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Zahltag

Alles Rassisten!

Ab heute schreibt an dieser Stelle Manfred Klimek seine Anklage-Kolumne „Zahltag". In der ersten Ausgabe geht es um Köln und die Blindheit der Linken.

Foto von Stefanie Katzinger

Ab heute erscheint an dieser Stelle alle zwei Wochen Manfred Klimeks neue Kolumne „Zahltag" auf VICE. Die darin veröffentlichten Texte bilden ausschließlich die Meinung des Autors ab.

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Jugendliche, an meine Völker: Sie müssen wissen, dass die nun folgenden periodisch erscheinenden Beiträge nicht alleine nur meine subjektive Meinung darstellen, sondern auch Aufforderung sind—eine Aufforderung an Sie—, einer prominent in Erscheinung tretenden Gesellschaftsgruppe entgegenzutreten und den Einfluss dieser meinungsbildenden Minderheit energisch zu schmälern.

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Ich schreibe von heute an jeden Monat gleich zweimal gegen die Eselsalamifresser an, das Wiener Hipster- und Bobo-Pack, das es in dieser ekelig-widerwärtigen Ausprägung nur hier gibt. Diese Einzigartigkeit hat mit Wien zu tun, der Metropole des Halbseidenen, die einem das Bigotte quasi oktroyiert.

Der Eselsalamifresser ist hier das Flügelwort für jene Leute, die rennradfahrend nach Spezereien Ausschau halten, sich kein Marktachterl entgehen lassen und glauben, alleine die von ihnen und ihresgleichen in Teilzeit praktizierte Nose-to-Tail-Verwertung von Schlachttieren sowie das gelegentliche demonstrative Trinken von Craft-Bieren und verdorben riechenden Naturweinen mache sie schon zu wertvollen Mitgliedern der Gesellschaft.

Es sind Menschen der darstellenden, aber nicht praktizierten Willkommenskultur, feingliedrige Wohllebige auf der politisch richtigen Seite (grün, lila), die alle gesellschaftlichen Probleme erfolgreich verdrängen, weil sie alle Menschen, die diese Probleme darstellen, aus ihren Bezirken rausgeekelt haben. Die Waffe dieser Einzelkinder und ihrer ethischen-ethnischen Säuberung heißt Gentrifizierung und führt über einen gehörigen Mietzinsanstieg zu der obszönen Faktenlage, dass sich die Sorgenkinder der Eselsalamifresser (Migranten, Sozialfälle, Augustin-Verkäufer) die Mieten in den Eselsalamifresser-Bezirken (Neubau, Josefstadt, Wieden) nicht mehr leisten können.

Die Unwertegemeinschaft der Neubiedermeier-Wohllebigen beschleunigt den Zerfall der Gesellschaft und die Ghettobildung in der neuen Klassengesellschaft, die sie einläuten, weil sie in ihrem eigenen Ghetto leben wollen, gastronomisch hochwertige von Fußgängerzonen durchschnittene Bezirke, die sie kaum verlassen, weil sie das Verlassen—so entnimmt man es ihren Äußerungen auf Facebook—kaum noch ertragen.

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Denn wo sie nicht wohnen, so tönen sie, da wohnt entweder der FPÖ-Wähler, der dumme Sozi (Prolet) oder die verstaubten Bürgerlichen und Postbürgerlichen (Ursula Stenzel). Die grünlila Wohllebigen wähnen sich als Elite einer urbanen, von grünen Bezirksbürgermeistern regierten Komfortzone. Doch die Flut der Wütenden, die ihren Zorn in Gewalt baden lassen, der Tsunami der Ausgesperrten, wird in ihre Bezirke vordringen, wie die biblische Flut.

Der Grund der vorsätzlichen Vertuschung der Wahrheit war die Angst der Behördenvertreter, als Rassisten dazustehen.

Jüngster Gerichtsstandort der von den Heuchlern inszenierten Bessermensch-gegen-Schlechtmensch-Gerichtsverfahren ist die deutsche Stadt Köln, wo sich am Silvesterabend ein gewaltbereiter Mob verabredete, um Frauen zu demütigen und sexuell zu belästigen—bis hin zur Vergewaltigung.

