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Heiratsschwindlerinnen haben den Islamischen Staat um Tausende Euro betrogen

Drei Tschetscheninnen kontaktierten IS-Anhänger über soziale Netzwerke und baten um Geld für die Reise nach Syrien. Bevor sie erwischt wurden, hatten sie die Dschihadisten schon um knapp 3.000 Euro gebracht.

Wie russische Medien berichten, befinden sich drei junge Frauen aus Tschetschenien in Gefahr, nachdem sie dabei erwischt worden sind, wie sie Kämpfer des Islamischen Staats (IS) um Tausende Dollar betrogen, indem sie sich als potenzielle Dschihadisten-Bräute ausgaben.

Die Frauen werden momentan von russischen Behörden wegen Verdacht auf Betrug festgehalten.

Wie die russische Website Life News berichtete, begann der Scam immer in sozialen Netzwerken, wo die Frauen anfingen, IS-Anhänger in Syrien und Irak zu kontaktieren. Wenn der ausgesuchte Dschihadist den Köder schluckte, schickte ihm das Mädchen ein paar Bilder.

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Eine der Beteiligten, Maryam, sagte gegenüber der Webseite, dass ein bestimmter Mann sie zuerst kontaktiert habe. „Er fing an, mich zu überreden, und sagte, ‚Willst du nicht nach Syrien kommen? [Es ist] sehr gut hier.' Ich sagte ihm, dass ich kein Geld habe." Danach überwies ihr der Mann 10.000 Rubel (153 Euro).

Nachdem Maryam das Geld erhalten hatte, löschte sie ihre Social-Media-Profile und erstellte wieder neue, um andere Männer zu finden. Die drei Frauen erhielten so insgesamt knapp 3.000 Euro, bevor sie von der tschetschenischen Polizei erwischt wurden.

Maryam sagte gegenüber Life News, dass sie zu einem gewissen Zeitpunkt ernsthaft darüber nachgedacht habe, ihre Reise in das IS-Territorium anzutreten. Die Erzählungen von zurückkehrenden Freundinnen aber, die dort gewesen waren und berichteten, wie Frauen beim IS behandelt werden, zwangen sie allerdings dazu, ihre Entscheidung zu überdenken.

Der Nachrichtenseite zufolge sitzen gerade diverse Menschen in Tschetschenien für ähnliche Betrugsfälle an Kämpfern des IS im Gefängnis. Unter den Verdächtigen befinden sich Männer und Frauen.

Wenn Maryam des Betrugs schuldig gesprochen werden sollte, dann könnte eine heftige Geldstrafe oder bis zu sechs Jahre Gefängnis auf sie zukommen.

„Ich kann mich nicht an einen Vorfall wie diesen in Tschetschenien erinnern—wahrscheinlich auch, weil nicht genug Nachforschungen in diese Richtung getätigt werden", sagte der Polizeibeamte Walery Zolotaryow gegenüber der Webseite Moskovskii Kmsomolets. „Ich empfehle auch niemandem, sich mit gefährlichen Verbrechern einzulassen—vor allem, wenn es darum geht, schnelles Geld zu machen."

Nur zwei Monate vor der Festnahme der Frauen war in den sozialen Medien eine heftige Debatte um Polygamie und die Altersunterscheide bei Eheschließungen in dem Land entbrannt, die dazu führte, dass das tschetschenische Oberhaupt Ramsan Kadyrow sagte: „Männer, haltet eure Frauen vor WhatsApp fern!"