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Umweltschutz

Umweltbewusste Hundebesitzer können ihre Tiere jetzt mit Insekten füttern

Der CO2-Fußabdruck unserer geliebten Vierbeiner ist größer, als man vielleicht denkt. Aber bringt die Fliegenlarven-Futteralternative da wirklich Besserung?
Ein Beutel des Insekten-Tierfutters und ein Hund
Linkes Foto: bereitgestellt von Yora; rechtes Foto: hazelw90 | Pixabay | Public Domain

Du besitzt bereits einen wiederverwendbaren Kaffeebecher, hast Fleisch aus deinem Ernährungsplan gestrichen, schwingst dich selbst bei strömendem Regen aufs Fahrrad und trägst nur noch Second-Hand-Kleidung. Und dennoch hast du bei deinem Streben nach einem klimafreundlicheren Lifestyle eine Sache vergessen: Dein Haustier – und dabei speziell dessen Ernährung – ist ziemlich umweltschädlich.

Jetzt besteht diesbezüglich allerdings Grund zur Hoffnung. Wie die Zeitung Guardian berichtet, hat ein britisches Start-up nämlich ein aus Insekten bestehendes Hundefutter auf den Markt gebracht – als Reaktion auf den besorgniserregenden Fleischkonsum der Tiere.

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Gegründet wurde Yora von dem Ex-Web-Designer und Hundebesitzer Tom Neish. Das Trockenfutter besteht aus Insekten der niederländischen Farm Protix, Gemüse und Hafer. Wie auf der Website des Unternehmens steht, sei das Futter nicht nur mindestens genauso gut wie Hühnchen, sondern für die Hunde auch leichter zu verdauen.


Aus dem VICE-Netzwerk: Die großen Katzen des Persischen Golfs


Haustiere konsumieren 20 Prozent des weltweit produzierten Fisches und Fleisches. Zudem sollen sie laut Schätzungen für ein Viertel der Umweltbelastung durch die Fleischproduktion in den USA verantwortlich sein. Insekten hingegen liefern ebenfalls viel Protein, ohne dabei der Umwelt zu schaden. Yora hofft nun, mit Fliegenlarven im Futter den CO2-Fußabdruck von Haustieren zu reduzieren.

Viele Tierärzte sind jedoch davon überzeugt, dass es für Hunde und Katzen schädlich sein kann, wenn man sie fleischlos ernährt.

Gudrun Ravetz, die ehemalige Präsidentin der britischen Tierarztvereinigung, sagte gegenüber MUNCHIES: "Obwohl wir das nicht empfehlen, ist es theoretisch möglich, einen Hund vegetarisch zu ernähren. Dabei kann man aber viel schneller einen Fehler begehen, als alles richtig zu machen. Um ernährungsbedingte Defizite und die dazugehörigen Krankheiten zu vermeiden, müssen sich die Hundebesitzer vorher unbedingt Rat von Experten holen."

"Katzen hingegen müssen Fleisch essen", fuhr sie fort. "Eine vegetarische oder vegane Ernährungsweise ist bei diesen Tieren nicht angebracht, da sie auf wichtige Nährstoffe aus tierischen Quellen angewiesen sind."

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Zum Thema Tierfutter auf Insektenbasis schreibt uns Daniella Dos Santos, die Juniorvizepräsidentin der britischen Tierarztvereinigung: "Es braucht mehr Belege dafür, wie vorteilhaft dieses Futter für Haustiere wirklich ist, wie gut es verdaut werden kann und ob es zum Beispiel die richtige Menge an Taurin enthält – ein essenzieller Bestandteil der richtigen Katzenernährung."

Was bei der Diskussion um veganes Haustierfutter ebenfalls mit reinspielt: "Normales" Futter besteht häufig aus Schlachtabfällen wie Herz, Leber, Magen und weiteren Innereien. Anders gesagt, für die Herstellung von Haustierfutter muss nicht zwangsläufig mehr Fleisch produziert werden. Laut der BBC sei Hundefutter genauso nachhaltig beziehungsweise nicht nachhaltig wie Menschen, die Fleisch konsumieren.

Wenn du also weder vegetarisch noch vegan lebst, wäre es im Grunde sogar umweltschädlich, deinem geliebten Vierbeiner das ausgefallene Insekten-Hundefutter zu kredenzen. Dadurch würdest du nämlich nur noch mehr Müll verursachen.

Dieser Artikel ist zuerst bei MUNCHIES UK erschienen.

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