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Die Doku "Syrischer Metal ist Krieg" ist ein herzzerreißendes Stück Metal-Geschichte

Die Doku zeigt den Alltag von Metalheads im vom Krieg erschütterten Syrien, wo sie wegen ihrer Musik Konsequenzen fürchten müssen und trotzdem die Hoffnung nicht aufgeben.
Screenshot via YouTube aus dem Video "Syrian Metal Is War - Full Documentary" von Monzer Darwish

Als ich das letzte Mal mit dem syrischen Filmemacher Monzer Darwish redete, wohnte er seit gut einem Jahr in einer Kleinstadt kurz außerhalb von Amsterdam und fasste gerade Fuß in der örtlichen Community. Davor hatten er und seine Frau eine mehr als beschwerliche Reise vom kriegsgeschunden Syrien in die Sicherheit hinter sich gebracht. Die erste Station war dabei die Türkei, von dort aus traten sie die gefährliche, achtstündige Schlauchbootfahrt nach Griechenland an und landeten schließlich in Amsterdam. All diese Erfahrungen hielt Darwish mit seiner Kamera fest, die er als einzigen Besitz mitgenommen hatte.

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Diese Aufnahmen sind nun Teil eines größeren Werks, das über vier Jahre lang in der Mache war. Und nach vielen Arbeitsstunden, unregelmäßigen Trailern und einer erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne ist die komplette Dokumentation Syrian Metal Is War endlich kostenlos bei YouTube verfügbar. Schon 2014 sprach ich mit Darwish, der damals noch in Syrien lebte. Seitdem hat sich viel verändert, aber die Begeisterung des Filmemachers für sein Projekt ist nie erloschen – auch dann nicht, als um ihn herum alles dunkel wurde.

Darwish selbst beschreibt Syrian Metal Is War als eine mosaikartige Zusammenstellung der verschiedenen Alltage von Metalheads im vom Krieg erschütterten Syrien. Die Dokumentation zeigt, welche Konsequenzen diese Menschen wegen ihrer musikalischen Vorliebe zu fürchten haben – und wie Zerstörung und Chaos auch Hoffnung bringen kann.


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"Der Film soll die Erfahrungen von Metal-Musikern und -Fans im kriegsgeschunden Syrien aufzeigen und erhalten. Gefilmt wurde alles zwischen Mitte 2013 und Ende 2014", schreibt Darwish in der Beschreibung unter dem YouTube-Video. Syrian Metal Is War wurde lediglich mit einem Handy und einer digitalen Spiegelreflexkamera gedreht und hat gar nicht den Anspruch, irgendwie vollständig zu sein. Die Produktion und der Schnitt wurden in DIY-Manier durchgeführt: "Das war ein persönliches Projekt und deswegen waren meine Ressourcen auch beschränkt. Die Aufnahmen nahm ich von Syrien über Algerien, die Türkei und Griechenland mit bis in die Niederlande. Sie beschäftigten mich während meines Asylantrags und ich blieb an meinem Projekt dran, obwohl ich mit der Zeit den Willen verlor und auch keine finanziellen Rücklagen mehr hatte", heißt es in der Beschreibung weiter.

Aber all die Mühen haben sich gelohnt, Syrian Metal Is War ist ein herzzerreißendes, packendes und essentielles Stück Metal-Geschichte. In anderen Worten: Anschauen ist Pflicht!

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