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Journalisten nach der Flucht

Ein offener Brief an syrische Flüchtlinge – von einem syrischen Flüchtling

Geschrieben von einem syrischen Flüchtling, der seit eineinhalb Jahren in Österreich lebt.

In dieser Reihe berichten geflüchtete Journalisten über ihr neues Leben in Österreich. * Arabic version below. شاهد النسخة العربية في الأسفل *

Foto: privat

Liebe syrische Flüchtlinge,

mein Name ist Zakarya und ich habe ein Anliegen. Ich will, dass das Zusammenleben zwischen Flüchtlingen und Österreichern besser funktioniert.
Ich komme selbst aus Syrien und habe in Damaskus Politikwissenschaften studiert. Ich habe wahrscheinlich durchgemacht, was viele von euch auch erlebt haben. 2012 wäre ich zum Militärdienst eingezogen worden.

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Ich wollte aber nicht an einem Krieg teilnehmen, in dem wir alles verlieren. Nach langen Gesprächen mit meiner Familie, habe ich mich entschlossen, Syrien zu verlassen. Danach lebte ich zwei Jahre in der Türkei, habe dort jedoch kein Umfeld für ein würdiges Leben gefunden. Nach großer Anstrengung und einer schwierigen Flucht über Meer und Land habe ich vor eineinhalb Jahren Österreich erreicht.

Österreich hat uns Flüchtlingen viel gegeben. Jetzt sollten wir nachdenken, was wir für Österreich tun können.

Mein erstes Wort auf Deutsch war "später" (auf Arabisch "lahekan"), aber die Sprache habe ich sofort zu lernen begonnen. Mittlerweile habe ich B2-Niveau erreicht. Der erste Schritt der Integration ist, die Sprache zu lernen, damit man auch einen Job finden kann.

Ich kann aber verstehen, dass viele Flüchtlinge davor zurückschrecken, die Sprache zu lernen. Ich glaube der Hauptgrund dafür ist, dass viele von ihnen Angst haben, keinen Job zu bekommen, auch wenn sie Deutsch sprechen. Das ist zum Teil auch nachvollziehbar, weil der Arbeitsmarkt in Österreich ganz anders ist als in Syrien. Zum Beispiel kann man in Syrien auch Arbeit finden, die jeder ohne viel Erfahrung machen kann. Das geht in Österreich kaum.

Aber es ist auch keine Lösung, die Sprache nicht zu lernen. Das führt nur zu einer höheren Ignoranz in der Gesellschaft und zu einer Trennung von Österreichern und Flüchtlingen. Ich kann mir nicht vorstellen, an einem Ort zu leben, wo ich die anderen nicht verstehe. Es wird viel über uns gesprochen und ich möchte die Möglichkeit haben, mit zu reden.

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Ich habe bisher erfahren, dass die Österreicher stolz auf ihre Kultur sind. Ich habe auch gesehen, dass Österreich sehr multikulturell ist, was vielleicht nicht in allen Europäischen Staaten zu finden ist. Zum Beispiel gibt es neben den katholischen Kirchen auch viele Moscheen. Außerdem finden wir ein internationales Angebot an Restaurants, vom Italiener bis zum Araber. Wir Syrer müssen daher weder unsere Religion noch unsere Kultur aufgeben, aber wir sollten auch die Kultur in diesem Land respektieren. Und wir sollten die Regeln akzeptieren und die Sprache erlernen. Nur so haben wir Chancen, eine Arbeit zu finden und uns besser zu integrieren.

Wir dürfen nicht vergessen, dass Österreich uns Flüchtlingen viel gegeben hat. Jetzt sollten wir nachdenken, was wir für Österreich tun können.

Lies auch Zakaryas offenen Brief an Österreicher.