Wie in den Tagen danach bekannt wurde, bestand dieser Mob fast ausschließlich aus Männern des Maghrebs und anderer vom Islam geprägter, patriarchaler Stamm-Clan-Sippe-Gesellschaften. Dieser Täterkreis verabredete sich nicht nur in Köln, sondern auch in einigen anderen deutschen und skandinavischen Städten.

Als wollte man dem Gau der derzeitigen Einwanderungspolitik noch einen weiteren Schub geben, wurde bekannt, dass die Behörden aus Absicht die Herkunft der Täter verschwiegen. Der Grund der vorsätzlichen Vertuschung der Wahrheit war die Angst der Behördenvertreter, als Rassisten dazustehen.

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Eine Angst, die das politisch korrekte Bobo-Pack in allen Ländern Mittel- und Nordeuropas verbreitet, um derart von den Konsequenzen ihrer Scheinheiligkeit verschont zu bleiben. Doch dieses Mal ist das freiwillige und nie verabredete Komplott aufgeflogen, weil alle dem Bobo-Pack nahestehenden Behördenvertreter sowie alle Medienvertreter erkannten, dass sich die Wirklichkeit der komplexen eigenen Wahrheit endlich angleichen muss.

Die hysterische Antwort der finanziell stets abgesicherten Tatsachenverdreher ist die Lüge, dass solche Taten zu jeder Zeit in vielfacher Zahl auch in Deutschland und Österreich stattfinden. Jedes Wochenende, auf jedem Fest und in jedem Club, wird hierzulande in Sonderzahl gegrapscht, belästigt und vergewaltigt; Köln verursache nur deswegen so viel Aufsehen, weil es sich um Zuwanderer und Migranten handelt.

Dass der Mob von Köln auch von Leuten genährt wurde, die sich als Flüchtlinge ausgaben (und teils auch Flüchtlinge sind), wird gleich als Lüge hingestellt. Die Beweise wurden ignoriert. Gemeinsam kuschelt man sich erneut in der Ecke des vermeintlich Gerechten und akademisiert die Massenbelästigung so lange, bis daraus ein absurder Brei einer nicht existenten Gemengelage entsteht.

„Nicht Ausländer, sondern Arschlöcher belästigen Frauen" ist nur einer der plakativen Idiotensprüche, die die Realitätsleugner in ihren Sozialmedien teilen. Dass diesmal die Ausländer die Arschlöcher waren, will man am liebsten ungeschehen machen. Denn „die Ausländer" sind „die Opfer" unseres Rassismus.

Der Gipfel der Pöbelei ist dann die Aussage eines wohlgestellten und vermögenden Journalisten, dass nun eben der Moment gekommen sei, in dem diese Leute ihren Anteil an dem zurückfordern, was man ihnen über Jahrzehnte gestohlen hat. Nicht nur, dass dieser Mann Frauen zur Ware macht (von FeministInnen übrigens heftig beklatscht), weigert er sich auf Anfrage auch noch, seine megageilen Rennräder zu verkaufen und zumindest Teile seines Vermögens der Gerechtigkeit zuzuführen. Best of Böse sozusagen.

Das Fatale ist, dass diese Narren unserer Gesellschaft auch weiterhin massiven Schaden zufügen. Und das, obwohl sie nicht mal eine nennenswerte Wählerschaft darstellen. Sie unterdrücken die Zuwandernden, weil sie einen ernsthaften Dialog über Zuwanderung unterbinden.

Die Migranten bleiben für diese Leute als Opfer das viel handlichere Spielzeug in der Sandkiste für korrekte Haltung, in der sie auch weiterhin Schaufel und Bagger in Besitz halten. Der Migrant als Übermensch, als bemitleidetes und um jeden Preis zu verteidigendes Opfer—und das nur, um sich von der Zahlung eines längst notwendigen Solidaritätszuschlags zu drücken.

Derweil munitionieren die Rechtsextremen auf. Sie übernehmen Regierungen. Das alles ist der Innergürtel-Spießerbagage egal—ihr Seelenheil geht vor. 2016 ist das Jahr, in dem sich die Gesellschaft dieser Geiselhaft entledigen wird. Leider unter der Anleitung der falschen Leute. In späteren Prozessen wird das Bobo-Gesindel aber nicht als Zeuge auftreten dürfen, sondern sich als Mittäter, als Beklagter verantworten müssen. Dafür werde ich sorgen. Ich klage an!