukegeln. Mit dem Resultat, dass wieder ein Taxi vollgekotzt wurde. Der Taxifahrer war diesmal allerdings gnädiger und ließ mir 3 Tage Zeit, 200 Franken für die Reinigung zu beschaffen.

Da mir selbst diese Summe fehlte und meine Eltern zu fragen auch keine Option war, beschloss ich irgendwas zu verkaufen. Was hatte ich also, das etwas wert war und dessen Verschwinden meinen Eltern nicht auffallen würde? Klar, meine Querflöte.

Ich machte mich also auf. Mit meiner Flöte, die ich einst zur Kommunion bekommen hatte und verkaufte sie für genau 200 Franken. Welch ein Erfolg: Der Taxifahrer konnte zufrieden gestellt werden, meine Eltern bekamen nichts mit und ich konnte in den Skiurlaub fahren.

Der Urlaub verlief ohne Probleme. Bis vielleicht auf einen Abend, als in einer Bar eine Live-Band spielte. Bei Coldplays „Yellow“ bemerkte ich, dass mein Telefon fehlte. Wie reagiert der besoffene Teenager dann? Logisch, klettert auf die Bühne und schreit ins Mikrofon „HELLO EVERBODY! I HAVE A PROBLEM. I MISS MY PHONE. IT’S AN ARMANI-PHONE!“ Im Großen und Ganzen war das wohl der teuerste Urlaub, den ich je gemacht habe. Und wegen der Querflöte schäme ich mich immer noch.

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Was ihr dieses Wochenende machen könnt, um anschließend nostalgisch zu werden, verrate ich euch jetzt:

Am Donnerstag gehen wir in die Zukunft.

Am Freitag hieven wir unsere Körper ins HIVE. Dort wird Dirty Doering spielen. Sehr gut. Wir verlosen 2 Tickets.

Am Samstag solltet ihr ziemlich dringend ins Gonzo. Es wird John Doe und musikalische Abwechslung geben.

Dieses Wochenende wird außerdem die Pfingstweide das letzte Mal ihren Türen öffnen. Da gibt es zwar immer Leute die aussehen als würden sie stinken, aber euch erwarten drei Tage gute Musik, wie zum Beispiel von Tube und Berger und Smalltown Collective. Freitag, Samstag oder Sonntag-man sollte der Pfingstweide seine Ehre erweisen.