Ich glaube, niemand will den Rest seines Lebens vom Sozialamt unterstützt werden, doch zu Beginn unseres neuen Lebens in Österreich brauchen wir Flüchtlinge die Hilfe. Später—"lahekan"—werden wir den Österreichern alles zurück geben, was wir in dieser schwierigen Zeit bekommen haben. Denn: Wir Syrer sind aktiv und kreativ und können uns in der österreichischen Gesellschaft gut zurecht finden. Wir schaffen das!

Euer Zakarya.

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* رسالة مفتوحة إلى اللاجئين السوريين *

أعزائي اللاجئين السوررين،

اسمي زكريا و عندي هدف هو جعل التعايش المشترك بين اللاجئين و النمساويين أكثر فعالية. أتيت من سوريا حيث درست العلوم سياسية في دمشق، لقد مررت بمرحلة ربما الكثير منكم قد مرة بها. في 2012 توجب علي الالتحق في الخدمة العسكرية ولكن لم أرد أن أكون طرفا في معركة جميعنا فيها خاسرون، و بعد مشاورة عائلتي قررت أن أترك سوريا و كانت الوجهة إلى تركيا ،عشت في تركيا حوالي السنتين ولكن لم أجد فيها البيئة المناسبة لحياة كريمة، و بعد مشقة طريق و عناء سفر برا و بحرا وصلت قبل سنة و نصف إلى النمسا .

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النمسا قدمت لنا الكثير كالاجئين و يجب علينا الآن أن نفكر مالذي يمكننا أن نقدمه للنمسا

أول كلمة لي في اللغة الألمانية كانت " später" و التي تعني بالعربي لاحقا و لكن بدأت مبكرا تعلم اللغة و حتى الآن استطعت الوصول إلى المستوى B2.

أن أول خطوة في الاندماج هو تعلم اللغة حتى نتمكن من إيجاد عمل مناسب.نعم أستطيع أن أتفهم أن الكثير من اللاجئين يتردد في تعلم اللغة و أعتقد أن السبب الرئيسي لذلك هو بأن الكثير من اللاجئين لديهم الخوف بعدم إيجاد عمل بعد تعلم اللغة اللغة الالمانية و هذا الجانب بالنسبة لي أيضا مفهوم لأن سوق العمل في النمسا مختلف تماما عن سوق العمل في سوريا على سبيل المثال في سوريا يمكنك أن تجد الكثير من الأعمال التي لا تحتاج إلى خبرة كبيرة و لكن في النمسا نادرا ما تجدها.

و لكن ليس حل بأن لا نتعلم اللغة فهذا لن يؤدي إلا إلى الجهل و الانفصال عن المجتمع النمساويلا استطيع ان أتخيل نفسي أن أعيش في مكان حيث لا أفهم الآخرين من حولي، يتحدون عن قضيتي ولا أستطيع أن أعطي رأيي بها.لقد لاحظت حتى الآن أن النمساويين فخورين بثقافتهم و وجدت في النمسا تعدد الثقافات ما قد لا تجده في كل الدول الأوروبية على سبيل المثال بجانب الكنائس الكثوليكية هنالك الكثير من الجوامع. ..عدا عن عروض المطاعم المتنوعة من الإيطالية حتى العربية.لذالك ليس مطلوب منا أن نتخلى عن ثقافتها ولا حتى عن ديننا ولكن يجب أن نحترم ثقافة هذا البلد و نتقبل قوانينها و نتعلم لغتها. فقط بذلك لدينا الفرصة لكي نجد العمل المناسب و نندمج أفضل في المجتمع

النمسا قدمت لنا الكثير كالاجئين و يجب علينا الآن أن نفكر مالذي يمكننا أن نقدمه للنمسا

أعتقد لا أحد يريد أن يكمل حياته منتظرا المساعدة من السوسيال، طبعا في بدية حياتنا الجديدة في النمسا نحتاج إلى المساعدة "später " لاحقا سوف نعيد كل شيء قدمته لنا النمسا في هذا الوقت الصعب .نحن السوريين مبدعون و نشيطون و نستطيع أن نجد طريقنا الصحيح في المجتمع النمساوي

يمكننا أن نفعل ذلك،

زكريا.