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Anonymous erklärt dem Islamischen Staat den virtuellen Krieg

Das Hackerkollektiv Anonymous kündigt eine Intensivierung ihres Kampfes gegen den Islamischen Staat an.

Nachdem das Hackerkollektiv Anonymous bereits Anfang November für Schlagzeilen gesorgt hat, als es ankündigte, 1000 Identitäten von Ku-Klux-Klan-Mietgliedern veröffentlichen zu wollen, traten die Internet-Aktivisten jetzt mit neuen Videos an die Öffentlichkeit, in denen Anonymous zum Kampf gegen den Islamischen Staat aufruft.

In einem der Videos, das kurz nach den Anschlägen in Paris veröffentlicht wurde, heißt es etwa, an die Terroristen gerichtet: „Ihr sollt wissen, dass wir euch finden und nicht wieder gehen lassen werden." Außerdem werden „massive Cyberattacken" angekündigt.

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Schon kurz nach den Angriffen auf die Redaktion von Chalie Hebdo und den damit in Zusammenhang stehenden Angriffen auf eine Polizistin und einen jüdischen Supermarkt startete Anonymous einen Online-Kampf gegen die Dschihadisten-Miliz unter dem Hashtag #OpISIS.

Seit Februar 2015 soll nach eigenen Angaben eine Datenbank mit über 26.000 IS-nahen Twitter-Accounts erstellt und teilweise der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden sein. Außerdem sollen etwa 150 dem IS als Propagandaseiten dienende Homepages angegriffen und zu Fall gebracht worden sein. Weiters wurden über 100.000 Twitter-Accounts und 5.900 Propagandavideos gemeldet.

Auffällig ist, dass die jetzt veröffentlichten Videos und die damit verbundene Kampagne #OpParis nicht auf dem YouTube-Channel von Anonymous Official veröffentlicht wurden und auch nicht von sonst viel genutzten Twitter-Accounts wie @AnonyOps oder @YourAnonNews verbreitet wurden. Bis jetzt kann man über die Gründe dafür nur spekulieren.

Screenshot via YouTube

Fest steht aber, dass bereits im Zuge der #OpISIS eine Gruppe mit dem Namen GhostSec aufgetaucht ist, die, anders als Anonymous und vermutlich nicht gerade zu deren Freude, indirekt mit offiziellen Behörden und Geheimdiensten zusammenarbeiten soll. Wie der Standard berichtet, gibt GhostSec ihre Informationen an Michael Smith, Leiter der Sicherheits- und Anti-Terror-Agentur Kronos weiter, der wiederum das Material sichtet und gegebenenfalls an Geheimdienstkreise weiterleitet.

Außerdem beteiligt sich GhostSec auch direkt mit DDoS-Attacken am Kampf gegen die Internetpräsenz des Islamischen Staates—sowohl im „offenen" Netz, als auch im Deepweb. Ob die jetzt Angekündigte online-Offensive gegen die Jihadisten ebenfalls in Zusammenarbeit mit offiziellen Stellen passieren soll ist bisher nicht bekannt.

Fest steht, dass die an #OpParis beteiligten Anonymous-Ableger sich zumindest rhetorisch in einem tatsächlichen Kampf mit dem IS befinden, wie dieser Tweet von @groupanon belegt:

Make no mistake: — Anonymous (@GroupAnon)15. November 2015

Folgt Paul auf Twitter: @gewitterland